Julia Extra Band 0326
an der Spitze einen kaum merklichen Schwung nach oben auf, und ihr Mund …
Seine Gedanken verebbten, während sein Blick auf diesem Wunderwerk der Natur ruhte. Er wollte sie unbedingt küssen, und dieser kaum bezwingbare Drang ärgerte ihn.
Maggie bekam von all dem nichts mit. Denn gerade eben war ihr bewusst geworden, wie sehr Simon ihr Selbstvertrauen unterminiert und sie hatte glauben lassen, ihre Wünsche und Träume wären nicht so wichtig wie seine eigenen. Und all das nur, um sie auf ein Westentaschenformat zurechtzustutzen, dem er sich gewachsen fühlte.
Und sie war so eifrig bemüht gewesen, ihm zu gefallen, dass sie ihre wilde Haarfülle fortan hochsteckte, in letzter Minute ihr Kleid wechselte, wenn er es verlangte, und komplett auf ihre geliebten High Heels verzichtete …
Da musste erst ein völlig Fremder kommen und ihr mit wenigen Worten, Gesten und Blicken ins Gedächtnis zurückrufen, wie unsichtbar sie sich lange vorgekommen war, wie sehr sie sich nach Aufmerksamkeit sehnte und dem Gefühl, eine begehrenswerte Frau zu sein.
Als sie Simon zum ersten Mal begegnete – einem Erstsemester-Studenten auf ihrerersten Krankenstation –, war sie noch sehr jung und leicht zu beeindrucken gewesen. Der gut aussehende, ergebene Sohn einer anstrengenden Patientin, erschien ihr damals ziemlich weltgewandt. Und ja, sie hatte sich geschmeichelt gefühlt, weil er sie beachtete.
Jahrelang war sie für die Jungen in ihrer Schule nur Luft gewesen. Bis zum letzten Schuljahr, als sie endlich den hässlichen Briketts auf ihren Zähnen Adieusagen konnte. Fast zeitgleich verabschiedete sich auch ihre Pubertätsakne, und der goldene Ton ihrer samtenen Haut hob sie plötzlich aus der Masse der bleichgesichtigen Mitschülerinnen heraus.
Sogar ihre überzähligen Kilos schienen quasi über Nacht weggeschmolzen zu sein. Zum ersten Mal brauchte Maggie einen Gürtel für ihre Schuluniform, damit sie ihren Rock nicht verlor. Sie hatte eine Taille!
Plötzlich fiel sie auch den Jungen auf. Doch da sich deren Bewunderung zumeist in plumpen Anspielungen und ungeschicktem Gegrapsche ausdrückte, strafte Maggie, um ihre krankhafte Schüchternheit zu verbergen, sie mit eisiger Verachtung. Prompt hatte sie ihren Spitznamen weg: die Eiskönigin.
Im Gegensatz zu den eingeschränkten Erfahrungen als Teenie, erschien der achtzehnjährigen Maggie der zwei Jahre ältere Simon mit seinen politischen Interessen wie ein echter Volltreffer. Er war nicht plump, sondern charmant. In seiner Gegenwart fühlte sie sich nie peinlich. Sogar, als sie ihm gestand, wie unwohl sie sich mit ihren üppigen Brüsten und kurvigen Hüften fühlte, zeigte er Sympathie, streichelte ihre Hand und versicherte ihr, dass niemand perfekt sei.
Und angesichts ihrer eingeschränkten Erfahrung, was Männer und Dates betraf, war Maggie sogar erleichtert, dass er keinerlei Druck auf sie ausübte und seine Aufmerksamkeiten flüchtige Küsse nicht überschritten.
Als er sie schließlich fragte, ob sie seine Frau werden wolle, war Maggie aufrichtig davon überzeugt gewesen, ihn zu lieben. Natürlich erwartete sie, wenn auch mit gemischten Gefühlen, dass sich ihre Beziehung jetzt auf einem anderen Level abspielen würde.
Doch auf ihr zartes Vortasten erklärte Simon, er respektiere sie zutiefst und wolle warten, bis sie beide verheiratet wären. Verstört hatte sie daran einzig und allein, dass ihr vorrangiges Gefühl Erleichterung war.
Der frustrierende Gedanke, wie fügsam und unterwürfig sie sich damals gezeigt und Simon dadurch erlaubt hatte, sie zu seiner Idealfrau umzumodeln, ließ Maggie leise auflachen. Aber so etwas würde ihr kein zweites Mal passieren!
„Wollen Sie den Scherz mit mir teilen?“
Maggie schüttelte den Kopf. Wenn jemand auf keinen Fall wissen sollte, wie wenig sie daran gewöhnt war, die Aufmerksamkeit eines Mannes zu bekommen, dann dieser attraktive Spanier. Fieberhaft suchte sie nach einer Entschuldigung, um möglichst schnell flüchten zu können, ehe ihre Unsicherheit sie verriet.
Sie konnte jederzeit einfach sagen: „Gehen Sie bitte.“
Nur verboten das ihre guten Manieren. Besonders gegenüber einem Menschen, der ihr sozusagen gerade das Leben gerettet hatte.
„Erlauben Sie mir, Sie hinzubringen, wo immer Sie erwartet werden …“
Erneut schüttelte sie heftig den Kopf und lächelte, um ihrer Weigerung die Spitze zu nehmen. „Ich habe Ihnen bereits genug Mühe gemacht. Danke, dass Sie mich gerettet haben, aber ich möchte
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