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Julia Extra Band 0316

Julia Extra Band 0316

Titel: Julia Extra Band 0316 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Helen Bianchin , Fiona Harper , Kate Hewitt
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um eine Kleinigkeit. Und wenn sie sich nach oben arbeiten wollte, sollte sie sich besser in diesen Fall verbeißen – unwichtig oder nicht.
    „Pronto …“
    Endlich! „Signor Ruggiero?“
    „Si?“
    Die tiefe, sonore Stimme am anderen Ende der Leitung ging Katie durch Mark und Bein. Die italienischen Worte klangen sexy und gleichzeitig leicht abwesend. Eilig ordnete Katie ihre Gedanken und warf einen Blick auf ihre Unterlagen mit den Sicherheitshinweisen, die sie sich notiert hatte. Denn erotische Stimme hin oder her, sie musste sicher sein, mit dem richtigen Mandanten zu sprechen.
    Man musste Signor Ruggiero zugutehalten, dass er all ihre Fragen bereitwillig, ausführlich und höflich beantwortete. Und Katies Fantasie entschloss sich ausgerechnet in diesem Augenblick, wieder einmal ein Eigenleben zu führen. Immerhin wusste sie, wie er aussah: sehr groß, dunkler Typ und mit attraktiv nicht einmal annähernd zu beschreiben. Nun hatte sie diesen italienischen Tycoon endlich am Telefon und konnte ihm mitteilen, dass er der Begünstigte im Testament seines verstorbenen Bruders war.
    „Meines verstorbenen Stief bruders“, korrigierte er sie.
    Der honigsanfte Bariton schmeichelte sich noch etwas tiefer in ihr Bewusstsein ein, obwohl ihr die Schärfe in seinen Worten nicht entging. Er klang ernst und desinteressiert.
    Ein Mann, der so schwer erreichbar ist, legt sicher keinen gesteigerten Wert auf Smalltalk, sagte sich Katie und legte einen Gang zu. „Entschuldigen Sie, Signor Ruggiero, ich spreche natürlich von Ihrem Stiefbruder.“
    Während des Gesprächs schnappte sie noch ein paar weitere Hinweise auf. Wenn sie irgendetwas gut konnte, war es, sich anhand der Stimme ein klares Bild von einem Menschen zu machen. Ihre Ausbildung zur Opernsängerin an einem der weltbesten Musikkonservatorien hatte ihr empfindsames Gehör dahingehend geschult, auch die leisesten Nuancen aus einem Ton zu extrahieren. Und die Stimme am anderen Ende der Leitung vereinte präzise eingesetzten Charme mit eiserner Entschlossenheit.
    „Könnten Sie zum Punkt kommen, Signorina Bannister?“
    „Natürlich.“
    Katies Stärke lag auch darin, selbst ausgesprochen anstrengende, übel gelaunte Mandanten zu beruhigen. Aber nach einem langen Tag in einem kalten Büro, gekleidet in ein billiges Kostüm, hing ihre Geduld buchstäblich am seidenen Faden. Schließlich überbrachte sie Signor Ruggiero keine Hiobsbotschaft, sondern informierte ihn lediglich über ein Gelderbe.
    Noch mehr Geld, dachte Katie und betrachtete ein Magazin, das eine Freundin ihr extra auf den Schreibtisch gelegt hatte. Das Titelbild zeigte Rigo Ruggiero – hinreißend sexy und schön. Nicht, dass sie an ihm interessiert wäre!
    Entschlossen erläuterte sie dem buchstäblich reichsten Mann in Italien, warum sie ihn persönlich sprechen musste. In Rom, wohin sie als professionelle Sängerin auch hatte gehen wollen.
    „Ich habe keine Zeit, dorthin zu kommen …“
    Sie straffte die Schultern. „Diese Antwort hat Ihr Stiefbruder erwartet.“ Ihr Herz schlug schneller, als sie die Einzelheiten und Instruktionen aus dem letzten Willen des Verstorbenen rezitierte. Im Hinterkopf dachte sie über den allgemeinen Büroklatsch nach. Offenbar war Rigo Ruggiero nicht nur ein extrem erfolgreicher Unternehmer, sondern auch ein notorischer Playboy. Zu behaupten, Katie Bannister und er lebten auf unterschiedlichen Planeten, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts.
    Es trug zur allgemeinen Belustigung bei, dass ausgerechnet die offizielle Kanzleijungfer damit beauftragt wurde, Italiens begehrtesten Junggesellen zu treffen. Äußerlich ließ Katie sich zwar nichts anmerken, aber der Spott ihrer Kollegen traf sie sehr. Andererseits wäre sie wenigstens vor Ruggieros Avancen sicher, sobald er einen Blick auf ihr unspektakuläres Äußeres geworfen hätte. Was kümmerte sie also sein Ruf als Herzensbrecher?
    Allmählich regte sie auf, wie lustlos er sich über den Tod seines Bruders äußerte. War es zu viel verlangt, wenigstens etwas Betroffenheit zu zeigen? „Die Anweisungen Ihres Stiefbruders sind leider eindeutig, Signor Ruggiero. Er beauftragte unsere Kanzlei Flintock, Gough and Coverdale damit, seinen letzten Willen zu vollstrecken. Mr. Flintock bat mich, die Erfordernisse entsprechend dieses Briefs …“
    „Erfordernisse entsprechend eines Briefs?“ Verspottete er sie etwa? „Sprechen Sie grundsätzlich Juristenjargon mit Ihren Mandanten, Signorina Bannister? Das muss ziemlich

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