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Julia Extra Band 0319

Julia Extra Band 0319

Titel: Julia Extra Band 0319 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HEWITT NATALIE RIVERS CAROL MARINELLI LUCY MONROE
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– damit du dort das Nötigste zusammenpacken kannst“, erklärte er. „Dann nehme ich dich mit.“
    Chloe starrte ihn überrascht an. Sie hatte nicht erwartet, dass er ihr Befehle erteilen würde – obwohl Lorenzo gewohnt war, genau das bei den meisten Menschen in seinem Leben zu tun. Genauso hatte er auch sie behandelt, damals, bevor sie zusammenkamen.
    „Ich weiß, dass du wütend auf mich bist“, sagte sie, „aber du kannst nicht einfach herkommen und mich herumkommandieren. Ich arbeite nicht mehr für dich.“
    „Nein. Du bist meine Frau“, knurrte Lorenzo, und der Tonfall seiner Stimme sagte ihr, dass er darüber alles andere als glücklich war. „Und ich nehme dich mit.“
    „Aber ich habe jetzt Emma“, protestierte sie und legte die Arme noch enger um das Kind.
    „Was ist mit ihrem Vater?“, fragte Lorenzo und betrachtete das weinende Baby mit einer tiefen Falte zwischen den Augenbrauen.
    „Er hat sich nie um sie gekümmert“, antwortete Chloe. „Ich bin die Einzige, die sie noch hat.“
    Lorenzos Blick wanderte hoch zu ihrem Gesicht, und ein Ausdruck, den sie nicht deuten konnte, huschte über seine Züge.
    „Lass uns gehen.“ Er umfasste ihren Arm, bevor sie begriff, was er vorhatte.
    Als seine Hand sie berührte, keuchte Chloe auf und blickte automatisch auf seine langen, sehnigen Finger, die sich um ihren Oberarm geschlossen hatten, gebräunt und vital auf dem langweiligen Grau ihres Blazers.
    Ihr Herz schlug schneller, und in diesem Moment spürte sie, wie das dumpfe Gefühl, das sie während der vergangenen Tage gelähmt hatte, langsam aus ihr wich.
    Lorenzo hielt nur ihren Arm, aber plötzlich war sie sich seiner körperlichen Nähe schmerzhaft bewusst – nahm seine Größe und Stärke wahr. Und schockierenderweise auch die Wärme, die von seinem muskulösen, athletischen Körper ausging.
    Das Bedürfnis, sich an ihn zu lehnen, wurde beinahe übermächtig. Sie war so furchtbar allein gewesen und sehnte sich mit einem Mal danach, sich in seine starken Arme zu schmiegen, an seine breite männliche Brust.
    Plötzlich wurde ihr bewusst, dass Lorenzo stehen geblieben war. Er stand ganz still. Und sie wusste, ohne zu ihm aufzublicken, dass er ihre Reaktion auf seine Berührung bemerkt hatte.
    Erschrocken hielt sie den Atem an. Sie durfte Lorenzo nicht ansehen, damit er nicht in ihren Augen las, wie verletzlich sie war, wie sehr sie körperlichen Trost brauchte. Er hatte schon immer in ihrem Gesicht gelesen wie in einem Buch, und in diesem Moment fühlte sie sich schwächer als je zuvor.
    „Ich werde nirgendwo mit dir hingehen“, erklärte Chloe und versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. Aber seine Finger schlossen sich nur noch enger um ihren Arm.
    „Es gibt Dinge zu besprechen“, erklärte Lorenzo und drehte sie um, sodass sie einander wieder gegenüber standen.
    Chloe schüttelte den Kopf und starrte geradeaus – direkt auf seine breite Brust. Sie wollte nicht mit ihm sprechen. Und sie wollte ganz sicher nicht in seine klugen Augen schauen.
    Sie hatte das schreckliche Gefühl, dass sie irgendwie zu viel von sich preisgeben würde – ihn sehen lassen würde, wie empfindlich sie war, wie sehr sie sich nach seiner Nähe sehnte. Der Tag war schon zu schmerzhaft gewesen. Der Gedanke, dass er wegfahren und sie erneut allein lassen könnte, war mit einem Mal unerträglich für sie – aber auf gar keinen Fall würde sie ihm das zeigen.
    „Dass du mich an unserem Hochzeitstag verlassen hast, macht mehr als deutlich, dass du mit unserem kleinen Arrangement nicht mehr zufrieden bist“, sagte er und legte seine freie Hand unter ihr Kinn, um Chloe zu zwingen, ihn anzusehen.
    „Mir war nicht bewusst, dass wir ein Arrangement hatten“, erwiderte sie und spürte, wie sich eine eisige Hand um ihr Herz legte. Seine Worte waren eine grausame Erinnerung daran, wie sehr sie sich geirrt hatte, was Lorenzos Einstellung zu ihrer Ehe anging – und was sie ihm bedeutete.
    „Doch, das hatten wir“, sagte Lorenzo, „und deshalb müssen wir reden. Von jetzt an wird es keine Missverständnisse mehr zwischen uns geben.“

3. KAPITEL
    Chloe saß mit Lorenzo und Emma in der Limousine, die über die schmalen Straßen von dem Dorf wegfuhr, in dem sie während der vergangenen drei Monate gelebt hatte. Es war später Nachmittag, aber die Sonne stand noch immer strahlend am Himmel. Duftender weißer Wiesenkerbel säumte den Straßenrand, und die Hecken waren mit kleinen Weißdornblüten

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