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Julia Extra Band 0318

Julia Extra Band 0318

Titel: Julia Extra Band 0318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Maggie Cox , Cara Colter , Jennie Lucas
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besser ist als meine. Er geht völlig auf in der Arbeit! Was für ein Unterschied zu dem Jungen, der er noch vor ein paar Tagen war.“
    „Sagen Sie das nicht zu laut, sonst überlegt er es sich anders und beweist Ihnen das Gegenteil.“
    „Ich finde es toll, dass Sie das für ihn tun. Heute wäre Ihr freier Tag gewesen, oder?“
    „Nein, zu dieser Jahreszeit ist immer sehr viel zu tun. Es wird erst ruhiger, wenn das Wetter schlechter wird. Dann nehme ich mir frei.“
    „Und was machen Sie dann?“
    „Normalerweise verbringe ich ein paar Wochen auf Hawaii.“ Ben schaute zu Kyle hinüber. „Aber dieses Jahr weiß ich es noch nicht.“
    „Wie geht es Ihrer Schwester?“, fragte Beth. Da richtete Ben sich plötzlich auf und starrte in sein Glas mit Limonade wie ein Wahrsager in seine Kristallkugel.
    Sie sah deutlich, dass sie einen Punkt in ihm berührt hatte, den er sonst vor anderen Menschen verbarg.
    Erst nach ein paar Sekunden löste er den Blick von seinem Glas und sah ihr fest in die Augen. „Sie wird sterben.“
    Zwar hatte Beth gewusst, dass Kyles Mutter sehr krank war. Sonst hätte man Ben nie zum Vormund erklärt. Trotzdem schockierten seine Worte sie.
    Sie legte eine Hand auf seinen Arm. Er legte seine Hand auf ihre. Sonst nichts. Nur die einfache Berührung zweier Hände. Und dennoch fühlte es sich wie die richtigste Sache der Welt an. Als ob zwischen ihren Seelen ein zartes Band verlief. Ein Band, das mehr war als bloße Sympathie. Eine Verbindung, die zwischen ihnen gewachsen war, seit er ihr gesagt hatte, er würde ein Baumhaus für sie bauen.
    Am liebsten wäre sie für immer in diesem Zustand wortloser Verbundenheit verharrt. Aber er zog seine Hand ruckartig zurück, als ob er das Band, das sie eben noch verbunden hatte, zerreißen wollte. Dann setzte er ein verwegenes und freches Lächeln auf. Eine Maske, hinter der er seine echten Gefühle verbirgt, dachte Beth.
    „Irgendwann werde ich Sie küssen“, verkündete er.
    Ihr Blick fiel auf seine Lippen. Leider verzehrte sie sich danach, von ihm geküsst zu werden.
    Aber nicht so! Nicht als pure Vergnügung oder Vorwand, um keine echten Gefühle zeigen zu müssen!
    „Träumen Sie weiter“, erwiderte sie kalt und stellte mit Genugtuung fest, dass er diese Antwort offensichtlich nicht erwartet hatte.
    Wahrscheinlich hatte ihm noch nie eine Frau einen Kuss verweigert. Und auch sie würde es wahrscheinlich später bereuen. Heute Abend. Bald. Jetzt schon!
    Bevor sie irgendwelche Dummheiten machen konnte, stand Beth auf und trug das Tablett zurück zum Haus. Sie stieg die Stufen zur Verandatür hinauf und öffnete die Fliegengittertür mit dem Zeh. Dann drehte sie sich noch einmal um und rief Ben zu: „Wissen Sie, küssen wird Ihre Probleme auch nicht lösen.“
    Ben sah aus, als hätte ihn eine Bombe getroffen. Dann kam er auf das Haus zu. Unten an der Treppe blieb er stehen und sah wütend zu ihr hoch.
    „Was wissen Sie schon übers Küssen?“, fragte er provozierend.
    „Was soll das denn heißen? Glauben Sie, ich habe noch nie jemanden geküsst?“
    „Um ehrlich zu sein, kommen Sie mir nicht gerade wie eine Expertin auf dem Gebiet vor.“
    Der zärtliche Moment inniger Verbundenheit war vorüber, absolut und unwiederbringlich.
    „Sie eingebildeter Neandertaler!“
    „Ich verbitte mir Beschimpfungen mit mehr als sechs Silben!“
    „Es waren fünf! Und falls Sie das Wort nicht kennen: Es bedeutet ‚Höhlenmensch‘!“
    Er sah aus, als würde er jeden Moment die Treppe hinauf gestürmt kommen, mit seinen kräftigen Händen ihren Hinterkopf packen und sie leidenschaftlich küssen – nur um zu beweisen, dass er recht hatte. Oder dass sie recht hatte und er tatsächlich ein Höhlenmensch war.
    Wahrscheinlich wäre sie völlig hilflos gegen seine verführerischen Lippen. Wie Tausende anderer Frauen vor ihr. Sie würde augenblicklich vergessen, was für ein Höhlenmensch er war. Oder es ihm verzeihen. Oder sogar entzückt darüber sein!
    Entschlossen ging Beth ins Haus und ließ die Fliegengittertür hinter sich zufallen. Dann legte sie den Riegel vor.
    „Haben Sie gerade die Tür abgeschlossen?“, fragte Ben ungläubig.
    Sie sah ihn nur stumm durch das Fliegengitter an.
    „Glauben Sie etwa, ich würde hinter Ihnen herkommen, um Sie zu küssen?“
    „Das wäre nicht das erste Mal“, erwiderte sie. Ihr verletzter Stolz ließ sie zu dieser kleinen Lüge greifen, auch wenn sie tatsächlich zu Highschoolzeiten einige übereifrige Verehrer

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