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Julia Extra Band 0326

Julia Extra Band 0326

Titel: Julia Extra Band 0326 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Walker , Kim Lawrence , Myrna Mackenzie , Susanne James
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Er wandte sich an den Frisör. „Aber bitte nehmen Sie von der Länge nicht zu viel weg – nicht, dass die Dame einen Schreck bekommt.“
    Daniel schmunzelte. „Keine Angst, dazu kommt es ganz bestimmt nicht.“ Er sah Meg im Spiegel an. „Ich würde hinten nur wenige Zentimeter kürzen und an den Seiten etwas mehr. Und einen Fransenpony würde ich Ihnen gerne schneiden. Dadurch würde das Gesicht schön eingerahmt und sehr weich und weiblich wirken.“
    Meg drehte sich verunsichert zu Etienne um. „Meinst du, das würde mir stehen?“
    „Vertraue Daniel. Er ist ein echter Künstler.“
    Sie blickte wieder in den Spiegel und nickte dem Stylisten dann zögernd zu. „Also gut, ihr habt mich überzeugt. Ich lege mein Schicksal in Ihre Hände.“
    Daraufhin begann Daniel mit seiner Arbeit. Und als er nach einer guten halben Stunde fertig war, erkannte Meg sich selbst kaum wieder. Ihr Haar war stufig angeschnitten, wodurch es sehr viel voller wirkte, und der Fransenpony war spielerisch frech und sehr feminin zugleich. Meg war völlig hingerissen von ihrem neuen Spiegelbild, und als sie schließlich den Salon verließen, musste sie sich draußen vor lauter Begeisterung noch einmal im Fensterglas bewundern.
    „Du siehst noch genauso gut aus wie vor zwei Minuten“, meinte Etienne amüsiert.
    „Ach, Etienne, ich kann noch gar nicht fassen, was Daniel aus mir gemacht hat! Noch nie habe ich mich so schön gefühlt wie heute!“
    „Ich habe dir gleich gesagt, dass er ein Künstler ist.“
    Dass sie ihr neues Aussehen nicht nur dem Stylisten, sondern auch Etienne zu verdanken hatte, war Meg nur zu deutlich bewusst. Er musste sie lediglich ansehen und wusste sofort, was sie brauchte. Noch nie hatte Meg sich so hübsch, so selbstbewusst und frei gefühlt wie in diesem Augenblick, und dafür war sie ihm unendlich dankbar.
    „Danke, Etienne“, sagte sie ergriffen. „Vielen, vielen Dank, dass du mich zu Daniel geführt hast!“
    „Er hat nur zum Vorschein gebracht, was ohnehin schon vorhanden war“, erwiderte er lächelnd. „Du bist ein Diamant, an dem man nur ein bisschen schleifen muss, um ihn zum Funkeln zu bringen.“
    Hätte Alan so etwas zu ihr gesagt, hätte sie sofort gewusst, dass er es nicht ernst meinte. Aus Etiennes Mund klangen diese Worte jedoch vollkommen aufrichtig und ließen Meg dahinschmelzen.

6. KAPITEL
    Etienne machte sich Gedanken um Meg. Seit ihrem Besuch beim Frisör wirkte sie so glücklich und beschwingt, dass er beinahe das Gefühl hatte, sie könnte sich in ihn verliebt haben. Aber genau das durfte nicht passieren, denn er war ganz gewiss nicht der gute Mensch, für den sie ihn allem Anschein nach hielt. Megs Vertrauen zu ihm wuchs von Tag zu Tag, doch damit stieg auch die Gefahr, dass er sie enttäuschen würde.
    Das war aber nicht das Einzige, was Etienne beschäftigte. Louisas Todestag rückte immer näher, und um sich von seinen Schuldgefühlen abzulenken, arbeitete Etienne von früh bis in den späten Abend hinein und gönnte sich kaum eine Pause. Er ließ das ganze Gebäude von außen abstrahlen und eine stilvolle Werbung an der Fassade anbringen, er schaffte neue Computer an und feilte unermüdlich an Fieldman’s Verkaufsangebot, das in Kürze fertig werden sollte. Die erste Produktreihe war bereits entworfen und ein Fotograf schon einbestellt, um Bilder für den kommenden Katalog zu machen.
    Es wurde Abend, und wieder waren Etienne und Meg die Letzten im Büro. Nachdem er den ganzen Tag ohne Unterbrechung gearbeitet und noch keine Zeit für Meg gefunden hatte, suchte er sie nun in ihrem Zimmer auf. Sie saß vor dem PC und war so in ihre Arbeit vertieft, dass sie sein Kommen zunächst nicht bemerkte. Etienne wurde richtig warm ums Herz, als er sie betrachtete. Sie trug einen blauen Rock mit einer eleganten weißen Bluse, dazu blaue, modische Sandalen, und ihre Fußnägel waren rot lackiert. Etienne musste unwillkürlich schmunzeln. Das war typisch Meg: Sie liebte Rot, und irgendwas an ihr musste immer rot sein.
    Er räusperte sich, um sich bemerkbar zu machen, und sie hob den Kopf und sah ihn lächelnd an. „Hallo, Etienne, da bist du ja. Ich hab dich heute kaum gesehen.“
    Er erwiderte ihr Lächeln. „Ich weiß, und dafür wollte ich mich entschuldigen. Ich hatte bisher überhaupt noch keine Zeit für dich.“
    „Das ist doch nicht schlimm, ich war ja auch durchgehend beschäftigt.“
    „Hör mal, Meg, ich muss dir etwas sagen …“ Er rieb sich leicht verlegen das Kinn.

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