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Julia Extra Band 0319

Julia Extra Band 0319

Titel: Julia Extra Band 0319 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HEWITT NATALIE RIVERS CAROL MARINELLI LUCY MONROE
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Verwirrung und die Zweifel in ihrer eigenen Stimme hören, doch sie sprach weiter, entschlossen, Lorenzos Reaktion zu verstehen. „Aber ich verstehe das nicht. Es ist doch ganz natürlich, sich nach Liebe zu sehnen – und danach zu suchen.“
    „Leute, die nach Liebe suchen, sind Narren“, erwiderte Lorenzo verächtlich.
    „Aber was, wenn man die Liebe findet – selbst wenn man nicht nach ihr sucht?“, fragte Chloe. Sie hätte niemals erwartet, sich in ihren Boss zu verlieben, aber sein unglaubliches Charisma und sein entschlossenes Selbstvertrauen hatten es ihr unmöglich gemacht, es nicht zu tun.
    „Liebe ist eine Illusion – ein falsches Ideal, das niemals hält, was es verspricht“, knurrte er und starrte sie mit kalten Augen an.
    „Du bist so hart – so zynisch“, keuchte Chloe. „Natürlich gibt es Liebe – du kannst doch nicht leugnen, was dein Herz dir sagt.“
    „Und sagt dein Herz dir, dass du mich liebst?“, fragte Lorenzo spöttisch. „Selbst jetzt, nachdem wir noch einmal über meine Gefühle zu diesem Thema gesprochen haben?“
    „Man kann Gefühle nicht einfach an- und wieder abschalten“, erwiderte Chloe, erschrocken über seine Haltung. Sie wusste, dass er manchmal arrogant und herrisch sein konnte, aber grausam war er ihr nie erschienen.
    Offenbar wusste sie jedoch eine Menge nicht über den Mann, den sie gerade geheiratet hatte. War es der größte Fehler ihres Lebens gewesen?
    „Dann bleibst du also bei deiner Geschichte?“, fragte Lorenzo. „Denkst du, es wirkt glaubwürdiger, wenn du erst mal weiter so tust, als würdest du mich lieben?“
    „Was erwartest du denn von einer Ehe – von deiner Frau?“, wollte Chloe wissen, weil sie sich nicht von ihm zu einer weiteren Bemerkung verleiten lassen wollte, über die er sich dann lustig machte.
    „Ich wollte eine Frau, die ehrlich ist und natürlich“, sagte er. „Eine, die ich respektieren kann. Nicht noch eine von jenen, deren Liebesschwüre so oberflächlich sind wie ihre durchgestylte Erscheinung.“
    „Ich war ehrlich zu dir“, widersprach ihm Chloe und blinzelte heftig, weil Tränen in ihren Augen brannten. Auf gar keinen Fall würde sie vor ihm weinen, nach allem, was er zu ihr gesagt hatte. „Und wenn du das nicht respektieren kannst – wenn du mich nicht respektieren kannst – dann ist das dein Problem.“
    Trotzig hob sie das Kinn an, biss sich auf die Unterlippe, damit sie nicht zitterte, und versuchte, sich an ihm vorbeizudrängen. Aber seine Finger schlossen sich wie Stahlklammern um ihren Arm.
    „Geh und beruhige dich wieder“, sagte er verächtlich. „Aber lass dir nicht zu viel Zeit. Schließlich warst du es, die unseren Hochzeitsgästen gegenüber nicht unhöflich sein wollte.“
    Chloe sog erschrocken die Luft ein und blickte über die Schulter in den Ballsaal hinunter. Sie hatte ganz vergessen, wo sie sich befanden und dass die Party noch in vollem Gange war.
    Eine Welle der Übelkeit stieg in ihr auf, als sie sich fragte, ob irgendjemand ihren furchtbaren Streit mit Lorenzo bemerkt hatte. Aber niemand sah zu ihnen auf, und nach einem kurzen prüfenden Blick stellte sie fest, dass sie allein auf dem Balkon waren.
    „Es gibt keine Zeugen – zu deinem Glück …“, Lorenzos Worte klangen herablassend, doch die Drohung in seiner Stimme war dennoch deutlich zu hören, „… weil ich weitere Respektlosigkeiten von dir nicht dulden werde. Und ich erlaube auch nicht, dass du mich in irgendeiner Weise in Verlegenheit bringst.“
    Chloe starrte ihn an, unfähig, den Mann wiederzuerkennen, in den sie sich so Hals über Kopf verliebt hatte. Sie öffnete den Mund, um zu antworten – um ihm zu sagen, dass sie sein abscheuliches Verhalten nicht länger tolerieren würde. Aber bevor sie die Gelegenheit dazu bekam, drehte er sich abrupt um und ging davon.
    Stocksteif stand sie da und sah ihm nach, wie er mit weit ausholenden, entschlossenen Schritten durch den Flur lief. Sie war noch nie in der Lage gewesen, nicht hinzusehen, wenn Lorenzo im Raum war. Seine Anwesenheit zog ihren Blick an wie ein Magnet.
    Selbst jetzt, nach allem, was gerade passiert war, konnte sie die Augen nicht abwenden, bis er nicht mehr zu sehen war. Aber als sich die Tür zu seinem Arbeitszimmer schloss, wusste sie, was sie tun musste. Sie musste weg von hier – so schnell und so weit wie möglich.
    Zehn Minuten später blieb Chloe kurz an der Tür zu ihrem Schlafzimmer stehen und blickte noch einmal auf das Hochzeitskleid aus Seide

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