Julia Extra Band 0318
er. „Und um dir einen Job anzubieten, für den du – wie wir beide wissen – nur zu gut geeignet bist.“
Misstrauisch sah sie ihn an. „Könntest du dich vielleicht etwas genauer ausdrücken?“
Eisige Verachtung lag in seinem Blick. „Einem reichen Mann zu Diensten zu sein ist doch deine Spezialität, oder?“
Sein hasserfüllter Blick schmerzte sie. „Was weißt du denn schon über meine Beziehung zu Douglas?“
„Dein Gönner ist tot.“ Marc nahm kein Blatt vor den Mund. „Er hat dich im Regen stehen lassen. Nicht mal ein Dach hast du mehr über deinem entzückenden Blondschopf.“
„Und wieso? Weil du ihm alles weggenommen hast“, antwortete sie wie aus der Pistole geschossen. „Genau das hast du beabsichtigt, oder? Du hättest eines der vielen hundert oder sogar tausend anderen Unternehmen übernehmen können. Aber es musste natürlich ausgerechnet seins sein, um mich zu zerstören.“
In seinem siegessicheren Lächeln lag eine Spur Grausamkeit. „Denk ruhig eine Minute über mein Angebot nach. Du wirst sicher einsehen, dass es die vernünftigste Lösung für dein kleines Problem ist.“
„Ich kann dir auch sofort sagen, was ich von deinem Angebot halte: gar nichts!“ Ava presste die Lippen aufeinander.
Zornesröte stieg ihm ins Gesicht. „Hat der Notar dir nicht erklärt, in welcher Lage du dich befindest?“
„Ich würde lieber auf der Straße leben, als ausgerechnet für dich zu arbeiten. Mir ist klar, was du vorhast, Marc, aber damit kommst du bei mir nicht durch. Du glaubst, ich hätte dich wissentlich hintergangen, aber du irrst dich. Ich hatte keine Ahnung von Douglas’ Geschäften. Er hat mir nicht erzählt, dass er sich an derselben Ausschreibung beteiligt hat wie du.“
Abfällig verzog Marc den Mund. „Du Lügnerin! Du hast die ganze Zeit ein falsches Spiel getrieben“, stieß er giftig hervor. „Du hast alles getan, um mich in den Ruin zu treiben. Und beinahe wäre dir das auch gelungen. Ich habe fast alles verloren. Ist dir das eigentlich bewusst?“
Verzweifelt schloss Ava die Augen. Marcs Zorn traf sie mitten ins Herz. Natürlich fühlte sie sich schuldig für das, was sie unbeabsichtigt angerichtet hatte, als sie Douglas Cole heiratete. Aber sie würde es wieder tun – für Serena.
„Mach die Augen auf!“, befahl Marc wütend.
Sie gehorchte. Tränen verschleierten ihren Blick. „Hör auf damit, Marc“, bat sie. „Du kannst die Vergangenheit nicht ändern. Was passiert ist, ist passiert.“
Das brachte ihn erst recht auf. Er umfasste Avas Kinn und musterte sie herausfordernd. Sie wusste, dass sie diesen Kampf verlieren würde und senkte die Lider. Marc hob ihr Kinn höher. „Ich habe mir geschworen, dass du eines Tages dafür bezahlst, was du mir angetan hast, Ava. Und dieser Tag ist nun gekommen. Die Villa gehört mir, mit allem was sie enthält. Dazu gehörst auch du.“
Entsetzt versuchte sie, sich von ihm zu befreien. „Nein! … Nein!“
Er umklammerte ihr Kinn fester. „O doch, meine Schöne. Möchtest du dir nicht meine Bedingungen anhören?“
Ava rang um Fassung. „Also gut“, lenkte sie schließlich ein.
Marc lockerte den Griff und ließ den Daumen über ihren sinnlichen Mund gleiten, bis Ava vor Verlangen bebte. Die zärtliche Berührung nach den vernichtenden Worten hypnotisierte sie fast. Langsam entspannte sie sich, und ihr Körper erinnerte sich, wie es sich anfühlte, in Marcs Armen zu liegen.
Im nächsten Moment zog Marc die Hand zurück, straffte sich und musterte Ava unnachgiebig. „Du wirst meine Geliebte“, erklärte er. „Du bekommst ein großzügiges Gehalt, solange wir zusammen sind. Eins möchte ich aber von Anfang an klarstellen: Im Gegensatz zu Cole werde ich mich niemals darauf einlassen, dich zu heiraten. Das kannst du dir gleich aus dem Kopf schlagen.“
Bei diesen verbitterten Worten zog sich Avas Herz schmerzvoll zusammen. Das Gleiche hatte Marc ihr bereits vor fünf Jahren an den Kopf geworfen: Keine Heirat, keine Kinder, keine Verpflichtungen. Damals hatte sie sich darauf eingelassen … vorübergehend.
Ava atmete tief durch. „Offenbar bildest du dir ein, dass ich dein Angebot annehme.“
„Sicher. Schließlich kenne ich dich und weiß, dass du viel Geld brauchst.“ Er lächelte zynisch.
„Ich finde schon einen Job.“ Herausfordernd sah sie ihm in die Augen. „Vielleicht arbeite ich wieder als Model.“
„Ein Wort von mir, und keine Agentur in ganz Europa wird dich unter Vertrag nehmen“, drohte
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