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Julia Extra Band 0318

Julia Extra Band 0318

Titel: Julia Extra Band 0318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Maggie Cox , Cara Colter , Jennie Lucas
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Übung aus dem Kamasutra – sie hatte ihn angeschrien! Und außerdem wusste er ja bereits, dass er nicht der Richtige für sie war.
    Es sei denn, sie sucht jemanden, der sie küsst. Dann war er der Richtige. Er konnte ausgezeichnet küssen, das war ihm mehrfach bestätigt worden.
    Aber es war nicht die Vorstellung, sie zu küssen, die ihn glücklich machte. Nein, er dachte an ihr Gesicht, als er ihr von seinem nächtlichen Schwimmausflug erzählt hatte. Für einen kurzen unvorsichtigen Augenblick hatten in ihrem Blick unbändiges Staunen und Sehnsucht gelegen.
    Ben wollte diesen Blick noch einmal sehen.
    Dann fiel ihm wieder ein, dass er gerade vor einem ganz anderen Problem stand: einem elfjährigen Vandalen, der Autos zerkratzte. Diesmal war Kyle wirklich zu weit gegangen! Wie konnte er das Miss Maple nur antun? Ausgerechnet ihr, die ihn besser als jeder andere behandelte.
    Beth Maples Auto war so süß wie sie selbst. Ein perfekt erhaltenes Käfer Cabrio von 1964, rot lackiert wie ein kandierter Apfel. Es passte wirklich gut zu ihr. Lieb und ein bisschen altmodisch, aber das knackige Rot und das Cabriodach gaben ihm etwas Fesches, möglicherweise sogar Wildes.
    Jetzt befand sich das Auto allerdings in einem jämmerlichen Zustand. Auf der Fahrerseite hatte jemand „GARTEN EHDEN“ in den Lack geritzt. Der Schreibfehler ließ Ben unwillkürlich an „Ehe“ denken, ein Wort, dem er als überzeugter Junggeselle höchst ungern begegnete.
    Verstört ertappte er sich dabei, wie er sich Beth als Braut vorstellte, die in jungfräulichem Weiß durch den Mittelgang einer Kirche auf ihn zukam.
    Er spürte, wie er rot wurde, weshalb er besonders finster auf die eingekratzten Worte starrte. Was zum Teufel war los mit ihm? Er hatte sich doch sonst vollkommen im Griff. Aber neuerdings bestürmten ihn manchmal Bilder und Vorstellungen, die ihn verwirrten und gegen die er sich nicht wehren konnte.
    „Da ist noch mehr“, sagte Beth.
    Allerdings war da noch mehr. Vergeblich bemühte er sich, die Vorstellung von ihr im Brautkleid aus dem Kopf zu bekommen. Aber seine Fantasie hatte Feuer gefangen und brannte nun lichterloh, jeder Löschversuch war zwecklos.
    Stumm folgte er ihr auf die Beifahrerseite. Auf der Tür prangte ein großer Frosch, ungelenk gezeichnet, aber dennoch erkennbar. Warum hatte Kyle nicht gleich seinen vollen Namen unter das Werk gesetzt?
    Ben warf Beth Maple einen kurzen Blick zu. Sie sah blass und verzweifelt aus, als ob sie jeden Moment in Tränen ausbrechen würde.
    Das wollte Ben auf gar keinen Fall erleben. Die Hochzeitsgedanken reichten ihm völlig. Wenn er sie weinen sähe, würde ihm das den Rest geben und unweigerlich den Beschützer in ihm wecken. Und er wollte sich nicht als Beschützer fühlen. Die Rolle des edlen Ritters zu Pferde, der die Jungfrau in Not rettet, passte genauso wenig zu ihm wie die Rolle des Bräutigams am Altar.
    Frauentränen waren gefährlich. Sie konnten dazu führen, dass ein Mann sich emotional auf etwas einließ. Dabei wollte er doch, wenn überhaupt, nur ein bisschen mit ihr spielen – ein Kuss, eine Nacht, Abschied ohne schlechtes Gewissen. Ein weißes Kleid und Kirche hingegen lagen ihm fern, auch wenn das Bild in seiner Vorstellung durchaus reizvoll war.
    Ben sah sie verstohlen an und fragte sich verwundert, wann er eigentlich diese lebhafte Fantasie entwickelt hatte. Heute trug sie einen weißen Pulli, eine lavendelblaue Bluse mit Spitze und einen schwarzen Rock. Nicht unbedingt die Art von Kleidung, bei der man unbedingt gleich ans Heiraten dachte. Oder an Schaumbäder und Schwimmen im nachtschwarzen Ozean. Ganz und gar nicht.
    Dennoch wanderten seine Gedanken zielstrebig dorthin.
    Ihr Haar war noch nass vom Schwimmbad. Was sie wohl zum Schwimmen getragen hatte? Wahrscheinlich einen Badeanzug. Und darüber Shorts, die sie die ganze Zeit anbehalten hatte. Das würde sie nicht tragen, wenn sie mit ihm um Mitternacht schwimmen ginge …
    Aber war es nicht höchst unmoralisch, mit Miss Maple zu spielen? Sie war nicht die Art von Frau, die die Regeln kannte, nach denen er spielte. Andererseits war sie erwachsen. Konnten sie nicht einfach unverbindlich miteinander flirten und abwarten, wohin es führte?
    Nein! Sprach da sein Gewissen? Oder der Überlebenstrieb eines Junggesellen? Hüte dich vor Frauen, bei denen du ans Heiraten denkst!
    Seltsam, dass von allen Frauen, mit denen er zusammen gewesen war, ausgerechnet Beth Maple ihm die meiste Selbstbeherrschung abverlangte.

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