Julia Extra Band 0309
sorgenvollen Überlegungen. „Unser Gastgeber möchte sich zurückziehen.“
Kerry zuckte zusammen und wandte ihre Aufmerksamkeit Drakon zu. Der alte Mann sah müde und erschöpft aus.
„Das war ein ausgezeichnetes Essen. Vielen Dank“, sagte sie.
„Tut mir leid, dass ich es so abrupt beende, aber ich bin nicht mehr so ausdauernd wie früher“, erwiderte der Alte, während er sich mühsam erhob.
„Warten Sie, ich helfe Ihnen.“ Kerry sprang auf.
„Da sage ich nicht nein. Von einer hübschen jungen Frau lasse ich mir gern helfen.“
Es entging Kerry nicht, dass Drakon sich bemühte, einen leichten Ton anzuschlagen, obwohl es ihm augenscheinlich gar nicht gut ging. Sie nahm seinen Arm und wollte ihn zu seinem Zimmer geleiten, aber da erschien auch schon der Assistent des Alten mit einem Rollstuhl. Dankbar ließ dieser sich hineinsinken.
„Diesen Anblick wollte ich Ihnen eigentlich ersparen.“ Seine Stimme war nur noch ein Flüstern. „Es tut mir leid …“
„Machen Sie sich keine Gedanken. Vielen Dank noch einmal für den reizenden Abend.“ Kerry beugte sich zu Drakon hinunter und gab ihm einen Kuss auf die Wange, bevor sein Assistent ihn hinausbrachte.
„Endlich allein“, erklang Theos sonore Stimme hinter ihr.
Der gefürchtete Augenblick war gekommen.
Über die Weite des Raums hinweg begegneten sich ihre Blicke. Kerry fühlte sich, als sei die Erdanziehung plötzlich stärker geworden. Sie konnte sich keinen Millimeter von der Stelle bewegen. Von Kopf bis Fuß durchströmte sie eine Welle der Erregung. Da war wieder diese Anziehung … wie früher … auch jetzt … Ihre Lippen öffneten sich.
„War alles immer nur ein Spiel für dich?“, entfuhr es ihr.
5. KAPITEL
Überraschung malte sich auf Theos Zügen. Er fing sich jedoch sofort wieder, und seine Miene wurde so undurchdringlich wie zuvor. Es war mehr als deutlich, dass er nicht vorhatte, sich auf eine Diskussion über ihre Beziehung einzulassen. Schon gar nicht in Drakon Notaras Esszimmer.
„Ich weiß nicht, was du meinst“, antwortete er, während er mit ein paar Schritten den Raum durchquerte, bis er direkt vor Kerry stand. Er schloss sie in die Arme. „Warum gehen wir nicht auf unser Zimmer und reden in Ruhe darüber?“
„Du weißt sehr genau, was ich meine“, erwiderte Kerry unwillig und versuchte, sich seinen Armen zu entwinden, aber Theo ließ sie nicht los.
Eng umschlungen führte er sie mit sanfter Gewalt aus dem Zimmer. Wieder wurde sich Kerry seiner Kraft und maskulinen Stärke bewusst. Bei jedem Schritt fühlte sie seine muskulösen Schenkel an ihrem Körper, die Hitze, die sein Körper ausstrahlte und die sie durchdrang.
Ihr Herz begann wild zu pochen. Warum nur hat er diese Macht über mich, fragte sie sich verzweifelt. Sie wünschte sich, sie könnte wieder den Ärger über seinen Verrat heraufbeschwören … oder zumindest immun gegen seine Verführungskünste werden.
„Wir reden später“, sagte Theo, während er die Tür öffnete und Kerry hinter sich herzog, ohne seinen Griff zu lockern. Wie eine Puppe drehte er sie zu sich um und zog sie eng an sich. „Ich weiß etwas viel Besseres“, murmelte er heiser.
„Nein!“ Kerry stemmte beide Hände gegen seine Brust. „Ich will jetzt eine Antwort. Ich will wissen, ob alles immer nur Theater war. Habe ich dir jemals etwas bedeutet?“
„Theater? Wie kommst du darauf? Als wenn man diese Magie zwischen uns vortäuschen könnte. Du spürst sie doch auch.“
„Darum geht es jetzt gar nicht“, stieß Kerry hervor. Wenn sie ehrlich war, wünschte sie sich nichts sehnlicher, als in Theos Armen zu liegen. „Ich dachte immer, das zwischen uns sei mehr gewesen, als …“
Weiter kam sie nicht. Theo verschloss ihren Mund mit einem innigen Kuss. Einem Kuss, der Kerry bis ins Innerste berührte … und jeglichen Widerstand völlig unmöglich machte.
Willenlos schmiegte sie sich an ihn, umarmte ihn und erwiderte die Werbung seiner Lippen. Mit einem Beben fühlte sie, wie Theo den Reißverschluss ihres Rocks öffnete und seine Hand unter den Bund gleiten ließ.
Eine Hitze breitete sich in Kerrys Körper aus, die sie zu verzehren schien. Sie fühlte sich wie Wachs in Theos Händen. Wie sehr habe ich das vermisst, dachte sie. Ich will ihn, oh, wie sehr ich ihn will …
Mit einer geschmeidigen Bewegung hob Theo sie auf seine Arme und trug sie zum Bett. Sanft legte er sie hin und beugte sich über sie. Sein Gesicht kam näher … bis die Welt um Kerry
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