Julia Extra Band 0318
verzweifelten Versuche Serena unternahm, um endlich ein Baby zu bekommen. Die ganze Problematik hatte Ava bewusst gemacht, dass auch sie sich danach sehnte, Mutter zu werden. Zwar war sie erst siebenundzwanzig Jahre alt, das war also noch kein Grund zur Torschlusspanik, aber was sollte sie tun, wenn sie die gleichen Probleme hatte wie ihre jüngere Schwester?
„Keine Sorge, so eine Beziehung, wie du sie vorschlägst, würde ich meinem Kind niemals zumuten.“ Ava wandte sich ab und legte den Umschlag achtlos auf einen Tisch.
Sie zuckte zusammen, als sie Marc näher kommen hörte. Er durfte sie nicht berühren, sonst würde ihr Körper verraten, wie sehr Marc sie noch immer erregte. Allein bei der Vorstellung, er könnte ihre nackten Arme streicheln, prickelte es an ihrem ganzen Körper. Wie oft hatte Marc sich ihr von hinten genähert und begonnen, ihre Brüste zu streicheln, während er ihren Nacken küsste, bis Ava sich in seinen Armen umdrehte und sich ihm ganz hingab.
Nur er hatte je diese wilde Leidenschaft in ihr entfesseln können, die sie stets überwältigt hatte, wenn sie mit ihm zusammen war.
Sie erschauerte, als sie seine Hände auf den Hüften spürte. „Verabscheust du es, wenn ich dich berühre, oder sehnst du dich nach mehr?“, fragte er leise an ihrem Ohr.
Wenn er wüsste! Avas Herz hämmerte vor Aufregung. „Ich … ich habe dir doch erklärt, dass ich Zeit zum Nachdenken brauche“, wiederholte sie und versuchte, sich ihre Erregung nicht anmerken zu lassen.
Marc drehte sie zu sich herum und schaute ihr tief in die Augen. „Du hast keine Zeit zum Nachdenken, cara“, sagte er. „Du steckst bis zu deinen mit Brillantsteckern verzierten Ohren in Schulden.“ Behutsam berührte er ein Ohr. „Hat er sie dir gekauft?“
Ava stockte der Atem. „J…ja.“
Er zog die Hand zurück und befahl: „Nimm sie ab!“
Erschrocken sah sie ihn an. „Wie bitte?“
Seine Miene war unnachgiebig. „Nimm sie ab, und entferne auch alles andere, was du von ihm bekommen hast! Los, worauf wartest du?“
Sie schluckte die aufkommende Panik hinunter. Das konnte doch nicht ihr Marc sein, oder? Der Mann, in den sie sich unsterblich verliebt hatte? Er war ihr völlig fremd geworden. Dieser Mann wollte sich nicht nur an ihr rächen, er wollte sie erniedrigen!
Das würde sie sich nicht gefallen lassen. Niemals!
Entschlossen ballte sie die Hände zu Fäusten und funkelte ihn wütend an. „Nein! Kommt gar nicht infrage!“
Zornig erwiderte er ihren Blick. „Du hast genau eine Minute, Ava. Danach ziehe ich mein Angebot zurück. Vergiss den Schuldenberg nicht, den dein Mann dir hinterlassen hat. Hunderttausende haben sich inzwischen angehäuft.“ Er stellte eine Minute auf seiner Armbanduhr ein. „So, die Zeit läuft.“
Ava war entsetzt. „Bitte nicht, Marc“, bat sie.
Er verzog nur den Mund. „Wenn du es nicht selbst tust, werde ich das für dich erledigen“, sagte er drohend.
Sie glaubte ihm aufs Wort. Mit bebenden Händen versuchte sie, die Brillantstecker zu lösen. Als es ihr misslang, war sie den Tränen nahe. Entschlossen versuchte sie es weiter, wobei sie Marc mit bitterbösem Blick ansah. In diesem Moment hasste sie ihn von ganzem Herzen. Schließlich hielt sie die Stecker in der Hand und legte sie auf einen Tisch.
„Und jetzt den Rest.“ Marc verschränkte die Arme und musterte Ava unnachgiebig.
Wütend streifte sie sich die Ringe von den Fingern und legte sie ebenfalls auf den Tisch. „Bitte sehr. Bist du nun zufrieden?“
Mit Blicken zog er sie aus. „Mach weiter!“
Dieser Mistkerl! Um Zeit zu gewinnen, fuhr sie sich langsam mit der Zungenspitze über die Lippen. Wartete er darauf, dass sie weinend vor ihm auf die Knie gehen und um Gnade flehen würde?
Darauf kann er lange warten, dachte sie entschlossen.
Herausfordernd sah sie ihm in die dunklen Augen und musste einsehen, dass sie keine Chance gegen ihn hatte. „Also gut“, sagte sie daher schließlich, als könnte ihr nichts gleichgültiger sein und legte die Armbanduhr ab.
Nach einem weiteren herausfordernden Blick schlüpfte sie aus den Pumps, zog den Reißverschluss ihres Rocks auf und redete sich ein, dass dies völlig normal wäre. Schließlich hatte sie sich während ihrer Karriere als Model vor Hunderten von Leuten ausgezogen. Außerdem war es ja keineswegs so, als hätte Marc sie noch nie unbekleidet gesehen. Ihr nackter Körper war ihm nur zu vertraut, und Marc kannte alle seine Geheimnisse.
Die Atmosphäre
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