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Julia Extra Band 0318

Julia Extra Band 0318

Titel: Julia Extra Band 0318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Maggie Cox , Cara Colter , Jennie Lucas
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vorhatte? Kyle verdiente es, ein wenig Angst zu haben. Es war verdammt noch mal notwendig. Ben ließ Kyle noch ein wenig zappeln und beobachtete ihn. Dann zeigte er Erbarmen.
    „Vielleicht gibt es eine andere Möglichkeit“, lenkte er langsam ein.
    „Wirklich?“
    „Du hast deine Hände. Vielleicht lässt sich Miss Maple darauf ein, dass du deine Schulden mit Arbeit begleichst. In ihrem Garten zum Beispiel. Aber sie muss natürlich zustimmen. Was meinen Sie, Miss Maple?“
    „O“, krächzte sie. Sie war überrascht und sprachlos. „O, ja, absolut. Mein Garten ist ein einziges Chaos. Ich habe das Haus erst letztes Jahr gekauft, nachdem …“ Sie brach den Satz abrupt ab. Ben konnte sich denken, was ihr auf der Zunge gelegen hatte. Das Haus war wie das Auto: ein Ort der Sicherheit und Geborgenheit. Sie hatte es gekauft, um großen Liebeskummer zu überwinden. Sie brauchte es nicht auszusprechen – er sah es deutlich in ihren Augen.
    „Und du würdest die Arbeit machen, Kyle?“, fragte Beth.
    „Ja!“, nickte Kyle – um nicht zu enthusiastisch zu klingen, fügte er aber rasch hinzu: „Wenn’s sein muss.“
    „Kein ‚Wenn’s sein muss‘! Ja oder nein!“, forderte Ben.
    „Ja.“
    „Guter Mann.“
    Ob Kyle wollte oder nicht, man sah ihm deutlich an, wie sehr ihn das kleine Kompliment freute.
    Eine Stunde später hielten sie in Bens Pick-up-Truck vor Miss Maples Haus. Auch wenn das kleine rote Auto nicht in der Auffahrt gestanden hätte, hätte Ben sofort gewusst, welches Haus ihr gehörte. Es wirkte wie das kleine Zwergenhaus aus „Schneewittchen“. Ben sah seinen Verdacht bestätigt. Dieses Haus war ein sicherer Hafen für eine Frau mit gebrochenem Herzen.
    So ein Haus kauften Frauen, wenn sie sich entschieden hatten, den Weg durchs Leben allein zu gehen. Wenn sie sich ein sicheres und gemütliches Heim schaffen wollten, zu dem Männer keinen Zugang hatten. Ganz in Weiß eingerichtet und bis unters Dach vollgestopft mit zerbrechlichem Nippes.
    „Sieht aus wie ein Puppenhaus“, bemerkte Kyle mit Unbehagen, das Ben gut verstand. Er öffnete die Tür des Wagens und stieg aus.
    Das Haus wirkte sehr ordentlich. Es war blassgelb gestrichen, die Rahmen der Fenster und die Giebelverzierungen schimmerten mitternachtsblau. Ein Fenster stand offen, und der Septemberwind wehte weiße Spitzenvorhänge heraus.
    Unwillkürlich dachte Ben bei den Vorhängen wieder an das Brautkleid. Okay, sagte er sich, das ist ein Zeichen. Du darfst nicht mit ihr spielen. Sie ist keine, mit der du für ein paar Wochen eine nette Zeit hast und von der du dich dann einfach so verabschiedest, als ob nichts gewesen wäre.
    Am liebsten wäre Ben wieder gefahren. Bloß fort von all dem, was er hinter den Mauern dieses Häuschens vermutete. Aber das ging nicht. Er hatte eine Verantwortung übernommen – für seinen Neffen.
    Im Gegensatz zum Haus war der Garten völlig verwildert. Gelbe Kletterrosen rankten sich dicht auf dem Spalierbogen über dem Gartentor und ließen ihn fast einstürzen. Der Rasen war zwar gemäht, aber stellenweise braun und verdorrt.
    Beth trat aus der Haustür. Ben musste sich zwingen, sie nicht anzustarren.
    Sie hatte sich umgezogen. Nun war sie barfuß und trug eine Leinenhose mit Zugband, die sie bis zum Knie hochgekrempelt hatte. Die Hose sah an Beth sehr sexy aus, obwohl sie ihre schönen Beine eher verhüllte als betonte.
    Das schlichte T-Shirt, das sie trug, reichte ihr bis knapp über die Hose. Wenn er sie dazu bringen könnte, sich nach oben zu strecken – beispielsweise, um ihm die Rosen zu zeigen –, könnte er vielleicht einen Blick auf ihren Bauchnabel erhaschen.
    Aber das wäre idiotisch, schließlich hatte er doch beschlossen, nichts von ihr zu wollen!
    „Es sieht schlimm aus, ich weiß“, bemerkte Beth mit Blick auf den Garten. Der Zustand des Gartens schien ihr sehr unangenehm zu sein. Offensichtlich war sie eine Perfektionistin und stellte hohe Ansprüche an sich. Wenn auch nur ein Teil ihrer Welt nicht perfekt unter Kontrolle war, wurde sie unruhig.
    „Ich glaube, mit tausend Dollar kommt man hier nicht weit“, sagte sie.
    Doch Ben würde schon dafür sorgen, dass man weit genug käme. So weit, dass Kyle den Wert von tausend Dollar in den Knochen spürte.
    Er sah, wie Kyle fasziniert einen riesigen Ahornbaum betrachtete, darauf zuging und begann hinaufzuklettern. Die Blätter färbten sich bereits herbstlich. Ben musste an den Baum in ihrem Klassenzimmer denken.
    „Was sollen wir

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