Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0318

Julia Extra Band 0318

Titel: Julia Extra Band 0318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Maggie Cox , Cara Colter , Jennie Lucas
Vom Netzwerk:
platonischer Natur gewesen war.
    Einen Moment verspürte Marianne heftige Schuldgefühle. Doch dann sah sie Donals Gesicht vor sich, wie er sie zärtlich ansah und ihr dafür dankte, dass sie ihn so glücklich machte. Seltsam getröstet ging sie zur Fensterbank, griff nach dem Topf mit Basilikum – und hätte ihn beinahe fallen lassen, als plötzlich Eduardo in der Tür stand.
    „Guten Morgen“, begrüßte er sie mit einem entwaffnend verlegenen Lächeln. „Obwohl ich wohl besser Guten Nachmittag sagen sollte. Ich habe meinen Augen nicht getraut, als ich auf die Uhr gesehen habe. Warum haben Sie mich nicht geweckt?“
    „Weil ein paar Extrastunden Schlaf genau das waren, was Sie gebraucht haben.“ Betont locker deutete Marianne auf den Tisch. „Warum setzen Sie sich nicht, und ich mache Ihnen einen Kaffee? Oder möchten Sie ihn lieber im Wohnzimmer trinken? Es ist schön warm dort, weil ich heute Morgen den Kamin …“
    Sie beendete den angefangenen Satz nicht, da Eduardo sich bereits einen Stuhl herangezogen hatte und sich schwerfällig darauf niederließ.
    „Ich würde lieber hier bei Ihnen bleiben“, verkündete er. „Meine eigene Gesellschaft geht mir im Moment ein bisschen auf die Nerven.“ Er warf einen Blick aus dem Fenster. „Sieht aus, als hätten wir die Eiszeit endlich überstanden.“
    „Ja, zum Glück, aber es ist immer noch ziemlich kalt draußen. Wie geht es übrigens Ihrer Hand?“, erkundigte sie sich beiläufig, als sie bemerkte, dass er den provisorischen Verband nicht mehr trug. „Ich hoffe, die Wunde hat Ihnen heute Nacht keine Probleme gemacht.“
    „Keine Spur. Ich hatte sie schon ganz vergessen.“
    „Wenn Sie Ihren Kaffee getrunken haben, sehe ich sie mir noch einmal an.“ Marianne füllte den Wasserkessel und stellte ihn auf den Herd. „Nur um sicherzugehen, dass sich nichts entzündet hat“, fügte sie hinzu.
    Aber Eduardo schüttelte den Kopf. „Bemühen Sie sich nicht“, sagte er kurz angebunden. „Es ist nur ein Kratzer.“
    War ihm die Vorstellung, von ihr berührt zu werden, unangenehm? Der Gedanke versetzte Marianne einen schmerzhaften Stich, den sie jedoch entschlossen ignorierte. Sie öffnete den Kühlschrank und inspizierte den Inhalt, bevor sie sich zu ihm umdrehte. „Was soll ich Ihnen zum Frühstück machen? Es gibt Joghurt, Käse, Eier …“
    Er unterbrach sie mit einer ungeduldigen Handbewegung. „Ich habe keinen Hunger.“ Als er sah, wie sie unter seinem schroffen Tonfall zusammenzuckte, fügte er deutlich sanfter hinzu: „Danke, aber ein starker Kaffee genügt mir vollauf.“
    Unter seinem reuigen Lächeln schmolz sie förmlich dahin. Ein prickelnder, warmer Strom durchrann ihre Glieder. Um die verräterische Röte zu verbergen, die ihr in die Wangen stieg, trat sie rasch an die Arbeitsplatte und löffelte Kaffee in die Cafetière.
    „Marianne?“
    „Ja …?“
    „Ich dachte, dass wir nachher vielleicht einen Spaziergang machen könnten. Zum Beispiel zu dem Wald, der Sie neulich so gereizt hat.“
    „Fühlen Sie sich denn fit genug dazu?“ Als sie Eduardo über die Schulter hinweg einen Blick zuwarf und seinen Gesichtsausdruck sah, erkannte sie augenblicklich, dass es keine gute Idee gewesen war, ihm diese Frage zu stellen. Wie hatte sie nur so dumm sein können, ihn ausgerechnet jetzt an seine Behinderung zu erinnern? Am liebsten hätte sie sich für ihre Taktlosigkeit die Zunge abgebissen. Aber nun war es zu spät, um ihre Worte zurückzunehmen.
    „Wenn ich es nicht täte, hätte ich Ihnen kaum diesen Vorschlag gemacht.“ Es war Eduardo deutlich anzumerken, dass es ihn einige Mühe kostete, seinen Ärger zu unterdrücken. Offenbar war er entschlossen, sich heute von einer umgänglicheren Seite zu zeigen.
    Marianne zögerte keine Sekunde, ihm entgegenzukommen, und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „Wenn das so ist, werde ich Sie mit Vergnügen begleiten“, erwiderte sie, bevor sie das kochende Wasser in die Cafetière goss.
    In einträchtigem Schweigen überquerten sie die Brücke und schlugen den Pfad ein, der sich zu dem dichten, noch immer tief verschneiten Wald hinaufwand. Von Zeit zu Zeit warf Marianne Eduardo einen unauffälligen Blick zu, um sich zu vergewissern, dass der von Wurzeln durchzogene und stellenweise gefährlich glatte Weg ihm keine Probleme bereitete. Aber sie war klug genug, sich jede Bemerkung in dieser Richtung zu verkneifen.
    Die links und rechts von ihnen aufragenden Bäume umschlossen sie wie eine dichte

Weitere Kostenlose Bücher