Julia Extra Band 0313
Lust geschüttelt und spürte doch, wie Leandros Körper sich anspannte, sich heftiger in ihr bewegte und dann auf dem Gipfel der Lust mit ihr vereint war.
Erst langsam verebbten die Wogen der Leidenschaft. Benommen und atemlos lag Millie ganz still da. Vage spürte sie die heißen Sonnenstrahlen auf ihren Beinen und Leandros Schenkel an ihren. Dann erschreckte sie das Geräusch eines herannahenden Motorboots und erinnerte sie daran, dass sie und Leandro völlig nackt waren.
Entschlossen schob sie ihn von sich. Niemand durfte sie so sehen! „Komm schnell, wir müssen uns etwas überziehen“, japste sie.
„Wozu?“, fragte er lässig und stützte sich auf einen Ellbogen. „Warum hast du es plötzlich so eilig?“
„Das Personal …“
„Traut sich nicht auf meine Privatterrasse“, behauptete er und küsste sie.
„Aber wenn nun jemand den Frühstückstisch abräumen will?“
„Dann wird er sofort gefeuert.“ Zärtlich küsste er sie auf die Wange. „Entspann dich, Millie.“
Das war leichter gesagt als getan. „Ich sollte nach Costas sehen.“
„Er hat ein Kindermädchen. Du hast es selbst eingestellt. Schon vergessen? Außerdem ist das Babyfon eingeschaltet.“
„Aber vielleicht funktioniert es nicht. Ich muss mich anziehen, Leandro.“
„Nein, musst du nicht. Du willst nur deinen Körper verhüllen, und das werde ich nicht zulassen.“
„Dir macht es offensichtlich nichts aus, dich nackt zur Schau zu stellen. Schließlich hast du ja auch einen makellosen Körper.“
„Herzlichen Dank.“ Lachend umfasste er ihr Gesicht. „Das Kompliment kann ich nur zurückgeben. Ich dachte, ich hätte dir gerade bewiesen, wie anziehend ich ihn finde. Du läufst mir jetzt nicht weg!“
Millie biss sich auf die Lippe und rang sich ein Lächeln ab. „Ich möchte wirklich kurz nach dem Baby sehen. Nach all dem Chaos in den vergangenen Wochen braucht er Sicherheit und Stabilität. Er soll wissen, dass ich da bin. Ich dusche jetzt und ziehe mich wieder an.“
„Also gut“, lenkte er nachgiebig ein, strich ihr das Haar aus dem Gesicht und küsste sie flüchtig. „Dann geh. Bis gleich.“
Hastig stand Millie auf, griff nach ihren Sachen und verschwand im Gästezimmer. Unter der Dusche dachte sie darüber nach, was Leandro wirklich mit dieser Aktion bezweckt hatte, gelangte jedoch zu keiner vernünftigen Erklärung und beschloss, sich später darüber den Kopf zu zerbrechen. Mit langem Baumwollrock und einem Trägertop bekleidet eilte sie zu Costas.
Schon von draußen hörte sie ihn vergnügt quietschen und betrat lächelnd das Kinderzimmer.
Leandro hielt den Kleinen im Arm und ging im Zimmer herum.
Wie behutsam er mit dem Baby umgeht, dachte Millie gerührt. Er redete in melodischem Griechisch auf ihn ein und sah auf, als er sie ins Zimmer kommen hörte.
„Und hier ist die wunderschöne Millie.“ Bevor er Costas an Millie übergab, küsste er das Baby aufs weiche Haar. „Er macht einen ganz vergnügten Eindruck.“
Millie übernahm das kleine Bündel und schnupperte. „Er braucht eine frische Windel.“
„Oh, ich fürchte, das liegt außerhalb meiner Fähigkeiten. Soll ich die Nanny rufen?“
„Du wirst es nicht glauben, aber ich bin durchaus selbst in der Lage, Windeln zu wechseln.“ Sie legte Costas auf eine Unterlage auf dem Boden und sagte lächelnd zu dem strampelnden Baby: „Er glaubt, ich könnte das nicht. Wie findest du das?“
„Wieso legst du ihn nicht aufs Bett, Millie?“
„Weil er hinunterfallen könnte.“ Geschickt wechselte sie die Windel und hob den Kleinen hoch. „Zeit fürs Frühstück.“
„Du kannst ihn auf der Terrasse füttern“, schlug Leandro vor. „Ich möchte dir noch etwas sagen.“
„Vor dem Baby?“
Er lachte amüsiert. „Aber ja. Falls Costas doch etwas mitbekommt, kann er sich gleich für die Zukunft merken, dass Erwachsene ihre Probleme auch lösen können, statt sich scheiden zu lassen. Das kann die junge Generation nicht früh genug lernen, oder?“
Unsicher schaute sie ihn an. „So einfach ist das aber nicht, Leandro. Du bist unrealistisch.“
Wortlos geleitete er sie auf die Terrasse, an deren Palisaden sich Weinreben emporrankten. „Wir kommen aus unterschiedlichen Kulturkreisen, Millie. In Großbritannien ist die Scheidungsrate höher als hier in Griechenland“, erklärte er, als sie sich an den Tisch setzten.
„Damit haben unsere augenblicklichen Probleme am allerwenigsten zu tun“, warf sie ein.
Mit selbstbewusstem Lächeln
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