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Julia Extra Band 0326

Julia Extra Band 0326

Titel: Julia Extra Band 0326 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Walker , Kim Lawrence , Myrna Mackenzie , Susanne James
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hinzugesetzt.
    „Nein …“, lautete ihre Antwort, während sie sich insgeheim fragte, ob nur sie keinen Schimmer hatte, was um sie herum vorging. Und so war es offenbar auch, bis zu jenem Tag …
    Den Grund, warum sie miteinander in Streit geraten waren, hätte sie hinterher nicht einmal nennen können, doch Simons penetrante, rechthaberische Art verführte sie damals dazu, etwas zu sagen, das ihn völlig ausflippen ließ.
    „Ich glaube, du magst Frauen nicht einmal“, hielt Maggie ihm vor.
    „Von wem hast du das!“, fauchte er erregt. „Ich bin nicht schwul!“
    Noch bevor sie ihm sagen konnte, dass sie es ganz anders gemeint hatte, umfasste er ihr Handgelenk und zog sie mit einem Ruck dicht an sich heran.
    „Wenn du irgendwelche Lügen über mich verbreitest, werde ich …“
    Geschockt von seiner übersteigerten Reaktion, versteifte sich Maggie, senkte aber nicht den Blick vor der Wut in seinen Augen. „Du wirst was?“, fragte sie kalt.
    Ihr unerwarteter Widerstand erstickte seinen Jähzorn im Keim und verunsicherte ihn. „Ich … ich …“, stammelte er unsicher.
    „Tut mir leid, wenn ich unabsichtlich einen empfindlichen Nerv getroffen haben sollte …“, schnitt sie ihm das Wort ab und schaute ruhig auf ihren Arm hinunter, den er immer noch umklammert hielt. Sofort gab Simon sie frei. „Aber deine Sexualität ist wahrlich kein Thema, das mich interessiert.“
    Wie betäubt starrte er auf den Verlobungsring, den sie sich während der letzten Worte vom Finger gezogen und ihm in die Hand gedrückt hatte. Dann war sie gegangen und hatte nie wieder zurückgeschaut …
    Maggie beförderte die Zeitung auf den Rücksitz, stieg in die Limousine und schloss ihren Sicherheitsgurt mit einem lauten Klick. Sensibel und zurückhaltend zu sein, hatte sie bisher nicht viel weitergebracht. Vielleicht war nun der Zeitpunkt für ein wenig Egoismus und Rücksichtslosigkeit gekommen. Aber nicht zu viel, mahnte sie sich eine halbe Stunde später, als sie offenbar ihr Ziel erreicht hatten. Das Dorf in den Bergen war so klein, dass sie es in wenigen Minuten bereits durchfahren hatten. Die Lichter hinter ihnen verblassten, und die Straße wurde immer schmaler und kurviger.
    „Halten wir denn nicht an?“, fragte sie ihren Chauffeur beklommen.
    Erst jetzt wurde ihr bewusst, in was für eine unsichere Situation sie sich hineinmanövriert hatte. Meilenweit entfernt von irgendwo, allein mit einem Mann, den sie kaum kannte. Er konnte ein Entführer, ein Killer, ein Sonstwas sein!
    Eigentlich hätte sie jetzt in Panik geraten müssen.
    „Entspannen Sie sich, Maggie. Ich bin wirklich harmlos.“
    Sie wandte den Kopf und studierte sein markantes Profil. Wenn das stimmte, wäre ich nicht hier, dachte sie versonnen und war froh, dass er nicht ihre frivolen Gedanken lesen konnte. Dieser attraktive Spanier war ihre verspätete Rebellion gegen die starren Regeln, die Maggie sich ein Leben lang selbst auferlegt hatte.
    „Wenn Sie es schaffen, sich zu entspannen, können Sie alles viel mehr genießen“, sagte Rafael und begegnete ihrem forschenden Blick mit einem Lächeln. „Ich habe nicht vor, Sie zu meucheln, und die Hand können Sie auch vom Griff nehmen, die Türen sind zentralverriegelt.“
    „Warum haben wir nicht in dem Dorf angehalten?“
    „Weil …“ Rafael machte eine bedeutungsvolle Kunstpause, während er die Limousine um eine enge Haarnadelkurve lenkte, die sie auf eine Art Felsplateau führte, wo etliche andere Wagen geparkt waren. „Weil die Dorfbewohner alle hier sind“, beendete er seinen Satz triumphierend. Dann löste er die Zentralverriegelung. „Und? Tut es Ihnen immer noch leid, dass Sie mitgekommen sind?“
    Maggie lächelte ihn offen an und schüttelte den Kopf. „Nein, gar nicht.“
    Wenn Rafael behauptete, das ganze Dorf sei hier, war das nicht untertrieben. Maggie schaute aufmerksam um sich. Auf dem großzügigen Platz mit den hohen Bäumen wimmelte es nur so von Menschen. Da sie Rafaels Blick auf sich spürte, wandte sie den Kopf, und ihr Lächeln verebbte.
    Die unverhohlene Begierde in seinen silbergrauen Augen ließ ihren Atem stocken. Gerade als ihr Herz ein wildes Stakkato anstimmte, senkten sich die schweren Lider.
    Verwirrt, aufgeregt und verängstigt angesichts der Heftigkeit ihrer Gefühle, schloss Maggie sekundenlang die Augen und kämpfte darum, ihre Gelassenheit wiederzufinden. Nicht, dass es ihr gelang, aber nach ein, zwei tiefen Atemzügen war sie zumindest wieder in der Lage,

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