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Julia Extra Band 0315

Titel: Julia Extra Band 0315 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Catherine Spencer , Carole Mortimer , Shirley Jump
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wäre ihr auch gar nicht möglich, das durchzustehen. Darum blieb ihr keine andere Wahl, als ihre Stelle bei Amir zu kündigen.
    Diese eine Vorstellung raubte ihr auch noch den letzten Rest Lebensfreude. Amir war noch nicht einmal verlobt, und sie war schon am Boden zerstört.
    Eine Frage musste sie klären: Sollte sie ihm ihre Kündigung zusammen mit der Liste übergeben oder warten, bis er tatsächlich heiratete? Ihr Herz flehte darum, so lange wie möglich in seiner Nähe zu bleiben, doch ihr Verstand erinnerte sie grausam daran, wie stark er sich in letzter Zeit bereits von ihr zurückzog. Wenn sie blieb, würde ihr Herz in tausend Stücke zerspringen. Ohne die Freundschaft zu ihm konnte sie nicht für ihn arbeiten. Und sie könnte in keinem Fall mit ansehen, wie er seine zukünftige Frau umwarb. Eine solche Folter wünschte sie nicht einmal ihrem schlimmsten Feind.
    Damit war die Antwort auf ihre Frage im Grunde klar. Sie musste so schnell wie möglich gehen. Wie hieß es doch? Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
    Grace hoffte inständig, dass das auch stimmte, denn sie wusste nicht, wie viel sie noch aushalten könnte.
    Amir fiel auf, dass Grace mit jedem Tag mutloser und grauer aussah. Als auch seine Mutter ihm gegenüber eine dahin gehende Bemerkung machte, wusste er, dass er etwas unternehmen musste. Er wollte nicht, dass Grace krank wurde.
    Er würde mit ihr zu Khalil und Jade fliegen, weil er wusste, dass sie die beiden mochte und gern mit ihnen zusammen war. Das frisch verheiratete Paar hatte ein Haus außerhalb von Athen gekauft, das Amir noch nicht kannte. Außerdem könnte er so Khalil fragen, ob er vielleicht wusste, was Zahir bedrückte. Und natürlich war da noch das Nachtleben der Stadt. Das würde Grace sicher eine Weile von ihrer Arbeitswut ablenken.
    Schon immer hatte sie engagiert und enthusiastisch gearbeitet, doch jetzt war sie geradezu besessen. Telefon und Laptop ließ sie nur für die Mahlzeiten mit seiner Familie zurück und wenn es seiner Mutter gelang, sie für kurze Zeit von der Arbeit wegzulotsen. Er wusste, dass sie bis spät in die Nacht noch an ihrem Schreibtisch saß, denn jedes Mal, wenn er zu seinen nächtlichen Spaziergängen aufbrach, sah er Licht unter ihrer Tür hindurchschimmern.
    Doch er beging nicht noch einmal den Fehler, zu ihr hineinzugehen.
    Ein Wochenende in Athen war genau das, was Grace jetzt brauchte. Und er würde darauf achten, dass sie ihre Arbeit im Palast zurückließ.

6. KAPITEL
    Grace sah aus dem Fenster, als der königliche Privatjet zur Landung auf dem Flughafen in Athen ansetzte. Khalil hatte ihnen bestimmt einen Wagen geschickt, vielleicht war er aber auch selbst gekommen.
    Natürlich hatte sie gegen die Reise protestiert, aber nur der Form halber. Sie mochte das Paar sehr, und da ihre Entscheidung, zusammen mit der Liste von Ehefrauen auch ihre Kündigung einzureichen, inzwischen feststand, war dies die letzte Gelegenheit, um die beiden noch einmal zu sehen. Sobald sie nicht mehr für den Scheich arbeitete, war die königliche Familie von Zorha unerreichbar für sie.
    Vor der Landung überprüfte Amir wie immer ihren Sicherheitsgurt. Eigentlich wäre es Aufgabe des Stewards, doch Grace konnte sich an keinen einzigen Flug erinnern, bei dem er es nicht selbst getan hätte. Das war eine der vielen kleinen Aufmerksamkeiten, die sie schrecklich vermissen würde. Aber sie war schließlich eine erwachsene Frau. Sie brauchte keinen Scheich mit einem antiquierten Verantwortungsbewusstsein, der sich um sie kümmerte. Nein, wirklich nicht.
    „Ich freue mich schon darauf, Khalil und Jade wiederzusehen“, sagte Amir.
    „Ja, die beiden sind wunderbare Menschen.“
    „Selbstverständlich. Sie gehören zu meiner Familie.“
    Über seinen flammenden Stolz musste sie lächeln. „Ich bin sicher, dass dein Bruder das auch von dir sagt.“
    „Dass ich ein wunderbarer Mensch bin?“
    „Dass du ein wunderbarer Mensch sein musst, weil du zur Familie gehörst.“
    „So meinte ich das nicht.“
    „Das weiß ich.“ Sie lachte ihn wegen seiner zerknirschten Miene aus. Das zauberte ein Lächeln auf Amirs Gesicht.
    „Ich wusste doch, dass die Reise eine gute Idee war.“
    „Das stimmt. Danke.“
    „Warte nur, bis du siehst, was für heute Abend alles geplant ist.“
    „Verwöhnst du wieder deine Assistentin? Oder deinen Bruder und seine Frau?“
    „Dich, Gracey. Du arbeitest zu hart.“
    Oh, wie sie es liebte, wenn er sie Gracey nannte! Leider

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