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Julia Extra Band 0316

Julia Extra Band 0316

Titel: Julia Extra Band 0316 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Helen Bianchin , Fiona Harper , Kate Hewitt
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das Dach des Sportwagens zu, als er ausstieg und Katie aus ihrer Versteinerung riss.
    Mit wackligen Beinen bewegte sie sich auf das Auto zu. Alle starrten sie an, und Katie meinte, die Enttäuschung der Umherstehenden körperlich zu spüren und ihr unterdrücktes mitleidiges oder auch spöttisches Gelächter zu hören.
    Ich bin eben keine Schönheit, sagte sie sich und straffte die Schultern. Na und? Kann ja schließlich nicht jeder wie ein Supermodel aussehen!
    Beim Einsteigen wurde Katie plötzlich ganz heiß, weil sie im Grunde keine Ahnung hatte, wie man sich elegant in ein derart niedriges Auto setzte. Und ihre Befürchtungen waren berechtigt, denn gleich darauf steckte sie praktisch fest. Aber es kam noch schlimmer. Rigo eilte ihr zu Hilfe und hob sie dabei mühelos an, um sie dann langsam in den Schalensitz niederzulassen, der – wie Katie erst jetzt bemerkte – offenbar um den winzigen Po einer Elfe herum geformt worden war.
    Wenigstens schirmte er sie so vor den neugierigen Blicken der Menge ab.
    „Sitzen Sie bequem?“, erkundigte er sich, nachdem er ebenfalls eingestiegen war.
    „Perfekt.“
    Sex lag in der Luft, daran gab es für Katie keinen Zweifel mehr. Purer, animalischer Sex, den Rigo Ruggiero ganz einfach durch sein Dasein ausstrahlte.
    „Ich muss gestehen, ich habe nicht damit gerechnet, von Ihnen kontaktiert zu werden“, erklärte er während der rasanten Fahrt. „Jetzt bin ich natürlich neugierig geworden und frage mich: Was kann so wichtig sein, dass man Sie persönlich mit der Ausführung dieser Testamentsanordnungen betraut?“
    Mit einem Seitenblick schien er noch hinzuzufügen: Warum schickt man ausgerechnet jemanden wie Sie? Katie sank noch etwas tiefer in sich zusammen und starrte auf ihre Schuhe. Ihre schmucklosen, langweilig braunen Schuhe. Schnell schob sie die Füße nach vorn außer Sichtweite.
    „Und entspannen Sie sich, Signorina Bannister! Ich bin ein guter Autofahrer.“ Ihm war nicht entgangen, dass sie sich rechts und links am Sitz festklammerte. „So eilig habe ich es nun auch wieder nicht mit diesem Testament.“
    „Tut mir leid, ich bin es nur nicht gewohnt …“ Zu spät bemerkte Katie, dass er sie nur aufziehen wollte. Ihre plumpe Reaktion war nicht gerade förderlich für ihr Selbstvertrauen, und so sah sie stumm aus dem Fenster.
    Schön, Katie Bannister zu begegnen, war also ein kleiner Schock gewesen, aber allmählich gewöhnte Rigo sich an ihre eigenartige Anziehungskraft. Sie war ganz anders als der Typ Frau, mit dem er sich normalerweise umgab. Doch das musste nicht zwingend schlecht sein. Eben nur anders.
    Rigo legte keinen gesteigerten Wert auf falsche Brüste und ein falsches Lächeln – vor allem aber konnte er keine Komplikationen gebrauchen. Signorina Bannister war eine stille, kleine Maus, und das bedeutete lediglich, dass er mehr Zeit als erwartet mit ihr verbringen musste. Wie könnte er sie schließlich den Wölfen von Rom zum Fraß vorwerfen?
    Sie war in einem fremden Land, und dank ihm hatte sie kaum Zeit gehabt, sich auf diesen Aufenthalt vorzubereiten. Hier schlug der Puls schneller als im ruhigen, ländlichen Nordengland. Jetzt hatten sie erst einmal eine dreiviertelstündige Fahrt vor sich, und er wollte das unangenehme Schweigen auf jeden Fall beenden.
    „Mir wäre es lieber, Sie würden mich Rigo nennen.“
    Als eine Antwort ausblieb, warf er ihr einen Seitenblick zu. Katie machte auf ihn den Eindruck einer Person, zu der das Leben nicht immer gut gewesen war. Aber deshalb gleich den Sozialarbeiter spielen? Sie weckte zwar seinen Beschützerinstinkt, andererseits war er alles andere als ein Weichling. Vielleicht reichte es, ihr klarzumachen, dass sie von ihm nicht das Geringste zu befürchten hatte.
    „Sie können Signorina Bannister zu mir sagen“, erwiderte sie schließlich, und Rigo lachte laut auf.
    Zum ersten Mal an diesem Tag entspannte er sich. „Gut, Signorina Bannister“, lenkte er fröhlich ein. „Ihr Wunsch ist mir Befehl.“ Jedenfalls soweit es die Namensfrage betraf.

2. KAPITEL
    Im Stillen genoss Katie diesen Hauch von dolce vita. Es war ihr erstes Abenteuer seit langer, langer Zeit: Italien, Rom, ein waschechter, steinreicher Playboy in einem roten Sportwagen. Näher konnte man einer reizvollen Fantasie gar nicht kom-
men.
    Die Welt hinter den getönten Scheiben des Autos war atemberaubend. Sie hatten das Industriegebiet hinter sich gelassen und bereits die ersten Stadtteile vom Zentrum Roms erreicht. Es war

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