Julia Extra Band 0315
ging darum, ob du es erkennst, bevor sie für immer geht.“ Noch immer lächelnd, griff Zahir nach seinem klingelnden Handy.
„Grace geht nirgendwohin“, knurrte Amir.
Zahir klappte das kleine Telefon zu. „Da muss ich dir widersprechen. Sie hat gerade angeordnet, den Privatjet abflugbereit zu machen.“
In der nächsten Sekunde war Amir schon zur Tür hinaus, begleitet von dem lauten Lachen seines Bruders, während sein Vater ihm nachrief, wann denn nun die Hochzeit stattfinden solle.
„Sobald Grace sich einverstanden erklärt, mich zu nehmen“, rief er über die Schulter zurück und jagte die breite Treppe hinauf, immer zwei Stufen auf einmal nehmend.
Ohne anzuklopfen platzte er in Graces Zimmer. Sie packte gerade ihren Computer ein, während ihr die Tränen über die Wangen liefen.
„Diese überstürzten Reisen ohne mich werden aufhören müssen“, sagte er.
Ihr Kopf schoss in die Höhe. Da stand ein Schmerz in ihren Augen, den er zu verantworten hatte. Am liebsten hätte er sich selbst getreten. Natürlich hätte er es ihr schon in der Hütte sagen sollen, doch jedes Mal, wenn er es versucht hatte, waren ihm die Worte in der Kehle stecken geblieben. Das war die letzte Hürde auf dem Weg, den Yasmines Tod für ihn vorgezeichnet hatte.
„Ist das Gespräch mit deinem Vater schon beendet?“, fragte sie leise.
„Wir haben uns geeinigt.“
„Worauf?“ Misstrauen schlich sich in ihre Stimme.
„Er wollte das Datum für die Hochzeit wissen. Ich sagte ihm, dass er sich gedulden müsse, bis du eingewilligt hast, meine Frau zu werden.“
„Dann wird er ewig warten müssen.“
Die Worte trafen ihn, aber das hatte er wohl verdient. „Gracey, wir müssen über die Liste reden, die du zusammengestellt hast.“
„Das sagtest du schon.“
„Und du hast zugestimmt, dass wir es später machen werden.“
„Ich habe gelogen.“
„Ich muss darauf bestehen.“
Sie wirbelte zu ihm herum. „Fein. Also, was willst du wissen?“
„Warum fehlt die einzige Kandidatin, die wirklich infrage kommt?“
„Die Liste ist vollständig.“
„Und doch fehlt der einzig wichtige Name.“
„Welcher sollte das sein?“ Unwirsch wischte sie sich die Tränen von den Wangen.
„Deiner, Kätzchen. Grace Brown.“
„Du hast dir die Liste offensichtlich nicht angeschaut“, warf sie ihm vor, obwohl sich eine ganz unangemessene Freude in ihr regte.
„Ertappt. Woher weißt du das?“
„Weil mein Name auch darauf steht, ganz am Schluss. Es war eher als amüsanter Scherz gedacht.“
„Du bist und wirst immer die perfekte Assistentin sein.“
„Ich kann dich nicht heiraten, Amir.“
„Warum nicht?“ Eisige Kälte griff augenblicklich nach seinem Herzen.
„Du bist auf der Suche nach einer Vernunftehe, und ich kann keine solche Ehe mit dir führen.“
Da hielt er es nicht länger aus, trat vor und zog sie in seine Arme. „Du bist die beste Assistentin der Welt, Grace, aber du bist alles andere als eine bequeme Lösung.“
„Ich meine es ernst, Amir.“
„Warum? Weil du eine heimliche Romantikerin bist?“
„Weil ich dich liebe.“
„Das ist eine große Erleichterung. Mir wäre äußerst unwohl bei der Vorstellung, dass ich dich mehr liebe als mein Land und mein Leben, wenn meine Gefühle nicht erwidert würden.“
Dieses Eingeständnis überwältigte sie. „Du kannst mich nicht lieben.“
„Kätzchen, du magst mich besser kennen als jeder andere Mensch, aber selbst du kannst nicht in mein Herz blicken. Ich versichere dir, ich liebe dich.“ Wie einfach es ihm plötzlich fiel, die Worte über die Lippen zu bringen. „Mehr, als ich Yasmine je geliebt habe. Als ich sie verlor, ist mein Herz in einen Tiefschlaf gefallen, weshalb ich auch die Wahrheit so lange vor mir selbst verheimlichen konnte. Doch wenn ich dich verlieren würde, wäre es auf immer zerstört.“
„Das sagst du alles nur, weil dein Vater darauf besteht, dass du mich heiratest.“ Selbst für ihre eigenen Ohren hörte sich das nicht sehr überzeugt an.
Lächelnd drückte er zuerst einen Kuss auf ihre Nasenspitze und dann auf ihren Mund. „Ich sage diese Dinge, weil mir in der Zeit, als du mit Mutter in Griechenland warst, klar geworden ist, dass ich nicht ohne dich sein kann. Ich konnte mich an keine Zeit erinnern, in der du nicht das Zentrum meiner Welt warst.“
„Und all die anderen Frauen?“
„Ich werde den Rest meines Lebens damit zubringen, die verlorene Zeit wieder gutzumachen.“
„Wann ist dir klar geworden,
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