Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Julia Extra Band 0315

Titel: Julia Extra Band 0315 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Catherine Spencer , Carole Mortimer , Shirley Jump
Vom Netzwerk:
vorgegebenen. Die Erleichterung dämpfte seine Empörung allerdings nur wenig. „Ein Mann will sich seine Ehefrau selbst aussuchen.“
    „Richtig.“
    „Und was ist mit dir? Hast du vor, demnächst ein königliches Kinderzimmer einzurichten?“
    „Dazu brauche ich zuerst eine Ehefrau.“
    „Und?“
    „Es gibt keine.“
    Etwas im Ton seines Bruders sagte Amir, dass es da noch eine längere Geschichte gab, die Zahir aber nicht mit ihm teilen wollte.
    „Ich will Grace.“ Unfassbar, dass er das laut ausgesprochen hatte!
    Doch Zahir wirkte weder überrascht noch schockiert. „Aber natürlich hast du absolut nichts unternommen.“
    „Sie ist meine Angestellte.“
    „Und steht somit unter deinem Schutz.“
    „Genau.“ Grace mochte es nicht verstehen, aber sein Bruder begriff sofort.
    „Keine Kandidatin für eine Ehe?“, hakte Zahir nach.
    Darauf verstummte Amir für eine Weile.
    „Sie ist keine Prinzessin“, gab er dann zu bedenken.
    „Und du bist kein Thronerbe – was in vielerlei Hinsicht von Vorteil ist. Die Erwartungen an deine Braut sind nicht so hoch geschraubt.“
    „Ich glaube nicht, dass Vater schon so weit ins einundzwanzigste Jahrhundert vorgedrungen ist.“
    „Bevor Khalil Jade heiratete, hätte ich das auch behauptet.“
    „Khalil liebt Jade. Er hätte sie so oder so geheiratet, mit oder ohne Vaters Zustimmung.“
    „Und doch hat er alles darangesetzt, um seine Zustimmung zu erhalten.“
    „Liebe.“ Amir merkte, dass er das Wort wie einen Fluch ausstieß. „Ich will keine Frau, die mich so verletzlich macht.“
    „Durchaus verständlich“, erwiderte Zahir, der miterlebt hatte, wie es seinen jüngeren Bruder geschmerzt hatte, Yasmine zu verlieren. „Aber das beantwortet nicht die Frage, was nun mit Grace ist.“
    „Ich will sie und kann sie nicht haben. Aber irgendetwas muss ich tun.“
    „Keine Heirat?“
    „Auf gar keinen Fall. Doch ich habe schon einen Plan.“
    „Dann kann ich nur hoffen, dass es ein guter Plan ist.“
    Das hoffte er auch. Denn zum einen konnte er seine übertriebene Reaktion in einer relativ harmlosen Situation einfach nicht akzeptieren, und zweitens gab es noch einen anderen Grund, warum Grace niemals als Ehefrau infrage käme. Ein Grund, den er sich erst in letzter Zeit und nur höchst unwillig eingestanden hatte.
    Sie war ihm wichtig. Wenn er sie heiratete, war es gut möglich, dass sich aus ihrer Freundschaft und dem sexuellen Interesse etwas anderes entwickeln würde – etwas, das er partout nicht wollte.
    Und genau deshalb war Grace die eine Frau auf der Welt, die niemals seine Ehefrau werden konnte.
    In den folgenden Tagen nahm Grace zusammen mit Amir und dessen Familie an mehreren Treffen mit zorhanischen Geschäftspartnern teil. In der verbleibenden Zeit arbeitete sie weiter an der Liste potenzieller Heiratskandidatinnen und legte sich einen Plan zurecht, wie sie Amir beeinflussen konnte, die richtige Wahl zu treffen.
    Das Zusammenstellen aller Informationen ging schleppender voran, als sie sich erhofft hatte, denn auch die Königin beanspruchte einen größeren Teil ihrer Zeit. Nicht, dass Grace sich darüber beschwert hätte. Sie mochte die Königin und genoss die gemeinsame Zeit mit ihr, andererseits wollte sie aber auch das Projekt für Amir zu Ende bringen.
    Je länger sie an der Liste arbeitete, desto klarer wurde ihr eine schmerzhafte Wahrheit: Sie würde nicht länger für Amir arbeiten können.
    Ihre unerwiderte Liebe zu ihm wuchs mit jedem Tag. Das Zusammenstellen der Liste bereitete ihr unaussprechliche Qualen, mehr, als sie vorausgesehen hatte. Es war wie eine geistige Folter. Jede Eigenschaft der idealen Kandidatin, die sie niederschrieb, machte ihr deutlich, dass sie diese Eigenschaft nicht besaß. Sie war nicht schön und besaß auch nicht die Selbstsicherheit, um sich in den gehobenen Kreisen zu bewegen. Noch schlimmer wurde es, als sie die ihrer Meinung nach notwendigen Eigenschaften notierte, die sie selbst auch besaß. Denn dann quälte sie sich mit der Frage, warum sie als Kandidatin nicht infrage kam.
    Dass sie die anderen Frauen beneidete, löste Schuldgefühle in ihr aus. Es erdrückte sie schier, dass diese Frauen die Chance auf ein Leben haben sollten, nach dem sie sich mit aller Macht sehnte. Mit jedem Dossier, das sie über eine Kandidatin anlegte, wurde ihr bewusst, wie es sein würde, wenn Amir erst mit dieser Frau verheiratet sein sollte.
    Die Hölle. Und sie war nicht gewillt, eine solche Qual weiter zu ertragen. Es

Weitere Kostenlose Bücher