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Julia Extra Band 0319

Julia Extra Band 0319

Titel: Julia Extra Band 0319 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HEWITT NATALIE RIVERS CAROL MARINELLI LUCY MONROE
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müssen.
    Gladys war bereits im Haus gewesen und hatte die wenigen Dinge ausgeräumt, die Chloe zurücklassen musste, als Lorenzo sie so plötzlich entführte. Es war nicht viel gewesen – sie hatten sich schon in jenen schrecklich leeren Tagen vor der Beerdigung gemeinsam um das meiste gekümmert. Aber Chloe musste immer noch eine Kiste mit Briefen und Erinnerungsstücken abholen, die Liz für Emma gepackt hatte, bevor die Krankheit sie zu sehr schwächte.
    „Komm, wir gehen frühstücken“, sagte sie und hob Emma aus ihrem Bettchen, wo sie gerade fröhlich spielte. „Und dann überlegen wir uns, was wir heute unternehmen.“
    Kaum hatte sie es jedoch ausgesprochen, begann sich der Plan bereits in ihrem Kopf zu formen. Sie würde das Cabrio nehmen und ins Dorf fahren. Lorenzo brauchte es heute nicht – und er war auch nicht da, um sie davon abzuhalten.
    „Chloe!“, rief Gladys, als sie die Haustür des Cottages öffnete. „Was für eine schöne Überraschung. Oh, sieh nur, wie groß Emma geworden ist! Und du siehst auch großartig aus. Komm rein – trink eine Tasse Tee mit mir und erzähl mir, was du in den vergangenen Wochen erlebt hast.“
    „Ich freue mich auch, dich zu sehen“, sagte Chloe und umarmte Gladys. Dann folgte sie der älteren Frau in das sonnige Wohnzimmer mit dem vielen Nippes in den Regalen und den bunten Zeichnungen von ihren vielen Enkelkindern an den Wänden.
    „Ich setze schnell Wasser auf“, meinte Gladys. „Und dann erzählst du mir alles.“
    Eine halbe Stunde später umarmte Chloe die alte Dame noch einmal und trat mit der schlafenden Emma in ihrer Babyschale zurück auf die Straße.
    „Es war so schön, dich zu sehen“, sagte Gladys mit warmer Stimme. „Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit, aber ich muss jetzt wirklich los. Falls ich noch nicht zurück bin, wenn du wieder fährst, wirf den Schlüssel einfach in den Briefkasten. Und versprich mir, dass du mich bald noch einmal besuchst.“
    „Das werde ich“, versicherte ihr Chloe. „Danke für den Tee.“
    Auf dem Weg zu Liz’ Cottage trug sie Emma besonders vorsichtig, um sie nicht aufzuwecken. Als sie die Tür aufschloss, wehte ihr der vertraute Geruch von Liz’ Duftlampe entgegen und versetzte sie sofort wieder zurück in die Zeit, die sie hier gelebt hatte.
    Chloe setzte sich aufs Sofa und zog Liz’ Kiste mit Erinnerungen zu sich heran. Bis zu diesem Moment hatte sie noch nicht gewagt, sie zu öffnen. Aber jetzt wurde ihr klar, dass sie es hier tun sollte – wo sie die letzten Monate mit ihrer Freundin verbracht hatte.
    Zögernd hob sie den Deckel und sah obenauf einen Briefumschlag, auf dem in Liz’ Handschrift ihr Name stand. Ihr Herz zog sich zusammen, und ihre Hand zitterte, als sie den Brief öffnete. Es war kein langer Brief, und die Handschrift war zittrig, so als hätte es Liz sehr viel Kraft gekostet, ihn zu schreiben.
    Liebe Chloe,
    du warst immer meine beste Freundin, und es hat mir so viel bedeutet, dich während meiner letzten Monate an meiner Seite zu haben.
    Du bist ein wunderbarer Mensch mit einem aufrichtigen Herzen, und ich wünsche dir für dein Leben nur das Beste.
    Es gibt keine Worte dafür, was es mir bedeutet, dass Emma bei dir sein wird, wenn ich nicht mehr da bin. Niemandem auf der Welt würde ich meine geliebte Tochter lieber anvertrauen als dir, und ich vertraue dir völlig, dass du tust, was richtig für sie ist.
    Aber, Chloe, versprich mir, dass du dein eigenes Glück nicht aufgibst. Ich weiß, du bist in der Vergangenheit verletzt worden, aber gib der Liebe trotzdem eine Chance. Ich glaube wirklich, dass es besser ist, Dinge zu bereuen, die nicht so geklappt haben, wie wir es gehofft hatten, als zu bereuen, niemals etwas getan zu haben, das wirklich wundervoll hätte sein können.
    Ich danke dir aus tiefstem Herzen für alles, was du für mich getan hast und in Zukunft für Emma tun wirst. Du warst die treueste und wunderbarste Freundin, die man sich wünschen kann, und es war ein großer Segen für mich, dich gekannt zu haben.
    In Liebe, für immer
    Deine beste Freundin Liz
    Chloe schob den Brief mit zitternden Fingern zurück in den Umschlag. Sie merkte nicht, dass sie weinte, bis sie sah, wie eine Träne auf den Umschlag tropfte und die blaue Tinte verlaufen ließ. Sie vermisste Liz so sehr, obwohl sie wusste, dass sie ihre Freundin immer im Herzen tragen würde.
    Aber Liz’ Aufforderung, der Liebe eine Chance zu geben, traf Chloe. Denn genau das hatte sie getan, als sie bei

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