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Julia Extra Band 0325

Julia Extra Band 0325

Titel: Julia Extra Band 0325 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Brenda Jackson , Jackie Braun , Stacy Connelly
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verlangen“, erwiderte er angespannt. „Die Wirtschaftskrise bereitet unseren Anlegern schon genug Sorgen.“
    „Das sehe ich ein, aber du kennst sie, Bryan. Du hast Zeit mit ihr verbracht und das Baby gesehen. Sei ehrlich, glaubst du wirklich, dass sie lügt und Dillon gar nicht der Vater ihres Babys ist?“
    „Nein. Sie lügt nicht.“
    „Aber du glaubst, sie könnte sich … irren.“
    Leise fluchend strich er sich das nasse Haar aus der Stirn. „Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll, Mom“, gestand er.
    Julia legte eine Hand an seine Wange. Es war die Hand, die ihn als Kind tröstend gestreichelt hatte.
    „Das muss für dich besonders hart sein, Bryan.“
    „Es hat viele Erinnerungen geweckt“, gab er zu. „Keine sehr schönen. Caden ist vor ein paar Wochen fünf geworden. Ich denke noch oft an ihn.“
    „Ja, ich weiß.“
    „Der Tag seiner Geburt war der glücklichste Tag meines Lebens.“ Bryan war im Entbindungszimmer gewesen und hatte mit großen Augen zugesehen. „Als er zur Welt kam, habe ich ihn als Erster in den Armen gehalten“, flüsterte er heiser.
    Und als einer der Letzten hatte er erfahren, dass seine Frau ihn belogen hatte. Er hatte es in der Zeitung lesen müssen, nachdem jemand der Presse das Ergebnis des DNA-Tests zugespielt hatte.
    „Wir haben ihn auch geliebt“, erinnerte seine Mutter ihn. Ihre Stimme verriet das gleiche Gefühlschaos, das ihm den Hals zuschnürte und seine Augen brennen ließ. „Was Camilla dir und uns allen mit ihren Lügen angetan hat, war grausam. Aber irgendwann muss man die Vergangenheit ruhen lassen und weiterleben. Zu sehen, dass du so einsam bist, tut mir weh.“
    „Ich bin nicht einsam“, widersprach Bryan.
    Seine Mutter tätschelte seine Wange und lächelte traurig. Obwohl sie nichts sagte, war klar, dass sie ihm nicht glaubte.

7. KAPITEL
    In der Woche darauf schleppte Morgan ihren kleinen Sohn durch die Geschäfte, auf der Suche nach einem Outfit, das sie zum Treffen mit den Caliborns anziehen konnte. In ihrem Kleiderschrank hatte sie nichts Passendes gefunden, abgesehen von dem Kleid, das Britney ihr für die Heimfahrt aus dem Krankenhaus ausgesucht hatte. Aber das kam aus ganz bestimmten Gründen nicht infrage.
    Außerdem hatte sie inzwischen noch mehr abgenommen, und ihre Taille war schlanker geworden. Morgan wollte ihre Figur nicht verstecken. Die verdankte sie Yoga und Joggen. Nicht die Art von Laufen, bei dem man sich in Hightechschuhen durch die Augusthitze quälte, sondern die, bei der das Auto einer alleinerziehenden Mutter beschlossen hatte, sich eine Ruhepause zu gönnen. Seit einigen Wochen ging der Motor des uralten Kleinwagens ohne ersichtlichen Grund immer wieder aus. Meistens sprang er nach einigen Minuten wieder an, aber heute hatte er nur gejault und sich nicht starten lassen.
    Jetzt stand er in einer Werkstatt und wurde von einem Mechaniker namens Vic repariert. Morgan konnte nur hoffen, dass Vic ehrlich war und ihr keine unnötigen Arbeiten in Rechnung stellte. Sie wusste, dass das bei weiblichen Kunden hin und wieder vorkam.
    Aber hastig verdrängte sie den Gedanken, denn es gab Wichtigeres zu überlegen. Zum Beispiel die Frage, was sie tragen sollte, wenn sie den Eltern des verstorbenen Mannes begegnete, der der Vater ihres Babys war. Brice neu einzukleiden war einfach und preiswert gewesen. Eine ihrer Kolleginnen hatte ihr einen süßen Matrosenanzug für ihn geschenkt, in den er jetzt hineingewachsen war. Für sich selbst das Richtige zu finden war wesentlich frustrierender.
    Nach dem kurzen Gespräch mit Bryan wusste sie nur, dass seine Eltern sie und Brice am Samstag um ein Uhr in ihrer Villa in Lake Forest erwarteten. Wenn das Wetter es zuließ, würden sie im Garten essen. Irgendwie bezweifelte sie, dass sie sich an einen Picknicktisch setzen und sich Frankfurter Würstchen mit Bohnen schmecken lassen würden. Wahrscheinlich würde es kleine Sandwiches mit Gurkenscheiben, Alfalfasprossen und Brunnenkresse geben.
    „Ich glaube nicht, dass ich Brunnenkresse mag“, murmelte sie, während sie bei Danbury’s die Ständer mit der Ausverkaufsware sichtete. Es war heute schon das dritte Kaufhaus, in dem sie war, aber auch das letzte, denn später am Nachmittag musste sie arbeiten. Da sie keinen Wagen hatte, würden sie und Brice erst die U-Bahn und dann den Bus nehmen. Von der Haltestelle waren es noch drei Blocks zu Fuß.
    Am letzten Ständer entdeckte Morgan ein gelbes Sommerkleid. Sie hielt es sich unters Kinn.

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