Julia Extra Band 0309
begleiten“, bat er.
„Nein, danke. Ich muss wirklich …“
„Lassen Sie mich an Ihrer Seite bleiben, Contessa. Erweisen Sie mir die Ehre, Ihnen Halt geben zu dürfen. Ich weiß, wie schwierig es für Sie ist, heute Abend hier zu sein. Ich verdopple meine Spende für den Park, verdreifache sie …“
„Die Dame sagte doch schon Nein“, ertönte da eine tiefe Stimme.
Lia sah auf und schnappte unmerklich nach Luft. Ein großer, breitschultriger Mann in einem maßgeschneiderten Smoking, mit schwarzem Haar und gebräunter Haut, stand am Fuße der Treppe. Und obwohl seine Worte Andrew galten, lag der Blick seiner dunklen Augen allein auf ihr.
Es war ein Blick, der eine seltsame Hitze in ihr aufsteigen ließ. Wärme … das war etwas, das sie seit Wochen nicht mehr gefühlt hatte, trotz des warmen Juniwetters.
„Kenne ich Sie?“, fragte sie leise.
Er lächelte verführerisch. „Noch nicht.“
„Aber ich kenne Sie definitiv nicht“, mischte Andrew sich eisig ein. „Die Contessa steht heute Abend unter meinem Schutz …“
„Würden Sie so nett sein und mir ein Glas Champagner holen, Andrew?“, wandte Lia sich lächelnd an den Älteren. „Es macht Ihnen doch nichts aus, oder?“
„Nein, im Gegenteil. Es ist mir ein Vergnügen, Contessa.“ Er bedachte den Fremden mit einem düsteren Blick. „Was ist mit ihm?“
„Bitte, Andrew.“ Sacht legte sie ihre Hand auf seinen Unterarm.
„Natürlich“, erwiderte Andrew würdevoll und stieg die Stufen hinab, um einen der Kellner zu finden, die Tabletts mit Champagnerflöten durch die Menge balancierten.
Lia ballte die Fäuste und richtete die Augen auf den Eindringling. „Sie haben genau eine Minute für Ihre Erklärung, bevor ich die Sicherheitsleute verständige.“ Die Contessa trat die letzte Stufe hinunter und stellte sich direkt vor ihn. „Ich kenne jeden auf der Gästeliste, nur Sie nicht.“
Sein Blick hielt sie gefangen. „Es stimmt, Sie kennen mich nicht.“ Er kam näher, ein kleines Lächeln typisch männlicher Arroganz auf den Lippen. „Ich bin gekommen, um Ihnen zu geben, was Sie wollen.“
„So?“ Sie musste alle Kraft aufwenden, um die jähe Hitze, die wie ein Waldbrand durch ihren Körper laufen wollte, zu zügeln. „Und was genau sollte das sein?“
„Geld, Contessa.“
„Ich habe genug Geld.“
„Das meiste davon wollen Sie für diese alberne Gefühlswallung Ihres verstorbenen Mannes ausgeben.“ Er lächelte herausfordernd.„Was für eine Verschwendung, nachdem Sie so hart gearbeitet haben, um es endlich in die Finger zu bekommen.“
Dieser Mann beleidigte sie auf ihrer eigenen Party! Warf ihr pure Berechnung vor! Wobei sie nicht einmal leugnen konnte, dass er teilweise sogar recht hatte …
Sie hob ihr Kinn und berief sich auf jede Unze Hochmut, die sie besaß. „Wie Sie selbst schon sagten, kennen wir uns nicht. Und dabei wird es auch bleiben.“
„Oh, das sehe ich anders. Bald werde ich alles über Sie wissen.“ Er fuhr mit einer Fingerspitze an ihrer Kinnlinie entlang. „Sie werden nämlich schon bald mein Bett mit mir teilen.“
Es war nicht das erste Mal, dass Männer ihr solche lächerlichen Dinge sagten, nur war es das erste Mal, dass sie nicht in der Lage war, einen Mann auf seinen Platz zu verweisen. Weil seine flüchtige Berührung einen wahren Gefühlstumult in ihr auslöste.
„Ich bin nicht zu kaufen“, sagte sie leise.
Leicht hob er ihr Kinn an. „Sie werden mir gehören, Contessa. Sie werden mich wollen, so wie ich Sie will.“
Sie hatte von sexueller Anziehungskraft gehört, doch sie war längst zu der Überzeugung gekommen, dass sie selbst dieses Gefühl nie erfahren würde. Dafür war sie zu kalt, zu bedrückt, zu … betäubt. Doch als sie jetzt seine Finger an ihrer Haut spürte, da war es, als würde die Sonne durch graue Wolken brechen, um wärmende Strahlen auszusenden, die Eiskristalle auffunkeln ließen und zum Schmelzen brachten.
Gegen ihren Willen lehnte sie sich näher zu ihm. „Ich sollte Sie wollen? Das ist ja lächerlich.“ Ihre Stimme klang heiser, ihr Herz klopfte wild. „Ich weiß ja nicht einmal, wer Sie sind.“
Er nahm ihre Hand, und sie spürte den Stromschlag in ihrem Innern. Langsam zog er sie in seine Arme und sah ihr ins Gesicht, das nur Zentimeter von seinem entfernt war.
„Ich bin der Mann, der Sie heute Abend mit zu sich nach Hause nehmen wird.“
Das, was in ihr vorging, als er die Hand auf ihren freien Rücken legte und sie an sich zog, glich einem
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