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Julia Extra Band 0313

Julia Extra Band 0313

Titel: Julia Extra Band 0313 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janette Kenny , Carole Mortimer , Sarah Morgan , Claire Baxter
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herrlichen Mahlzeiten zu plaudern, die sie bisher genossen hatte.
    „Ich fürchte, ich werde dem kulinarischen Aspekt in meinem Artikel gar nicht gerecht werden können, weil man mir nicht genug Platz zugestanden hat“, meinte sie bedauernd.
    „Kochen Sie gern, Lyssa?“, wollte Maria wissen.
    „Na ja … ich habe meist zu wenig Zeit für so aufwendige Rezepte, wie die traditionelle Küche sie bietet.“
    „Ja, ja, so sind die jungen Frauen von heute.“ Maria klang kritisch. „Mehr an der Karriere als an der Küche interessiert.“
    „Ach, ist das hier in Italien auch so?“, erkundigte Lyssa sich.
    „Aber sicher! Nichts gegen meine Schwiegertöchter. Sie sind wunderbare Ehefrauen und Mütter, aber am Herd stehen sie selten. Ihnen ist anderes wichtiger.“ Maria seufzte wehmütig. „Und wenn meine Mädchen aus dem Schweizer Internat zurückkommen, haben sie sicher auch anderes im Kopf als perfekte Polenta zu kochen.“
    Lyssa fiel sofort auf, dass Maria von Ricardos Schwestern als „ihren Mädchen“ gesprochen hatte, sie also wie eigene Töchter betrachtete. In dieser Familie, in der er und die Mädchen aufgenommen worden waren, gab es viel mehr Zuneigung, als sie nach seinen kurzen Schilderungen vermutet hätte.
    Nach dem Hauptgang gab es noch ein Dessert, dann Käse und Obst sowie Kaffee und süßes Gebäck.
    Als Lyssa wirklich keinen einzigen Bissen mehr essen konnte, blickte sie auf die Uhr und traute ihren Augen nicht. Das Mittagessen hatte fünf Stunden gedauert!
    Als der Tisch abgeräumt war, holte Alberto einen CD-Player aus dem Haus und legte eine Platte mit Tanzmusik auf. Galant hielt er seiner Frau die Hand hin, und die beiden begannen, beschwingt – und für ihr Alter erstaunlich leichtfüßig – zu tanzen.
    „Das ist hier ganz normal“, erklärte Ricardo auf Lyssas fragenden Blick hin. „Die anderen fangen auch gleich an.“
    „Und du?“
    „Für mich ist es meistens das Signal, mich unauffällig, aber schnell zurückzuziehen.“
    „Schade“, meinte sie und wollte sich abwenden, überlegte es sich aber anders. „Du kannst aber tanzen, oder?“
    „Ja, dafür hat meine Mutter gesorgt“, antwortete Marco, der gerade Nina auf den improvisierten Tanzboden führte. „Sie findet Tanzen beinah wichtiger als Lesen und Schreiben. Letzteres können wir allerdings auch“, fügte er humorvoll hinzu.
    „Aha.“ Lyssa legte den Kopf schief und sah, bewusst kokett, durch die Wimpern zu Ricardo auf. „Darf ich dann bitten?“
    „Wenn du so höflich fragst, kann ich nicht Nein sagen. Es ist doch meine Aufgabe, dich glücklich zu machen.“
    „Da hast du recht“, sagte sie und zog ihn mit sich.
    Mit Ricardo zu tanzen war noch schöner als gedacht. So als würde sie auf Wolken schweben … bis in den siebenten Himmel. An den Tanz würde sie sich noch als alte Frau erinnern, dessen war sie sich sicher.
    Mittlerweile musste sie sich beherrschen, um nicht – so eng an ihn geschmiegt – auf dumme Gedanken zu kommen.
    Wie etwa: ihn zu küssen. Lang und leidenschaftlich.
    Nach einigen Minuten flüsterte Ricardo ihr ins Ohr: „Lyssa, bella , was hältst du davon, wenn wir jetzt den Spaziergang machen?“
    Sie sah zu ihm auf, und der Ausdruck in seinen Augen ließ ihren Herzschlag kurz stocken. „Was ist mit den anderen?“, fragte sie.
    „Die sind noch eine Weile beschäftigt und vermissen uns bestimmt nicht.“ Er legte ihr den Arm um die Schultern und führte sie über den Rasen zum Obstgarten.
    Mittlerweile pochte ihr Herz wie rasend. Vor Erwartung.
    Lyssa wünschte sich sehnlich, dass Ricardo sie küssen würde. Und so, wie er sie angesehen hatte, wünschte er sich dasselbe.
    Kaum waren sie hinter den Bäumen außer Sichtweite der Tanzenden, zog er sie an sich und streifte sanft mit den Lippen ihren Mund.
    Als Lyssa vor Verlangen leise seufzte, schob er die Zunge zwischen ihre Lippen, und der Kuss wurde so leidenschaftlich und fordernd, dass ihr die Knie weich wurden. Ricardo drängte sie zu einem Baum, an den sie sich dankbar lehnte, während seine heißen Küsse ihr schier denVerstand raubten.
    Auf seinen Lippen schmeckte sie den schweren Wein, den er zum Essen getrunken hatte, und sie war davon wie berauscht. Nein, nicht davon, sondern von Ricardos Nähe, seiner Leidenschaft, seinem Feuer …
    Schließlich hob er den Kopf und flüsterte zärtlich klingende Worte, die ihr verrieten, dass sie begehrt wurde.
    Ja, sie begehrte ihn auch, mehr als jemals einen anderen Mann. Eng presste sie sich

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