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Julia Extra Band 0318

Julia Extra Band 0318

Titel: Julia Extra Band 0318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Maggie Cox , Cara Colter , Jennie Lucas
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geben.
    Ja, ja, ja!
    Aber bevor die Worte ihre Lippen erreichten, stellte sich ihnen ein Hindernis in den Weg. Irgendetwas zwang Eve, ihr Gesicht abzuwenden.
    „Dich heiraten?“, wiederholte Eve irritiert. „Ich kenne dich doch überhaupt nicht.“
    Überrascht blinzelte er, dann zog er seine Augenbrauen dicht zusammen. „Gut genug, um mein Kind unter deinem Herzen zu tragen.“
    Eve schluckte. „Aber ich kann mich nicht an dich erinnern. Es wäre nicht fair, dich zum Mann zu nehmen.“
    „Ich bin ohne Vater aufgewachsen, und dieses Schicksal will ich meinem Kind ersparen. Es soll meinen Namen bekommen. Bitte weise mich nicht ab!“
    Wie könnte man einen Traumtypen wie Talos Xenakis abweisen?, dachte Eve unschlüssig. Trotzdem fühlt es sich nicht richtig an.
    Schwer atmend rückte sie von ihm ab und betrachtete die vorbeiziehende Landschaft. Sie hatten London bereits hinter sich gelassen, und jenseits der verregneten Scheiben war die vorherrschende Farbe mittlerweile ein sattes Grün, gemischt mit den roten und gelben Tönen des kommenden Herbstes.
    „Eve.“
    Sie drehte sich wieder zu Talos um. Er hatte eine so kraftvolle Ausstrahlung, und sein fester Mund deutete darauf hin, dass er seinen Willen durchzusetzen wusste. Aber er war Eve nicht vertraut, und deshalb erschien es ihr viel natürlicher, sein Angebot abzulehnen.
    „Danke für deinen lieb gemeinten Vorschlag“, begann sie etwas umständlich. „Aber mein Kind kommt erst in ein paar Monaten zur Welt …“
    „ Unser Kind“, unterbrach er sie korrigierend.
    „Aber ich kann nicht deine Frau werden, solange ich mich nicht an dich erinnere.“
    „Wir werden sehen“, entgegnete er ausweichend. Den Rest der Fahrt verbrachten sie in einvernehmlichem Schweigen, bis der Wagen in eine kleine Seitenstraße einbog und ein georgianisches Anwesen aus rotem Stein zum Vorschein kam, das sich hinter einem riesigen grauen See auf einem grün bewachsenen Hügel erhob.
    „Hier hat mein Stiefvater gewohnt?“, fragte sie atemlos.
    „Ja.“
    Nachdem sie vor dem Haupteingang gehalten hatten, half Talos Eve beim Aussteigen. Sie musste den Kopf in den Nacken legen, um das Gemäuer in seiner ganzen Pracht bewundern zu können. Die imposante viktorianisch-gotische Brüstung zeichnete sich gegen den stahlgrauen Himmel ab.
    „Hier habe ich als Teenager gelebt?“, erkundigte sie sich.
    „Und nun gehört es dir, zusammen mit einem stattlichen Vermögen.“
    Ihr Kopf fuhr herum. „Woher weißt du das?“
    „Gestern noch wusstest du es selbst, nachdem du der Testamentsverlesung beigewohnt hast.“
    „Vielleicht, aber wann hast du es erfahren?“
    Er zuckte die Schultern. „Ich habe mir eine Kopie des Testaments besorgt. Komm jetzt!“ Talos nahm ihre Hand und führte sie die breite Eingangstreppe hinauf. Im Foyer warteten bereits fünf Hausangestellte darauf, Eve zu begrüßen, angeführt von der Haushälterin.
    „Oh, Miss Craig“, schniefte die ältere Dame und tupfte sich mit einem Taschentuch großflächig über das Gesicht. „Ihr Stiefvater hat sie so sehr geliebt. Er wäre außerordentlich glücklich darüber, dass Sie endlich nach Hause gekommen sind.“
    Aber dies ist doch offenbar gar nicht mein Zuhause, wunderte Eve sich. Wieso bin ich lange Zeit nicht hier gewesen?
    Das traurige Gesicht der älteren Dame rührte sie, und voller Mitgefühl legte Eve einen Arm um die bebenden Schultern.
    „Er war ein guter Mann, nicht wahr?“, sagte sie leise.
    „Oh, ja, das war er, Miss. Er war der Beste. Und er hat Sie wie eine leibliche Tochter geliebt. Dass Sie endlich wieder da sind …“
    „Ist es denn schon so lange her?“, fragte Eve unsicher.
    „Sechs, nein, schon sieben Jahre. Dabei hat Mr. Craig Sie immer zu Weihnachten eingeladen.“ Ihre Stimme brach, und sie tupfte sich erneut die Augen.
    „Aber ich bin nie hergekommen, oder?“, hakte Eve behutsam nach.
    Die Haushälterin schüttelte heftig den Kopf.
    Mit Mühe schluckte Eve den Kloß in ihrem Hals hinunter. Offenbar hatte sie das Geld ihres Stiefvaters angenommen, ihn alle Rechnungen bezahlen lassen und auf seine Kosten eine endlose Party gefeiert – dabei aber nicht den Anstand besessen, sich auch nur einmal bei ihm blicken zu lassen. Und nun war er tot!
    „Es tut mir so leid“, stieß Eve hervor.
    „Ich werde Ihnen Ihr Zimmer zeigen. Es ist noch genauso, wie Sie es hinterlassen haben.“
    Kurz darauf ließ die schluchzende Frau Eve in ihrem Schlafzimmer allein. Talos blieb im hell erleuchteten

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