Julia Extra Band 0315
verschwenden. „Hast du Lust zu angeln?“
„Angeln?“ Elliott lachte auf. „Ist das dein Ernst?“
„Wenn du für ein paar Tage in Chapel Ridge bleiben möchtest, zeige ich dir die besten Angelplätze.“
„Und wer soll das Unternehmen leiten?“
„Das ist das Schöne an einem großen Unternehmen, Dad. Es gibt viele Führungskräfte, die uns vertreten können. Kompetente Leute, die du und ich eingestellt haben. Vertrau ihnen, und dann entspann dich. Es wird dir guttun.“
Ungläubig sah Elliott seinen Sohn an. „Du bist verrückt.“
„Nein. Ich bin glücklich.“ Kane stand auf, griff nach der Hundeleine und warf sie seinem Vater zu. „Fang damit an, einen Hund auszuführen. Vielleicht solltest du es sogar barfuß versuchen. Frühlingsgras unter den Füßen fühlt sich wunderbar an.“
„Einen Hund ausführen? Du bist wirklich verrückt. Ich kann unmöglich …“
„Der Ansicht war ich auch. Bandit da drüben weiß, was zu tun ist. Er wird dir den Weg zeigen.“ Breit lächelnd nahm Kane den Schlüssel des Mietwagens vom Tisch und ging zur Tür.
Er dachte daran, was sich gerade ereignet hatte. Und ihm wurde klar, dass er heute beinahe denselben Fehler wie sein Vater gemacht hätte. Er hatte versucht, zu fest zu halten … und hätte fast alles verloren, was ihm etwas bedeutete.
„Wohin willst du?“
„Ich muss zu einer Hochzeit. Ein Freund von mir geht das größte Risiko von allen ein und heiratet. Er tut es, weil er verliebt ist. Und wenn ich es geschickt anpacke, werde ich sehr bald dasselbe tun.“
Kane rannte zum Auto, sprang hinein und raste zur Chapel Ridge Lutheran Church. Zur Hochzeit würde er gerade noch pünktlich kommen. Und hoffentlich nicht zu spät, um Susannah zurückzugewinnen.
Déjà-vu-Erlebnis.
Jackie und Paul standen vor dem Altar, und Paul wiederholte genau die Worte, die Susannah hatte Kane am vergangenen Abend sagen hören. War es wirklich erst vierundzwanzig Stunden her, dass sie beide vor Pastor Weatherly gestanden und die Hochzeit geprobt hatten? Nur einen Tag her, dass sie einen Moment lang geglaubt hatte, sie würde vielleicht eine gemeinsame Zukunft mit diesem Mann haben?
Über den Gang hinweg warf Susannah ihm einen verstohlenen Blick zu. Sofort wurde ihr heiß, und ihr Herz schlug schneller. Anscheinend hatte ihr Körper noch nicht begriffen, dass sie Kane vergessen wollte. Ihn anzuschauen weckte ein stürmisches Verlangen.
Aber das Äußere war nicht alles. So gut er auch aussah, er hatte sie belogen, sie im Stich gelassen, und das konnte sie ihm nicht verzeihen.
Er lächelte sie an, doch Susannah wandte schnell den Blick ab und konzentrierte sich wieder auf das Brautpaar.
„Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau.“ Pastor Weatherly nickte Paul zu. „Sie dürfen die Braut jetzt küssen.“
Paul zog Jackie in seine Arme und küsste sie zärtlich. Hinter ihnen stellte der Pfarrer das neue Ehepaar vor, und einen Moment später spielte Mrs. Maxwell die Schlusshymne, während die Hochzeitsgäste applaudierten.
Nun schritten Jackie und Paul durch den mit Rosenblättern bedeckten Gang.
Kane trat aus der Kirchenreihe und wartete mit angewinkeltem Arm auf Susannah. Sie setzte ein Lächeln auf, hakte sich bei Kane unter und ging los. Nur noch wenige Minuten, dann würde diese Farce vorbei sein.
„Du siehst wunderschön aus“, flüsterte er ihr zu, während sie aus der Kirche auszogen.
„Und du siehst wie ein Lügner aus“, fuhr Susannah ihn an. Sie würde nicht noch einmal auf ihn hereinfallen.
„Lass mich erklären, Susannah.“
Sobald sie draußen waren, machte sie sich von ihm los. „Wozu? Du kehrst sowieso nach New York zurück. Keine Sorge, Kane, ich habe es kapiert. Du hast beschlossen, mit dem Kleinstadtmädel zu spielen und dann zu verschwinden. Nur eine weitere Erinnerung in deinem Urlaubsalbum. Noch ein ‚Urlaubsflirt‘ auf dem Kerbholz.“
„So war es nicht.“
„Ich habe genau verstanden, wie es war, Kane Lennox.“ Sie konnte sich das einfach nicht länger anhören und ging die Granitstufen hinunter, um auf dem Bürgersteig darauf zu warten, dass die Hochzeitsgesellschaft zum Empfang aufbrach. Ihr wurde klar, dass sie festsaß. Im Moment standen die anderen Brautjungfern noch in der Kirche und plauderten.
Gerade als Susannah Mrs. Maxwell bitten wollte, sie mitzunehmen, hielt eine weiße Stretchlimousine am Straßenrand. Der Chauffeur stieg aus und öffnete die hintere Tür. „Ihr Wagen, Miss.“
„Oh nein, der ist
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