Julia Extra Band 0315
dass du mich liebst?“
„Ich schäme mich zu gestehen, dass es so lange gedauert hat. Als ich dich nackt im Bad der Jagdhütte stehen sah. Du hast dich mir so großzügig und offen angeboten, und da wusste ich, dass du alles verdienst, was ich dir nur geben kann. Ich wusste auch, dass das eine, vor dem ich mich immer gehütet hatte, passiert war – ich liebte dich und sollte ich dich verlieren, so würde ich auch mich selbst verlieren.“
„Du hast kein Wort gesagt …“
„Ich habe es nicht über mich gebracht“, gestand er. „Aber ich hatte schon ein spezielles Dinner für heute Abend geplant. Ich wollte dir meine Gefühle gestehen und dich um deine Hand bitten.“
„Wirklich?“
„Ja.“
„Oh, das wünsche ich mir.“
„Das spezielle Dinner?“
„Und den romantischen Antrag.“
„Dann sollst du beides bekommen.“ Er würde alles für seine Grace tun, was immer in seiner Macht stand.
Auf Amirs Geheiß hatte Königin Adara alle Arrangements übernommen und ein erlesenes Dinner im Palast für sie anrichten lassen, das den perfekten Rahmen für einen Heiratsantrag bot. In der privaten Atmosphäre des kleinen Salons musste Amir erheblich mit sich kämpfen, um seine Finger von Grace zu lassen. Doch mit eiserner Selbstbeherrschung gelang es ihm, trotz der heißen Küsse, die sie tauschten, sein Verlangen im Zaum zu halten.
Nach dem Essen führte er Grace auf die Terrasse hinaus, wo seine und zu ihrer großen Überraschung auch ihre Familie versammelt war.
Mit leuchtenden Augen schaute sie ihn an. „Was geht hier vor, Amir?“
Statt zu antworten, ließ er sich vor ihr auf ein Knie nieder. „Grace, ich möchte dir eine Position anbieten. Es ist eine lebenslange Anstellung, sie setzt vierundzwanzig Stunden an sieben Tagen der Woche Bereitschaft voraus und bietet keinen Urlaub. Eine Bezahlung gibt es nicht, aber die anderen Formen der Kompensation sollten ausreichen, denke ich.“
Grace lachte und weinte gleichzeitig. „Ist das deine Vorstellung eines romantischen Antrags?“
„Ich liebe dich, Kätzchen. Willst du mich heiraten, meine Grace, und mein Leben mit der Freude füllen, die nur du mir schenken kannst?“
Obwohl sie den Mund öffnete, brachte sie keinen Ton hervor. Doch Amir reichte das als Antwort. Er stand auf, zog sie in seine Arme und küsste sie mit all der Liebe, die er für sie fühlte.
Und alle anderen auf der Terrasse brachen in lauten Jubel aus.
– ENDE –
Catherine Spencer
In Italien erwacht die Liebe
1. KAPITEL
Um zehn Uhr morgens, auf den Tag genau einen Monat nach dem Unfall, kam der Anruf, den nie zu erhalten Dario Costanzo befürchtet hatte.
„Ich habe Neuigkeiten, signore “, verkündete Arturo Peruzzi, Leiter der Neurologischen Abteilung und Maeves behandelnder Arzt. „Ihre Frau ist heute Morgen aus dem Koma aufgewacht.“
Der nüchternen Stimme des Arztes entnahm Dario, dass dies nicht die einzige Neuigkeit über den Zustand seiner Frau sein würde. Während der letzten Wochen hatte er sich über mögliche Folgeschäden bei schweren Kopfverletzungen informiert. Nichts von dem, was er gelesen hatte, verhieß Gutes. „Aber? Es gibt doch ein Aber, oder, Doktor?“
„Korrekt.“
Dario hatte gedacht, er sei gegen alles gewappnet. Jetzt musste er feststellen, dass dem nicht so war. Bilder von Maeve, als er sie das letzte Mal gesehen hatte, den Kopf in dicke Bandagen gewickelt, Schläuche, die sie am Leben hielten, stießen frontal zusammen mit jenen, wie sie ausgesehen hatte, bevor alles so schrecklich schiefgegangen war.
Anmutig, schön, elegant.
Wie Sonnenlicht.
Die Seine.
Und jetzt? Er ließ sich auf den Stuhl hinter seinem Schreibtisch fallen, befürchtete, seine Beine könnten nachgeben. „Sagen Sie es mir.“
„Körperlich wird sie komplett genesen. Natürlich ist sie im Moment noch schwach, doch wir gehen davon aus, dass sie bald entlassen werden kann, um sich zu Hause zu erholen. Das Problem, Signor Costanzo, ist ihr Kopf.“
Dio , nicht das! Da wäre es vielleicht besser gewesen, wenn …
„Nach einem solchen Trauma ist es allerdings keineswegs ungewöhnlich und lange nicht so ernst, wie es klingt.“
Ihm wurde bewusst, dass er sich sofort das Schlimmste ausgemalt hatte, und konzentrierte sich wieder auf die Erklärungen des Neurologen.
„Ihre Frau leidet an retrograder Amnesie, also Gedächtnisverlust. Sie hat keine Erinnerung mehr an ihre … unmittelbare Vergangenheit.“
Peruzzis kurzes Zögern war Dario nicht entgangen, seine
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