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Julia Extra Band 0318

Julia Extra Band 0318

Titel: Julia Extra Band 0318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Maggie Cox , Cara Colter , Jennie Lucas
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sie ihn trösten wollen. Und er war nicht sicher, ob er das wollte. Seine Trauer und sein Schmerz waren vielleicht die letzte funktionierende Verteidigung gegen sie, die ihm blieb.
    Wer ist sie für dich?
    Die Frage seiner Schwester beunruhigte ihn tief. Sein Herz gab ihm eine deutliche Antwort auf die Frage, auch wenn sein Kopf sich weigerte, sie in Worte zu fassen.
    Wer ist sie für dich? Die Welt. Alles.
    Die Antwort machte ihm Angst. Beim Verlassen des Krankenhauses fühlte er sich, als wäre er soeben aus einer tiefen Betäubung erwacht. Nein, offensichtlich funktionierte es auch nicht, einfach nur mit Beth Maple befreundet zu sein.
    Da war zu viel Tiefe und Nähe. Er dachte viel zu viel an sie.
    Höchste Zeit, den Rückzug anzutreten und seine Verteidigung wieder aufzubauen. Er musste sein Leben zurückgewinnen, sich wieder auf sich konzentrieren. Kein Schwimmen mehr, keine Radtouren. Und er musste endlich das Baumhaus zu Ende bringen!
    Ja, das wäre ein guter Abschluss. Zum Abschied würde er ihr dieses letzte Geschenk machen.
    Nicht jede Frau wäre so entzückt wie Beth Maple darüber gewesen, dass ein höchst attraktiver Mann fest entschlossen war, sie nicht zu küssen. Aber in ihrem Fall traf ja eigentlich auch das Gegenteil zu.
    Beths weibliche Intuition verriet ihr, dass Ben sie sehr wohl küssen wollte. Er tat es nicht, weil er gespürt hatte, dass ihre Lippen eine gewisse Macht über ihn besaßen. Und das gefiel ihm überhaupt nicht. Sie hingegen fühlte sich durch seine Schwäche gestärkt. Beinahe jeden Tag, wenn Ben bei ihr war, sah sie in seinen Augen die Wahrheit: Er fürchtete sich vor seinen eigenen Gefühlen. Er mochte Beth und verzehrte sich nach ihren Lippen, aber gleichzeitig hatte er Angst vor der überaus starken Wirkung, die sie auf ihn hatten und gegen die er hilflos war.
    Natürlich würde sie seinen Wunsch respektieren. Aber war es nicht allzu menschlich, dass sie eine gewisse Lust empfand, ihn zu reizen und zu quälen? Ihn so lange zu foltern, bis seine Selbstbeherrschung erschöpft war und er sie küsste?
    Noch war es nicht so weit, aber sie wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war. Irgendwann würde Ben der erotischen Spannung, die unüberhörbar zwischen ihnen knisterte, nachgeben müssen.
    Warum bist du dir eigentlich so verdammt sicher, dass du ihn in die Knie zwingen wirst, fragte sich Beth, überrascht von ihrer Selbstsicherheit. Und außerdem: Was machst du, wenn du es geschafft hast?
    Trotz aller Zweifel bemühte sie sich weiter darum, Bens und ihr Leben miteinander zu verweben. Ihre Eltern mochten ihn und Kyle sehr. Der Junge wurde immer mehr zu einem Mitglied ihrer Familie. Mit Freude beobachtete sie, wie er aufblühte und von Tag zu Tag mehr Selbstbewusstsein bekam.
    Dieses Wochenende muss etwas passieren, dachte Beth, als sie Bens Pick-up vor ihrem Haus halten sah. Kyle verbrachte das Wochenende bei ihrem Neffen, daher würden sie und Ben allein sein.
    Sie ging hinaus, um ihn zu begrüßen. Wo war das Lächeln auf seinem Gesicht, mit dem er sie sonst morgens begrüßte? Er blickte nur kurz in ihre Richtung und schnallte sich den Werkzeuggürtel um. „Heute Abend ist das Baumhaus fertig.“
    Bei diesen Worten blieb Beth wie angewurzelt stehen. Sie hörte seine Worte, aber was er wirklich sagte, war unendlich viel mehr. Das Baumhaus war das Bindeglied zwischen ihnen, es war ihre Geschichte.
    Manche Paare hatten ein gemeinsames Lied. Sie hatten das Baumhaus.
    Natürlich küssten sich die meisten Paare. Natürlich setzte Ben alles daran, dass sie kein Paar wurden, während sie alles tat, dass sie es doch wurden.
    Beth verstand, dass es bei der Fertigstellung des Baumhauses genau darum ging.
    Sie nicht zu küssen, funktionierte für ihn offensichtlich nicht. Es hatte seine Gefühle nicht verschwinden lassen, wie er gehofft hatte.
    Nun würde er alles, was sie verband, nacheinander fein säuberlich kappen. Beth hatte gehofft, dass sie ihn halten könnte. Aber jetzt sah sie ein, wie stark Bens Wille, sich nicht zu binden, war. Er fürchtete sich vor dem, wonach sie sich sehnte.
    Seine Furcht ließ sie verzweifeln.
    Bis sie sich an ihre Kraft und Wirkung auf ihn erinnerte. Jene Frau, die sie noch vor einem Monat gewesen war, hätte seine Entscheidung akzeptiert. Aber diese Frau war sie nicht mehr. Sie würde ihn nicht einfach so ziehen lassen. Nicht ohne Kampf!
    Früher als es Beth lieb war, neigte sich der Tag dem Ende zu und Ben schlug den letzten Nagel ein. Das Baumhaus war

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