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Julia Extra Band 0327

Julia Extra Band 0327

Titel: Julia Extra Band 0327 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIE LUCAS CAROLINE ANDERSON ABBY GREEN MELANIE MILBURNE
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Bann gezogen worden war, so konnte auch Aristoteles einfach nur dastehen und Lucy wie versteinert anstarren. Er betrachtete ihre schmale Taille, die ihm gerade erst am Vortag aufgefallen war. Lucy hatte ihren Bauch eingezogen, um Herr über den klemmenden Reißverschluss werden zu können. Endlich hatte sie es geschafft. Nun streifte sie rasch eine helle Seidenbluse über und begann hektisch, diese zuzuknöpfen.
    Aristoteles war immer noch nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Er konnte einfach nicht kehrtmachen und sich von Lucys Anblick lösen. So stand er weiterhin da, sah Lucy beim Ankleiden zu und prägte sich jedes einzelne Detail ihres umwerfend weiblichen Körpers ein.
    Das, was eben noch Hitze für ihn gewesen war, hatte sich längst in etwas bedeutend Stärkeres gewandelt: in hemmungsloses Verlangen.
    Lucy hatte nun auch ihre neue Seidenbluse fertig angezogen. Das Etikett hing noch am Ärmel, denn sie hatte die Bluse ja erst am Vorabend gekauft. Eigentlich war die Bluse überhaupt nicht nach ihrem Geschmack, aber nach der Rüge aus der Personalabteilung schien ihr dieses Kleidungsstück mehr als korrekt. Lucy seufzte erleichtert. Zum Glück hatte sie die neuen Sachen heute mit ins Büro genommen, sodass sie gleich etwas Trockenes zum Anziehen gehabt hatte. Undenkbar, Aristoteles in nassen Kleidern entgegenzutreten!
    Immer noch lauschte Lucy mit einem Ohr in den Flur hinaus. Eigentlich war es so gar nicht typisch für Aristoteles, sich zu verspäten. Aber heute konnte ihr das natürlich nur recht sein. Lucy bemerkte erst jetzt, dass ihr Herz immer noch bis zum Hals schlug. Etwas Schlimmeres, als dass ihr Chef sie so gesehen hätte, hätte gar nicht passieren können. Rasch kämmte sie ihr feuchtes Harr durch und schlang es geschickt zu einem Knoten zusammen. Das musste reichen.
    Sie schlüpfte in die flachen Ballerinas, die sie so gerne im Büro trug, und setzte ihre Brille wieder auf. Dann bückte sie sich nach ihren nassen Kleidungsstücken. Als sie sich wieder vom Boden erhob, fiel ihr Blick auf ein Paar schwarzer, glänzender Männerschuhe. Und als ihr Blick den dazugehörigen Beinen entlang nach oben folgte, stockte ihr der Atem: Aristoteles stand im Türrahmen!

2. KAPITEL
    Wie lange stand er schon dort? Nur langsam sickerten diese Worte in Lucys Bewusstsein. Sie glühte plötzlich wieder, vor Schreck, Scham und aus einem noch verstörenderen Grund.
    Aus reinem Selbstschutz weigerte sie sich, zu glauben, dass er ihr tatsächlich beim Umziehen zugesehen hatte. Das durfte einfach nicht sein. Wahrscheinlich war Aristoteles eben gerade erst gekommen. Sie ging zur Tür und öffnete diese ganz, so als wollte sie zeigen, dass sie hier nichts Verbotenes getan hatte. Dann begann sie, die unangenehme Stille mit leerem Geplapper zu füllen.
    „Ich bin in den Regen gekommen! Ich war klitschnass. Zum Glück hatte ich etwas zum Umziehen dabei. Sind Sie auch nass geworden?“
    Lucy ging zu ihrem Schreibtisch und verschwand dahinter – endlich fühlte sie sich wieder sicher. Wobei sie auch nicht verstand, was ihr daran so wichtig war.
    Erst jetzt bemerkte sie, dass sein Haar ebenfalls feucht war und auch sein Mantel nass glänzte. Ihre Blicke trafen sich, und in genau diesem Moment entstand eine Art greifbares Knistern zwischen ihnen. Da wurde Lucy schlagartig bewusst, dass er sie sehr wohl gesehen hatte.
    Der Schreck darüber hätte ihr fast den Boden unter den Füßen weggezogen. Doch sie besann sich darauf, dass sie jetzt nicht darüber nachdenken durfte, und bemühte sich, sorglos weiterzuplaudern.
    „Sieht so aus, als hätten Sie auch was abbekommen. Wollen Sie sich noch umziehen, bevor wir losfahren? Ich habe Julian gesagt, dass er in 15 Minuten den Wagen vorfahren soll.“
    Aristoteles schien völlig ungerührt davon zu sein, dass ein wirklich wichtiges Meeting bevorstand. Er lehnte sich gegen den Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust. Ungeniert ließ er seinen Blick über Lucys neue Garderobe schweifen. Diese fragte sich unsicher, ob vielleicht noch irgendwo ein Preisschild hing, und sah ebenfalls an ihrem Körper hinab.
    Plötzlich lächelte Aristoteles spöttisch. „Sag mal, hattest du eigentlich gestern den kurzen Rock nur aus Berechnung an?“
    Lucy glaubte, ihren Ohren nicht trauen zu können. Empörung und Entsetzen machten sich in ihr breit. Sie öffnete den Mund, doch es kam kein Wort heraus. Sie starrte ihn einfach nur verblüfft an, bevor sie schließlich doch ihre

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