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Julia Extra Band 0318

Julia Extra Band 0318

Titel: Julia Extra Band 0318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Maggie Cox , Cara Colter , Jennie Lucas
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gehabt hatte.
    „Das glauben Sie doch selbst nicht“, sagte Ben spöttisch.
    Kühl antwortete Beth: „Dann verstehe ich eins nicht. Wenn Sie davon überzeugt sind, dass kein Mann mich je küssen wollte, warum erzählen dann ausgerechnet Sie mir, dass Sie mich irgendwann küssen werden? Wie ein Blitz aus heiterem Himmel, ohne dass ich Sie in irgendeiner Form dazu animiert hätte. Wie kommen Sie darauf, dass ich überhaupt mitmachen würde?“
    „O, glauben Sie mir, Sie würden schon mitmachen!“
    „Nein, würde ich nicht“, widersprach sie stur. Insgeheim wusste sie, dass sie es besser nicht auf einen Versuch ankommen lassen sollte.
    Was war er nur für ein unmöglicher Mensch! Dabei hatte sie es von Anfang an gewusst. Aber anstatt auf ihre Vernunft zu hören, hatte sie sich von lächerlichen Oberflächlichkeiten blenden lassen! Von seiner Attraktivität und seinem Charme – der leider unbestritten war. Von ihrem gemeinsamen Lachen. Und von einem dämlichen Baumhaus.
    Sie, die es eigentlich besser wusste, hatte ihm ihre Adresse gegeben und ihn in ihren Garten gelassen! Sie hatte für ihn gebacken und sich heimlich daran ergötzt, wie er ohne Hemd aussah. Und sie hatte ihm erlaubt, einen Abdruck seiner riesigen Pranke in ihrem Garten zu hinterlassen! Der Abdruck würde sie nun für immer an ihre eigene Dummheit erinnern!
    Beth schlug die Innentür zu und schloss sie so geräuschvoll ab, wie es nur ging. Dann räumte sie wütend und ebenso geräuschvoll das Geschirr in die Spülmaschine.
    Nachdem sie sich etwas beruhigt hatte, begriff sie, dass Ben genau das erreicht hatte, was er wollte. Es ging gar nicht ums Küssen. Er war tief bewegt gewesen, als er ihr gesagt hatte, dass seine Schwester sterben würde. Von Trauer. Verletzlichkeit. Vielleicht auch Vertrauen zu Beth. Dann hatte er Angst vor seinen eigenen Empfindungen bekommen und war in wilder Panik vor ihnen geflohen. Ob es nun der Kuss war oder der daraus folgende Streit – beide konnte er als Fluchtwege nutzen.
    Aber es war falsch, ihm sein Verhalten einfach so nachzusehen. Mit einem Mann, der mit seinen eigenen Gefühlen derart im Unreinen war, gab es keine Zukunft.
    Was war eigentlich mit ihr los, über eine gemeinsame Zukunft mit diesem Kerl nachzudenken?
    „Niemals!“, sagte sie zu sich, als sie später vom Fenster aus zusah, wie Ben und Kyle das Werkzeug auf den Pick-up luden und wegfuhren. Ben hatte sich nicht verabschiedet. „Hoffentlich kommt er nie wieder“, murmelte sie wütend.
    Aber als sie in den Garten hinausging und sah, dass der Rahmen für die Treppe so gut wie fertig war, wusste sie, dass er zurückkommen würde. Wenn er jemand wäre, der einfach aufgab, wäre er gleich nach ihrem Streit gegangen.
    Also hatten sie ihren ersten Streit gehabt. Beth wusste natürlich, dass Menschen sich im wirklichen Leben stritten. Nicht wie bei ihrer Internetaffäre, in der es nur fantastische Liebesversprechungen gegeben hatte, die sich dann allesamt als leer und falsch entpuppt hatten.
    „Vielleicht bin ich noch nicht bereit für das wirkliche Leben“, sagte sie laut zu sich selbst, während sie verträumt in die Zweige des Baums hinaufschaute, wo eines Tages ihr Baumhaus sein würde.

5. KAPITEL
    Das geheime Tagebuch von Kyle O. Anderson
    Ich glaube, Miss Maple und Onkel Ben haben sich gestritten. Sie hat uns Kekse und Getränke rausgebracht und ist dann wieder reingegangen, ohne sich noch einmal blicken zu lassen. Und als wir gefahren sind, hat Onkel Ben sich nicht verabschiedet. Auf dem Rückweg war er ziemlich still, aber als ich ihn gefragt hab, was los ist, hat er mich ganz überrascht angeguckt und gesagt, dass alles in Ordnung ist. Dann hat er mich gefragt, ob mir die Arbeit heute Spaß gemacht hat.
    Soll ich ehrlich sein? Es ist absolut toll, mit ihm zu arbeiten! Ich weiß jetzt, dass es mir wirklich Spaß macht, Sachen zu bauen. Und Onkel Ben sagt, dass ich gut darin bin. Als ich ihm von meiner Idee erzählt habe, wie man die Stufen einfacher befestigen kann, hat er gesagt, dass ich ein Genie bin! Und wenn mein Onkel so was sagt, dann meint er es auch.
    Wenn er sich wirklich mit Miss Maple gestritten hat, bin ich ganz froh, dass er es mir nicht gesagt hat. Mom hat mir solche Sachen immer erzählt. Dabei wollte ich eigentlich gar nichts von diesen Erwachsenenproblemen hören.
    Irgendwie komisch: Ich wollte ja, dass Onkel Ben und Miss Maple sich nicht verstehen. Aber jetzt, wo sie sich gestritten haben, mach ich mir Sorgen.
    Als wir zu

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