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Julia Extra Band 0315

Titel: Julia Extra Band 0315 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Catherine Spencer , Carole Mortimer , Shirley Jump
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lassen.“ Sie strich sich durchs Haar. „Nicht derart zerzaust.“
    Auch er wollte jetzt niemandem unter die Augen treten. Sein Verstand mochte der Vernunft folgen, doch seinem Körper war das völlig gleich.
    Das Ziehen in seinen Lenden war unerträglich schmerzhaft, am liebsten wäre er auf der Stelle in den Pool gesprungen. Doch das würde erst recht die Aufmerksamkeit des Personals wecken.
    „Ich gehe vor und werde sie ablenken. Du schlüpfst durch die Bücherei ins Haus zurück. In deinem Zimmer kannst du dich herrichten und dann hinunter auf die Terrasse kommen.“
    Maeve gelangte ungesehen in ihre Suite. Im Bad betrachtete sie sich im Spiegel. Fassungslosigkeit mischte sich mit Scham. Ihre Wangen brannten, ihr Lippenstift war verschmiert, ihre Augen glänzten wie im Fieber.
    Was war nur in sie gefahren? Ihren Mann zu verführen war eine Sache, aber es an einem Ort zu tun, wo sie jederzeit überrascht werden konnten, stand rangmäßig auf gleicher Höhe mit Nacktbaden bei helllichtem Tag im Pool. Beide Episoden waren völlig untypisch für sie und warfen höchst beunruhigende Fragen auf.
    Hatte die Kopfverletzung auch eine Veränderung ihrer Persönlichkeit bewirkt? Hatte Dario ihr deshalb so entschieden widerstanden? Weil sie für ihn ebenso eine Fremde war wie er ihr ein Fremder? Oder stimmte, was er gesagt hatte? Preschte sie zu schnell voran, um zu ihm zurückzufinden?
    Eines jedoch wusste sie mit Sicherheit. Er begehrte sie, mit dem gleichen Ungestüm wie sie ihn. Er hatte gesagt, ihre Ehe sei nicht perfekt gewesen, aber die körperliche Anziehungskraft war auf jeden Fall intakt. Warum verweigerte er sich dann?
    Noch mehr Fragen, auf die sie keine Antworten fand. Doch während Maeve sich frisch machte, nahm sie sich fest vor, nicht eher zu ruhen, bis sie ihre Antworten gefunden hatte. Da ihr Ehemann unwillig war, sie ihr zu geben, und sie sich eher die Zunge abbeißen würde, bevor sie ihre Schwiegermutter ansprach, würde sie sich auf ihren eigenen Einfallsreichtum verlassen müssen, um alle Teilchen zusammenzusetzen. Die Erinnerung, die heute Abend in ihrem Kopf aufgeblitzt war, bewies, dass die Antworten in greifbarer Reichweite vor ihr lagen.
    Sobald Dario nach Mailand abgereist war, nutzte Maeve die Gelegenheit. Um ganz sicher zu sein, dass sie der wachsamen Antonia nicht über den Weg lief, wartete sie bis kurz nach Mitternacht, bevor sie sich auf ihren Streifzug durchs Haus begab. Ihre erste Anlaufstelle war Darios Arbeitzimmer.
    Der Schreibtisch quoll über mit Unterlagen und Papieren, was bei einem Konzernleiter, der von zu Hause aus arbeitete, nicht anders zu erwarten war. In den Schubladen fanden sich keine Hinweise, die ihrer Erinnerung einen Anstoß gaben, auch auf den Regalen stand nichts Auffälliges. Jetzt gab es nur noch den Computer. Doch so weit würde Maeve nicht gehen. Zufällig etwas zu sehen, was im Zimmer offen herumlag, war eine Sache, in privaten Dateien zu schnüffeln eine ganz andere.
    Sie schlich weiter, an der Bücherei und dem Fernsehzimmer vorbei, durch das große Speisezimmer und den eleganten Salon. Ein paar Meter den Korridor hinunter versperrte eine große Flügeltür ihr den Weg, doch die Flügel schwangen bei der leichtesten Berührung auf. Wie Maeve vermutet hatte, befand sich dahinter die große Hauptsuite. Ein leichter Druck auf den Lichtschalter, und elegante Wandlampen schickten gedämpftes Licht auf schwarze Marmorfliesen und abgetönte weiße Wände. Kostbare Teppiche bildeten farbintensive Kontraste, vor einer deckenhohen Glasfront war eine Sitzgruppe arrangiert, von der aus man freien Blick auf den mondbeschienenen Ozean hatte. Dieser Flügel der Villa verfügte auch über einen eigenen Swimmingpool auf der Terrasse.
    Der Raum war elegant und erlesen eingerichtet, nur gab es hier überhaupt nichts Persönliches. Keine Dekorationen, keine Fotos, nicht einmal Zeitschriften lagen auf dem Kaffeetisch. Nichts deutete darauf hin, dass dieser Raum je benutzt worden war.
    Hinter der anschließenden Tür hoffte Maeve mehr zu finden, und als ihr Blick in das geräumige Schlafzimmer in beruhigenden Blaugrau- und Weißtönen fiel, zog sich ihr Herz bei dem Gedanken zusammen, wie viele Nächte sie hier nicht mit ihrem Ehemann verbracht hatte. Art-déco-Lampen spendeten getöntes Licht, hohe Kerzenständer standen in den Zimmerecken, schimmerndes Messing ergänzte sich mit üppig grünen Kübelpflanzen. Das riesige Bett beherrschte den Raum, und jäh überfielen Maeve

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