Julia Extra Band 0327
haben.“
„Sie wird’s überleben.“
„Natürlich. Und wer weiß? Vielleicht bringst du ja sogar eine Braut mit. Das würde sie wirklich glücklich machen.“
Luca brummte irgendetwas und unterdrückte den kleinen Funken Hoffnung, der sogleich in ihm aufkeimte. „Unwahrscheinlich. Zuerst muss ich Isabelle überzeugen. Und außerdem meinst du nicht, dass du ein bisschen vorschnell bist? Es war schließlich nur eine Nacht.“
„Natürlich.“ Gio lächelte. „Aber versprich mir eins: Lass mich einen Ehevertrag aufsetzen. Und denk nicht mal im Traum daran, ohne einen zu heiraten.“
Luca lachte. „Entspann dich, Gio. Ich werde sie nicht heiraten. Das kommt in meinen Plänen nicht vor.“
„Wir werden sehen. Kaffee?“
Nach einem letzten bedauernden Blick auf sein Handy steckte Luca es wieder in die Tasche. „Warum nicht?“
3. KAPITEL
„Was ist denn hier los?“, fragte Isabelle.
Die Frauen am Stationstresen ließen die Bürotür nicht aus den Augen.
„Richard Crossland hat jemanden bei sich. Und der Typ ist eine absolute Sahneschnitte“, antwortete ihre Freundin Sarah in lautem Flüsterton. „Er ist schon seit einer Ewigkeit da drin. Sie kommen bestimmt gleich raus. Ich schwöre, das ist der schönste Mann, den ich je gesehen habe.“
„Tatsächlich?“
„Absolut. Sogar du würdest das so sehen, Miss Etepetete“, entgegnete Sarah.
So etepetete nun auch wieder nicht, dachte Isabelle, sonst würde sie jetzt, sechs Wochen später, nicht mit einem gebrochenen Herzen herumlaufen. Sie ging in den Umkleideraum, um ihre Tasche abzustellen. Die U-Bahn hatte Verspätung gehabt, und Isabelle blieb noch nicht mal mehr Zeit für einen Tee. Jedenfalls hatte sie keine Zeit, herumzustehen und irgendeinen Supertypen anzuhimmeln, dem die Mädels offenbar zu Füßen lagen.
Da hörte sie, wie hinter ihr eine gewisse Unruhe entstand. Was nur bedeuten konnte, dass die Bürotür aufgegangen war. Isabelle schaute über die Schulter und erstarrte.
„ Luca? “
Obwohl es fast tonlos klang, wandte er sich um. Ihre Blicke trafen sich, und Isabelle schien urplötzlich den Boden unter den Füßen zu verlieren.
„ Isabella. “
In zwei Schritten war er bei ihr, fasste sie bei den Schultern, und eine Schockwelle schien ihren gesamten Körper zu durchlaufen. Rasch entzog Isabelle sich, da sie sich ihres entzückten Publikums nur allzu bewusst war. Ihr Herz hämmerte wie wild.
„Was machst du hier?“, fragte sie halb erstickt.
„Dasselbe könnte ich dich auch fragen. Dein Krankenhaus ist meilenweit weg von hier.“
„Lange nicht so weit wie Florenz. Außerdem wird unsere Abteilung renoviert“, erwiderte sie.
„Ich weiß, das hast du mir erzählt“, meinte Luca. „Aber sie wollten mir nicht sagen, wo du jetzt arbeitest. Das hat mir die Suche nach dir nicht gerade leichter gemacht. Wie geht es dir?“
Sie ignorierte seine Frage. „Du hast nach mir gesucht?“
„ Sí. Sechs Wochen lang. Ich hatte schon aufgegeben.“
Sechs Wochen? Also seit jener Nacht.
„Wir wollten uns doch nicht wiedersehen“, erklärte Isabelle. Sie versuchte, gelassen zu wirken, obwohl allein sein Anblick ihr schon das Herz zerriss.
„Nein. Du wolltest mich nicht“, entgegnete er mit einem selbstironischen Lächeln.
Ihn nicht wollen? Jede Sekunde hatte sie sich nach ihm gesehnt.
„Aber es spielt ja sowieso keine Rolle, oder?“, sagte sie leise. Die anderen Hebammen standen immer noch mit offenem Mund am Tresen. „Was ich will, meine ich. Du bist ja trotzdem hier. Egal, wie es mir dabei geht.“
„Was?“ Luca lachte ein wenig. „Natürlich spielt das eine Rolle. Ich bin nicht deinetwegen da. Ich wusste ja gar nicht, dass du hier arbeitest.“
„Und warum bist du dann hergekommen?“
„Richard ist ein alter Freund von mir. Als er hörte, dass ich wieder in London bin, hat er mich gefragt, ob ich ihm aushelfen könnte. Ich schulde ihm einen Gefallen, deshalb bin ich hier. Ich hatte keine Ahnung, dass du hier arbeitest. Sonst hätte ich vorher mit dir gesprochen. Ist das ein Problem für dich?“
Isabelle kam sich ziemlich blöd vor. „Nein, natürlich nicht. Entschuldige. Das war ein Missverständnis. Also, warum bist du überhaupt in London?“
„Ich möchte ein Forschungsprojekt beenden. Und ich wollte dich wiedersehen, falls ich dich gefunden hätte.“
Sie wich zurück. „Luca, ich kann jetzt nicht darüber reden. Ich muss arbeiten.“
„Ich auch. Aber vielleicht nachher.“
„Nein“, erklärte sie
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