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Julia Extra Band 0309

Julia Extra Band 0309

Titel: Julia Extra Band 0309 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams , Natalie Rivers , Ally Blake , Jennie Lucas
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über ihr Haar, hin zu ihren bloßen Schultern.
    Der Schauer wurde stärker, ihre Knie begannen tatsächlich zu zittern. Sie musste sich zusammennehmen, bevor die Situation außer Kontrolle geriet. Bevor sie sich komplett vergaß! „Es ist doch nur ein Tanz, weiter nichts.“
    Abrupt blieb er stehen. „Beweisen Sie es.“
    Ihre Courage verließ sie, als sie seine Absicht in seinem herausfordernden Blick erkannte. Er hatte vor, sie zu küssen, hier auf der Tanzfläche, vor aller Augen.
    „Nein.“ Ihr Protest war nur ein Hauch.
    Doch da lagen seine Lippen schon auf ihren. Es war ein gieriger, fordernder Kuss, der sie bis in ihr Innerstes traf. Gegen ihren Willen ließ sie sich gegen ihn fallen, ergab sich dem süßen Locken seiner Zunge.
    Sie wollte ihn. Wollte das hier. Verlangte danach wie eine Ertrinkende um Luft rang.
    Ein leises Stöhnen entfuhr ihr, als seine Hände über ihren bloßen Rücken strichen. Wie lange war sie schon die Ertrinkende? Wie lange war sie schon leblos gewesen?
    Ihr Atem ging immer unregelmäßiger, während er den Kuss vertiefte. Entrüstetes Geraune und eifersüchtiges Murmeln drangen an ihr Ohr. Deutlich hörte sie eine männliche Stimme sagen: „Also, dafür hätte ich auch eine Million gezahlt!“
    Doch als sie sich von ihm schieben wollte, hielt er sie nur umso fester, küsste aufreizend ihre Lippen, bis sie wieder hilflos gegen ihn sank. Sie vergaß alles, nur noch ihr Verlangen existierte. Sie würde alles geben, alles, nur damit er sie weiterküsste und mit neuem Leben erfüllte …
    Dann gab er sie frei, und ihr Körper wurde zurück in die eisige Kälte des leblosen Winters gestoßen.
    Als sie die Lider hob, erwartete sie das überlegene Lächeln eines arroganten Mannes zu sehen. Schließlich hatte er ihr etwas bewiesen. Doch stattdessen blickte sie in seine schockierte Miene. Er schüttelte leicht den Kopf, so als würde er selbst nicht wissen, wie ihm geschah. Und dann zuckte es tatsächlich arrogant um seine Mundwinkel, sodass Lia sich fragte, ob sie sich den Schock in seinen Augen nur eingebildet hatte, weil sie ihre eigene Reaktion nicht fassen konnte.
    Entsetzt legte sie die Finger an ihre Lippen. Wie konnte sie nur! Giovanni war gerade erst vor zwei Wochen begraben worden!
    Der gut aussehende Fremde hatte sie alles vergessen lassen, die Trauer, den Schmerz, die Leere. Sie hatte sich ihm völlig ergeben. Noch nie hatte sie so etwas erlebt. Und selbst jetzt konnte sie nur daran denken, dass sie mehr davon wollte. Ihr dürstete nach ihm, wie einer Blume in der Wüste nach Wasser dürstete.
    Sie schlug die Hände an den Kopf, rang um Fassung, entfernte sich von ihm. „Was haben Sie getan?“, flüsterte sie verstört.
    Sein dunkler Blick bohrte sich in ihre Augen, heiß genug, um Glas zu schmelzen. „Der Tanz ist noch nicht vorbei.“ Seine tiefe weiche Stimme lockte sie, sich zurück in seine Arme zu schmiegen.
    „Bleiben Sie mir vom Leib!“ Sie schwang so abrupt herum, dass sie fast über die Satinschleppe ihres Kleides gestolpert wäre. Mit brennenden Wangen floh sie vor ihm, bahnte sich verzweifelt einen Weg durch den vollen Ballsaal. Rannte vorbei an den schockierten Gästen, vorbei an ihren bestürzten Bekannten, vorbei auch an jenen, die sie anzusprechen versuchten und ihr Hilfe anboten.
    Sie musste fort. Fort von dem dunklen Fremden und den erschütternden Gefühlen, die er unerbeten in ihr geweckt hatte.
    Über ihre Schulter blickte sie zurück. Er folgte ihr mit grimmig entschlossener Miene. Sie überlegte nicht mehr, sondern handelte instinktiv. Sie kickte die hochhackigen Pumps von den Füßen und rannte. Rannte den breiten Gang des Hotels hinunter, rannte durch das große Foyer, rannte, bis ein Stechen in ihre Seiten fuhr. Rannte, wie sie seit der Schulzeit im Leichtathletikteam nicht mehr gerannt war.
    Doch er holte auf. Wie war das möglich?
    Kein Wunder, sie war kein junges und durchtrainiertes Mädchen mehr. Zehn Jahre ohne sportliche Betätigung in Italien, das lange Sitzen an Giovannis Bett und die durchweinten einsamen Nächte holten sie jetzt ein.
    Wie auch der Fremde!
    Wohlhabende Touristen in teuren Poloshirts und eleganten Sommerkleidern starrten ihr entgeistert nach, als sie mit rasselndem Atem durch die Lobby stürmte, über den Marmorboden, hin zur Drehtür. Der Portier stieß einen empörten Schrei aus, als sie ihn fast umrannte.
    „Hey!“
    „Entschuldigung!“, rief sie ihm über die Schulter gewandt zu, aber sie hielt nicht an. Konnte

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