Julia Extra Band 0319
sein behauptete?
„Es tut mir leid“, keuchte er und ließ sie los, hielt sie von sich fort. „Ich erdrücke dich.“
„Schon gut“, erwiderte sie schwach. „Ich liebe es, in deinen Armen zu liegen – es fühlt sich richtig an.“
„Ja, das tut es!“, brach es aus Lorenzo hervor. Aufgewühlt fuhr er sich durch sein dichtes schwarzes Haar. „Es fühlt sich so richtig an – das war schon immer so. Warum also verletze ich dich ständig?“
Er fluchte erneut, und Chloe bemerkte erschüttert, dass seine Hände zitterten.
„Du musst weg von mir – damit ich dir nicht länger wehtun kann.“ Er machte einen Schritt zurück. „Du verdienst mehr als das hier – du verdienst es, geliebt zu werden. Es stimmt, ich habe dich hierher gebracht, um das Richtige zu tun. Ich wollte dich gehen lassen und dir keinen Kummer mehr bereiten. Aber ich war nicht stark genug dafür. Obwohl ich dir wehtue – konnte ich dich nicht verlassen.“
„Ich will nicht, dass du mich verlässt“, erklärte Chloe mit Tränen in den Augen. „Ich will nicht, dass du das jemals tust.“
„Aber warum?“, wollte Lorenzo gequält wissen. „Trotz meiner Versuche, dich glücklich zu machen – ist mir doch immer nur das Gegenteil gelungen!“
„Du weißt, warum ich nicht will, dass du mich jemals verlässt.“ Chloe trat näher und legte ihre Hand sanft an seine Wange. Plötzlich wurde Lorenzo ganz still – als wären Wut und Verzweiflung verpufft.
„Ich weiß nicht … ich kann nicht glauben …“, stammelte er, und seine blauen Augen blickten sie überrascht an.
„Dann sag mir, warum du mich glücklich machen willst“, meinte Chloe. Sie hob ihre andere Hand und umfasste sein Gesicht.
„Weil …“ Lorenzo sah sie unverwandt an. „Weil … ich dich liebe.“
Seine Stimme war so leise, dass Chloe ihn kaum hören konnte. Aber der Ausdruck in seinen Augen sagte ihr alles, was sie sich schon so lange wünschte. Tränen liefen ihr über die Wangen. Ihr Herz floss über vor Liebe für Lorenzo, und endlich wusste sie, dass es ihm genauso ging.
„Sind das Freudentränen?“, fragte Lorenzo mit rauer Stimme, beinahe zögernd, während er in das Gesicht der Frau starrte, die er liebte – der Frau, die er liebte.
„Ja.“ Chloe nickte und blickte mit strahlenden grünen Augen zu ihm auf. „Natürlich sind das Freudentränen.“
Ein Lächeln breitete sich über Lorenzos Gesicht aus, und er spürte, wie sein Herz weit wurde.
Er liebte Chloe. Wie war es möglich, dass er das empfand?
Sie sah aus wie ein Engel. Himmlische Schönheit strahlte aus ihrem Innern, und Lorenzo wusste, dass er in das Gesicht der Liebe blickte.
„Ich verdiene das nicht“, murmelte er und berührte vorsichtig ihr blondes Haar.
„Warum nicht?“, fragte sie. „Jeder verdient, zu lieben und geliebt zu werden.“
„Aber … bei mir …“, stammelte er. „Meine Mutter …“
„Die Tatsache, dass deine Mutter herzlos war, bedeutet nicht, dass du genauso bist wie sie – oder dass du nicht lieben kannst“, meinte Chloe und klang plötzlich wütender, als Lorenzo sie jemals erlebt hatte. „Diese Frau hat dich sehr verletzt. Was sie getan hat, ist unverzeihlich – aber du darfst nicht zulassen, dass es dein ganzes Leben vergiftet.“
Lorenzo sah sie schockiert an, aber ihr leidenschaftlicher Ausbruch brachte ein Saite tief in ihm zum Klingen. Chloe kannte ihn so gut.
Erneut überwältigt von seinen Gefühlen wandte er sich ab und blickte aus dem Fenster.
„Nein, wende dich nicht von mir ab.“ Sofort zog Chloe ihn wieder an sich. „Ich liebe dich – und ich lasse nicht zu, dass du mich aus deinem Leben ausschließt.“
Lorenzo lächelte wie befreit, nahm ihre Hände liebevoll in seine und blickte ihr noch einmal ernst in die Augen.
„Ich war so dumm“, sagte er. „Ich habe so viel Energie darauf verwendet, mich davon zu überzeugen, dass die Liebe eine Lüge ist – dass sie nicht wirklich existiert. Ich dachte, ich hätte einen anderen Weg für mein Leben gefunden. Als du mir sagtest, dass du mich liebst, war ich wütend, weil du damit alle meine Überzeugungen über den Haufen geworfen hast. Ich denke, ich wusste damals schon, dass du die Wahrheit sagst, aber ich wollte nicht daran glauben.“
„Du glaubst es jetzt“, antwortete Chloe. „Das ist das Wichtigste.“
„Aber wir haben so viel Zeit verschwendet“, meinte er und schüttelte den Kopf, als er an die Monate ihrer Trennung dachte.
„Sie war nicht verschwendet“,
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