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Julia Extra Band 0325

Julia Extra Band 0325

Titel: Julia Extra Band 0325 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Brenda Jackson , Jackie Braun , Stacy Connelly
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herzförmiges Gesicht. Sie war blass, und das Grün ihrer Augen wirkte umso intensiver. Ihre schimmernden Lippen waren leicht geöffnet, so als bettelten sie darum, geküsst zu werden, und plötzlich musste Cristiano an die angenehmen Seiten denken, die diese Ehe zu offerieren hatte. Er würde mit ihr schlafen können, so oft und wann immer er wollte. So oft und wann immer sie wollte …
    Flüchtig strich er mit seinen Lippen über ihren Mund, vertiefte den Kuss und sah die Enttäuschung in ihrer Miene, als er sich von ihr löste. Cristiano lächelte, auch wenn er mehr wollte als nur einen Kuss. Doch er zog nur ein ledernes Kästchen aus seiner Westentasche hervor und ließ den Deckel aufschnappen. Ein Solitär blitzte auf, so strahlend und groß, dass Melissa kaum ihren Augen trauen wollte.
    „Ist der etwa echt?“ Es war ein bemühter Scherz, der ihre Beklemmung überspielen sollte, doch er misslang kläglich.
    „Ja, der Stein ist echt. Es war der Verlobungsring meiner Mutter.“ Seine Stimme bebte leicht, es gelang ihm nicht, seine Gefühle völlig unter Kontrolle zu halten.
    „Der Ring deiner Mutter?“ Eine Sekunde lang blitzte die Erinnerung an ihr erstes Treffen auf, an die Zeit, als das Gespräch über ihre Mütter eine Verbindung zwischen ihnen hergestellt hatte. Was würde Melissa jetzt für eine solche Verbindung geben!
    „Ein lupenreiner Calistan, absolut perfekt.“ Er nahm den Ring aus seinem Samtbett. „Du wirst nie wieder unechten Schmuck tragen, Melissa.“
    Ein kalter Schauder kroch ihr über den Rücken, als Cristiano ihr den Ring an den Finger steckte. Sie würde einen Mann heiraten, der in ihr nicht mehr als eine unabänderliche Notwendigkeit sah.
    Und noch nie in ihrem Leben war Melissa sich so unecht vorgekommen …
    „Du siehst schön aus, wie eine Braut an ihrem Hochzeitsmorgen aussehen sollte.“
    Melissa drehte sich um. Cristiano stand in der Tür zu ihrer geräumigen Suite im Palast, eine beeindruckende Erscheinung in der Galauniform der zaffirinthischen Marine.
    Sie blinzelte. Noch immer konnte sie nicht glauben, dass sie in wenigen Stunden diesen Mann heiraten würde. In wenigen Stunden würde sie seine Ehefrau und Fürstin sein. Eigentlich erwartete sie immer noch, jeden Moment aufzuwachen und sich in ihrem kleinen Apartment in Walton wiederzufinden.
    „Du dürftest gar nicht hier sein“, stammelte sie.
    Er hob die dunklen Augenbrauen. „Weshalb nicht?“
    „Die Tradition verbietet es, dass ein Bräutigam die Braut am Hochzeitsmorgen sieht!“
    „Ich denke nicht, dass wir ein leuchtendes Beispiel für das Einhalten von Traditionen sind, oder?“, meinte er spöttisch.
    Erfolglos schaute sie sich nach den Zofen um, die ihr beim Ankleiden geholfen hatten. „Wo sind sie denn geblieben?“
    „Ich habe sie fortgeschickt.“
    „Wieso?“
    „Weil ich dich sehen wollte. Vor der Hochzeit. Allein.“
    Melissas Herz begann härter zu pochen. In den schlaflosen Stunden mitten in der Nacht hatte sie sich einzureden versucht, dass es dumm gewesen wäre, nicht in die Heirat einzuwilligen. Sie tat es für Ben. Damit ihr der Junge nicht abgenommen wurde. Damit er nicht sozusagen als Halb-Adeliger aufwachsen und sie vielleicht eines Tages wegstoßen würde.
    Ben war also der Hauptgrund für sie … aber das war nicht alles. Sie tat es auch für sich selbst. Weil sie nie wirklich aufgehört hatte, sich nach Cristiano zu sehnen. Ob es ihr gelingen könnte, das Eis, das ihn umgab, zum Schmelzen zu bringen? Würde darunter der Mann zum Vorschein kommen, den sie einst gekannt hatte? Oder war jener warmherzige, nette Mann auf immer verloren?
    „Warum allein?“, fragte sie. „Hast du es dir anders überlegt?“
    „Du etwa?“
    „Nein.“ Sie suchte in seinem Gesicht nach irgendeinem Zeichen von Zuneigung, von Verständnis, aber nichts. Nur das kalte Glühen seiner goldenen Augen. „Ich bin bereit und werde eine gute Ehefrau sein.“
    „Wie pflichtbewusst du klingst, Melissa.“
    „Nun, geht es hier denn nicht nur um Pflicht? Deine gegenüber deinem Land und meine gegenüber meinem Sohn.“
    Ihre Logik raubte ihm für einen Moment die Sprache. Eine solche Bemerkung erwartete er von seinen Beratern, nicht von seiner zukünftigen Ehefrau, von der er sich nur Ergebenheit und Dankbarkeit wünschte.
    Doch Melissa Maguire war heute weder nachgiebig noch schwach. In dem silbergrauen Seidenkostüm, das lange Haar hoch aufgesteckt, da sie gleich nach der Trauungszeremonie zur Fürstin gekrönt

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