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Julia Extra Band 0326

Julia Extra Band 0326

Titel: Julia Extra Band 0326 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Walker , Kim Lawrence , Myrna Mackenzie , Susanne James
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wieder dieses erregende Kribbeln im Bauch, wie immer, wenn Etienne ihr Komplimente machte.

5. KAPITEL
    Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Das gesamte Unternehmen musste neu strukturiert und organisiert werden, und Etienne war täglich mehr von dem Feuereifer begeistert, mit dem Meg ihre Arbeit bewältigte. Er brauchte ihr nur einen kleinen Wink zu geben, und sie wusste sofort, was zu tun war und setzte seine Wünsche in die Tat um. Sie verstand es perfekt, Aufgaben sinnvoll zu verteilen und die Mitarbeiter zu motivieren und zu führen, so als hätte sie nie etwas anderes getan. Umso überraschter war Etienne, als sie eines Nachmittags im Büro stand und ziemlich ratlos dreinschaute.
    „Was ist los?“, erkundigte er sich. „Gibt es ein Problem?“
    Meg biss sich auf die Unterlippe, so wie sie es immer tat, wenn sie über etwas nachdachte. „Nein, aber ich bräuchte deinen Rat.“
    „Inwiefern?“
    „Es geht um den neuen Anstrich für die Büroräume. Du weißt doch, dass ich kräftige Farben mag, aber manchmal neige ich dabei zu Übertreibungen.“
    „Dann komm ich einfach mit, wenn du die Farben aussuchst, einverstanden?“
    „Das ist nicht nötig, ich habe sie schon gestern Abend auf dem Heimweg gekauft. Komm mal mit, ich zeig dir, was ich meine.“ Sie führte Etienne in ein Büro und stellte sich vor eine Wand, auf die sie schon mehrere Pinselstriche Farbe aufgetragen hatte. „Siehst du, da hab ich schon was ausprobiert. Ich habe verschiedene Farbtöne nebeneinander aufgetragen, damit man sie vergleichen kann. Aber ich kann mich einfach nicht entscheiden, welcher wohl am besten passt.“
    Etienne betrachtete die vier verschiedenen Töne auf der weißen Wand: Einer war ein blasses, unscheinbares Blau, der nächste ein klassisches Marineblau, daneben kam ein dunkles, kräftiges und zum Schluss noch ein ziemlich grelles Metallicblau.
    „Das Letzte, das ich eigentlich nehmen wollte, sah auf dem Muster sehr viel besser aus“, erklärte Meg. „Aber es ist viel zu schrill, nicht wahr?“
    Bevor Etienne etwas dazu sagen konnte, kam unvermittelt Jeff, einer ihrer Mitarbeiter, herein und blickte überrascht an die Wand. „Du meine Güte, Meg, was hast du denn da gemacht? Das tut ja in den Augen weh!“
    Ehe Meg darauf reagieren konnte, nahm Etienne sie diskret beiseite und flüsterte ihr zu: „Als seine Vorgesetzte solltest du ihn gleich in die Schranken weisen, hörst du? Er muss dir gegenüber einen anderen Ton anschlagen. Wie heißt der Mann, und wofür ist er zuständig?“
    „Das ist Jeff von der Lohnbuchhaltung“, flüsterte sie zurück.
    „Frag ihn, wann die ersten Gehaltslisten fertig sind. Und sag es ruhig, aber bestimmt.“
    Meg runzelte die Stirn. „Und was hat das mit der Wandfarbe zu tun?“
    „Nichts, es hat etwas mit dir zu tun. Du musst dir deinen Platz in dieser Firma fest erobern, und hiermit fängst du an.“
    Sie nickte und wandte sich an ihren Mitarbeiter. „Sag mal, Jeff, wie weit bist du denn mit den Gehaltslisten? Ich bräuchte sie noch heute auf dem Tisch, um weitere Berechnungen vorzunehmen. Das ist ausgesprochen wichtig und duldet keinen Aufschub.“
    Die Unsicherheit in ihrer Stimme war verschwunden, und ihr Tonfall drückte Kompetenz und Selbstvertrauen aus. Jeff wirkte völlig überrascht und blickte von ihr zu Etienne und dann wieder zurück zu Meg.
    „Brauchst du sie wirklich so dringend?“, fragte er schließlich verunsichert.
    „Ich weiß, dass du das schaffen kannst“, antwortete sie mit einem Lächeln. „Du bist sehr kompetent in deinem Fach, und ich verlasse mich voll und ganz auf dich.“
    Jeff grinste verlegen und wurde sogar leicht rot dabei. „Vielen Dank, das hört man gern. Und klar mache ich die Listen heute fertig, wenn du sie so dringend brauchst.“
    „Danke, Jeff, ich weiß das sehr zu schätzen. Wenn alle so schnell und gewissenhaft arbeiten wie du, dann habe ich keine Zweifel mehr, dass wir Fieldman’s retten können.“
    „In spätestens zwei Stunden hast du alles auf dem Tisch“, versicherte Jeff strahlend und drehte sich dann an der Tür noch einmal um. „Du kannst dich drauf verlassen!“
    Etienne pfiff anerkennend durch die Zähne, nachdem der Mitarbeiter verschwunden war. „Wow, du bist ja ein richtiges Naturtalent! Ich wollte eigentlich nur erreichen, dass er dich als Chefin respektiert und nicht mit dir redet wie mit einem alten Kumpel. Aber dass er sich dir gleich zu Füßen wirft und zum treu ergebenen Diener degradieren

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