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Julia Extra Band 0325

Julia Extra Band 0325

Titel: Julia Extra Band 0325 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Brenda Jackson , Jackie Braun , Stacy Connelly
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ihn süß. Das Personal auch.“
    Ihre Antwort verblüffte ihn noch mehr. „Ich verstehe nicht, warum Sie das tun. Sie sollten jetzt nicht arbeiten, Morgan.“
    „Ich muss, denn ich habe nicht so viel Geld wie Sie. Deshalb verschicke ich noch immer Bewerbungen. Ich brauche eine Vollzeitstelle.“
    „Aber Sie haben gerade erst ein Baby bekommen.“
    „Selbst Frauen, die einen Job mit bezahltem Mutterschaftsurlaub haben, müssten jetzt wieder arbeiten“, erklärte sie, obwohl er das als zukünftiger Chef eines der größten US-Unternehmen natürlich wusste. „Wäre ich noch an einer Schule, hätte ich den Rest des Sommers frei. Aber die Arbeit im Stadtteilzentrum ist gar nicht so übel. Im Gegenteil, sie macht Spaß. Auch wenn die Instrumente alt sind und mal gründlich instand gesetzt werden müssten.“
    „Keine kleinen Flügel?“
    „Nein. Kein einziger. Dafür reicht das Geld von der Stiftung nicht. Ich habe mein Klavier aus dem Lagerhaus ins Zentrum schaffen lassen, damit ich auf etwas Anständigem spielen kann.“
    „Warum haben Sie sich die Mühe gemacht?“
    „Der Kids wegen.“ Ihre Augen leuchteten. „So interessierte Schüler hatte ich noch nie. Manche von ihnen kommen aus ziemlich kaputten Elternhäusern, und trotzdem begeistern sie sich so sehr für die Musik wie ich. Ihnen etwas beizubringen, ist eine wahre Freude.“ Als das Baby zu weinen begann, stand sie seufzend auf. „Entschuldigen Sie mich.“
    Während Bryan darauf wartete, dass sie zurückkam, nippte er an seinem Drink, ging im Penthouse umher und bemerkte dabei die kleinen Änderungen, die Morgan vorgenommen hatte. Auf dem Tisch im Esszimmer lag ein neuer, kräftig gemusterter Läufer, und darauf stand ein Blumenarrangement. Plötzlich wurde ihm klar, dass er seine Mahlzeiten nie dort eingenommen hatte. Entweder hatte er sich auf einen Hocker an der Kücheninsel oder vor den Fernseher im Wohnzimmer gesetzt.
    Er vermisste die gemeinsamen Mahlzeiten, bei denen die Familie zusammenkam und miteinander redete. Das hatte er mit seiner Frau nicht gehabt. Nach Cadens Geburt hatte er gehofft, dass die Dinge sich ändern würden. Das hatten sie dann auch, aber nicht so, wie er erwartet oder erhofft hatte.
    Im Wohnzimmer fielen ihm drei dicke Duftkerzen auf dem Kaminsims auf. Sie waren nicht nur Dekoration. Die Dochte waren schwarz. Unwillkürlich malte Bryan sich aus, wie der Raum bei Kerzenschein aussah. Gemütlich. Intim. Romantisch.
    Er nahm einen Schluck von seinem Scotch und ging weiter. Auf einem der Beistelltische stand ein gerahmtes Foto. Es zeigte Morgan, flankiert von einem älteren Paar. Sie trug einen schwarzen Talar und ein Barett, hielt ein Diplom in den Händen und strahlte übers ganze Gesicht. Er griff danach, um es näher zu betrachten. Sie sah aus, als wäre sie bereit, die Welt zu erobern.
    „Das ist bei meiner Abschlussfeier auf dem College gemacht worden.“
    Bryan drehte sich um. Er hatte Morgan nicht gehört, aber sie stand schon hinter ihm. Anstatt sich beim Herumschnüffeln – konnte man das überhaupt in seiner eigenen Wohnung? – ertappt zu fühlen, war er einfach nur neugierig.
    „Sind das Ihre Eltern?“
    „Ja.“ Sie nahm ihm den Rahmen aus der Hand und schluckte, als sie mit den Daumen über die Gesichter strich. Die Frau auf dem Foto war glücklich, die vor ihm traurig. „Sie waren so stolz auf mich.“
    „Sie haben erwähnt, dass sie tot sind.“
    „Ja, alle beide.“
    „Das tut mir leid“, sagte er, als sie das Foto zurückstellte. Dann machte er eine ausladende Handbewegung. „Wie ich sehe, haben Sie hier noch ein paar Dinge verändert.“
    „Ich hoffe, es stört Sie nicht.“
    „Nein. Ganz im Gegenteil.“ Es sah sogar einladend aus, und deshalb blieb er, obwohl er eigentlich gehen sollte.
    „Warum haben Sie sich nicht wohnlicher eingerichtet?“, fragte Morgan.
    Er zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Wahrscheinlich hielt ich es einfach nicht für nötig.“
    „Aber Sie haben drei Jahre hier gewohnt. Seit Ihrer Scheidung.“ Er zog die Augenbrauen hoch. „Das hat Britney mir erzählt“, erklärte sie.
    Bryan ging zur Couch und setzte sich. Er würde mal ein ernstes Wort mit seiner Sekretärin reden müssen. „Was hat sie Ihnen noch gesagt?“
    „Nicht genug, um meine Neugier zu stillen“, gab Morgan unumwunden zu. „Warum erzählen Sie mir nicht den Rest?“
    „Da gibt es nicht viel. Ich war einige Jahre verheiratet, aber es hat nicht funktioniert, also haben sich unsere Wege

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