Julia Extra Band 0326
davon alle fest überzeugt sind, müssen wir der Öffentlichkeit auch zeigen.“
„Sie sind also wirklich sicher, dass Fieldman’s Furnishing noch zu retten ist?“, fragte einer der älteren Mitarbeiter zweifelnd.
Etienne blickte in sein sorgenvolles Gesicht und war einmal mehr fest entschlossen, diesen Menschen zu helfen. Er würde all seine Erfahrung und Energie in dieses Unternehmen stecken, und er war sicher, dass die Sanierung mit vereinten Kräften gelingen konnte.
„Ja, davon bin ich überzeugt“, antwortete er ernst. „Von nun an sind wir ein Team, und wenn wir zusammenhalten, werden wir es auch schaffen. Aber eines sollte Ihnen allen klar sein: Ich brauche Ihren vollen Einsatz, und ich werde manchmal Dinge fordern, die Ihnen ungewöhnlich und auf den ersten Blick vielleicht sogar auch unverständlich erscheinen. Sie werden Überstunden leisten müssen, häufiger an Wochenenden arbeiten und jeden, der aus Krankheitsgründen ausfällt, voll ersetzen müssen. Der Vorteil dabei ist, dass Fieldman’s Schicksal einzig und allein in unseren Händen liegt und kein Externer Einfluss darauf nehmen kann. Es wird schwer, überaus schwer sogar, aber wenn wir unser Ziel erreichen, gehört Fieldman’s Furnishing Ihnen!“
Ein Raunen ging durch die Menge, und ein anderer Mitarbeiter hob die Hand. „Soll das heißen, dass Sie wieder gehen werden, wenn dieses Ziel erreicht ist?“
Etienne nickte. „Genau so ist es. Wenn Fieldman’s Furnishing wieder in sicherem Fahrwasser schwimmt, ist meine Mission beendet, und ich werde nach Frankreich zurückgehen. Aber bis dahin erwarte ich von jedem Einzelnen absolute Kooperation und Loyalität.“
„Und was wird dann aus Miss Leighton?“, meldete eine Mitarbeiterin sich zu Wort. „Welche Funktion wird sie einnehmen, wenn Sie nicht mehr hier sind?“
„Das liegt ganz allein bei ihr“, antwortete Etienne, da er selbst noch nicht wusste, wohin Megs Weg dann führen würde.
Er mochte Meg, und der Gedanke, dass ihre Wege sich schon in knapp drei Monaten trennen würden, behagte ihm ganz und gar nicht. Tatsächlich malte er sich seit dem Vorabend immer wieder aus, wie es wäre, enger mit ihr zusammen zu sein, doch dann verwarf er den Gedanken. Seit Louisas Tod hatte er keine feste Beziehung mehr gehabt, und so sollte es auch bleiben. Etienne war davon überzeugt, dass er jede Frau enttäuschen würde, und deshalb war es besser, wenn er Nähe erst gar nicht zuließ.
Nach Etiennes Rede vor den Mitarbeitern machten Meg und er sich wieder an die Arbeit. Zunächst wurde ein umfangreiches Konzept für alle dringend notwendigen Renovierungsarbeiten erstellt, danach folgte ein erster grober Belegschaftsplan mit allen Schlüsselpositionen, und schließlich begannen sie mit dem Entwurf für ein neues Verkaufsangebot, das dem aktuellen Trend angepasst werden sollte.
„Das hier gefällt mir besonders gut“, meinte Etienne und wies auf einen von Megs Vorschlägen zur neuen Produktreihe von Couchmöbeln. „Ich habe schon ein Textilunternehmen im Osten kontaktiert, und es ist bereit, uns ein günstiges Angebot zu machen, wenn wir es im Gegenzug in unserer Werbung präsentieren. Sobald der Katalog und die Ausstellungsstücke fertig sind, melde ich Fieldman’s bei Messen an. Und da kommt dein erster großer Auftritt ins Spiel, Meg. Du wirst unser Möbelhaus in der Öffentlichkeit präsentieren, und zwar unter Einbeziehung der lokalen Presse.“
Meg blickte auf, und ihr Herz begann schneller zu schlagen. Genau das war es, wovor sie sich am meisten fürchtete: Sie hatte schon immer schreckliches Lampenfieber gehabt, wenn sie vor vielen Menschen sprechen musste, und meistens war ihr dann auch tatsächlich ein Missgeschick passiert. Sie fühlte sich einer solchen Aufgabe noch keineswegs gewachsen, und sie hatte Zweifel, ob das jemals der Fall sein würde.
Etienne lächelte ermutigend. „Keine Sorge, Meg, du wirst es schaffen. Du bist so gut in deinem Fach, dass du niemanden zu fürchten brauchst. Du musst nur lernen, deine Kompetenzen auch nach außen hin zu zeigen.“
Seine Worte ließen ihre Angst im Nu verfliegen, und Meg war überrascht, wie sicher sie sich mit seiner Unterstützung fühlte. „Es freut mich, dass du so viel Vertrauen in mich hast“, erwiderte sie dankbar und wies dann auf die Blätter auf dem Tisch. „Zu den Schlüsselpositionen habe ich auch schon etwas vorbereitet. Hier, diese Tätigkeitsbeschreibungen habe ich ausgearbeitet, und ich hänge sie gleich
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