Julia Extra Band 0319
seine Fingerspitzen sanft über ihr Dekolleté glitten. „Gehen wir ins Schlafzimmer, dann zeige ich es dir.“
Chloe schloss für einen Moment die Augen, lehnte den Kopf zurück an seine Schulter und ließ sich auf einer Welle der puren Freude treiben. Zu wissen, wie sehr Lorenzo sie begehrte, beschleunigte ihren Herzschlag und ließ vor Aufregung Schmetterlinge in ihrem Bauch tanzen.
Dann hallte das Summen der Unterhaltungen zusammen mit dem Geräusch von aneinanderstoßenden Kristallgläsern und engelgleicher Harfenmusik vom Hochzeitsempfang zu ihnen herauf.
„Wir können jetzt noch nicht gehen.“ Vorsichtig schob sie seine Hände fort, als sie fühlte, wie seine Lippen sinnlich über ihren Hals unterhalb ihres glatten blonden Bobs strichen. „Was ist mit all den Leuten?“
„Du bist immer im Dienst, was?“, fragte Lorenzo lächelnd. Er legte die Hände um ihre Hüften und drehte sie zu sich um. „Du warst die perfekte Assistentin, wusstest immer schon, was ich oder meine Geschäftspartner brauchten, bevor wir danach fragten. Und selbst jetzt denkst du an unsere Gäste – daran, eine gute Gastgeberin zu sein.“
Chloe blickte in seine strahlend blauen Augen, und ihr Herz klopfte wild vor Freude. So fühlte sie sich immer, wenn sie ihn ansah. Sein attraktives Aussehen und seine muskulöse Figur machten ihn zum begehrenswertesten Mann, der ihr jemals begegnet war. Unfassbar, dass er jetzt ihr gehörte!
Zwei Jahre lang war sie Lorenzo Valentes persönliche Assistentin gewesen, und vom ersten Augenblick an in ihn verliebt, ohne jegliche Hoffnung, dass ihr venezianischer Boss diese Gefühle jemals erwidern würde. Sie war eine ganz gewöhnliche junge Engländerin, und er stammte aus einer von Venedigs ältesten und angesehensten Familien und war dazu noch ein international anerkannter, schwerreicher Geschäftsmann. Unterschiedlicher hätten zwei Welten gar nicht sein können.
Aber dann hatte Lorenzo sie um ein Rendezvous gebeten.
Zuerst konnte sie ihr Glück gar nicht fassen. Seit dem Tag, an dem Chloe angefangen hatte in Lorenzos Londoner Hauptfirmensitz zu arbeiten, hatte sie eine lange Reihe von weltgewandten Frauen in seiner Begleitung gesehen – alles große, schlanke Schönheiten mit langem, dunklem, glänzendem Haar, die ihm verführerische Blicke zuwarfen.
Sie alle waren das krasse Gegenteil der kleinen, blonden und kurvigen Chloe mit ihrem hellen, sommersprossigen Teint und den blassgrünen Augen, die geradezu lächerlich übertrieben wirkten, wenn sie mit mehr als ein bisschen Wimperntusche und einem Hauch von Eyeliner experimentierte.
Aber trotz ihrer anfänglichen Zweifel – wie konnte ein umwerfend attraktiver Mann wie Lorenzo sich für eine unscheinbare Frau wie sie interessieren? – war es Chloe unmöglich gewesen, ihm zu widerstehen. Der leidenschaftliche Italiener war wie ein Tornado in ihr Leben gefegt und hatte mit der schnellen, entschlossenen Intensität um sie geworben, die typisch für alles war, was er tat.
Es dauerte nicht lange, bis Chloe ihre Bedenken aufgab. Sie hatte gesehen, dass seine vorherigen Geliebten für ihn nicht mehr als vorübergehende Ablenkungen gewesen waren. Und sie behandelte er ganz anders.
Gesagt, dass er sie liebte, hatte er zwar nicht, aber er zeigte seine Gefühle generell nicht gerne offen. Er hatte sie jedoch mit in sein Haus in Venedig genommen und von ihrer Zukunft gesprochen – von den Kindern, die er mit ihr zusammen haben wollte. Für Chloe war es das größte Zeichen für Liebe und Bindung gewesen, das es gab.
Überglücklich hatte sie seinen Heiratsantrag angenommen und gewusst, dass damit ein ganz neues und wunderschönes Kapitel in ihrem Leben begann – ein Kapitel, von dem sie glaubte, es würde für immer weitergehen.
„Komm mit mir nach oben, meine ganz besondere kleine Chloe“, flüsterte Lorenzo rau. „Lass mich dir zeigen, wie glücklich ich darüber bin, dich geheiratet zu haben.“
Chloe blickte in sein Gesicht und spürte, wie Tränen des Glücks ihre Augen füllten. Sie hatte sich selbst nie für etwas Besonderes gehalten – und sich ganz sicher niemals sexy oder schön gefühlt. Dass Lorenzo all diese Dinge zu ihr sagte, bedeutete ihr so viel.
Sie sah ihn an, und Liebe und Glück machten sie schwindeliger als der Champagner, den sie den ganzen Nachmittag über getrunken hatte. Es gab nur einen wundervollen Gedanken in ihrem Kopf.
Ich liebe dich.
Nur drei kleine Worte, und doch waren sie bisher ungesagt geblieben.
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