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Julia Extra Band 0327

Julia Extra Band 0327

Titel: Julia Extra Band 0327 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIE LUCAS CAROLINE ANDERSON ABBY GREEN MELANIE MILBURNE
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Jahren nach dir gesehnt und immer wieder Entschuldigungen für deinen schlechten Lebenswandel gefunden. Ich habe mir eingeredet, du hättest einen guten Kern. Und ich habe jahrelang geschuftet, um dir das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Aber jetzt hast du mir dein wahres Gesicht gezeigt. Es ist mir unbegreiflich, wie ich mich in so einen kaltherzigen, egoistischen Mistkerl verlieben konnte.“
    „Ich habe dich nie gebeten, mich zu lieben“, stieß Rafael hervor. „Und ich habe dich gut bezahlt.“
    „Damit ist jetzt Schluss. Ich nehme keinen einzigen Cent mehr von dir an.“ Sie war außer sich vor Wut.
    „Bitte beruhige dich, Louisa“, bat er beschwichtigend. „Ich verstehe ja, dass du dich über meine unberechtigten Vorwürfe aufregst. Aber ich habe mich doch dafür entschuldigt. Ich hätte wissen müssen, dass du mir niemals ein Kind anhängen würdest. Bitte verzeih mir meine Dummheit. Lass uns diese unschöne Geschichte vergessen und wieder in unsere alten Rollen schlüpfen. Du bist meine wertvollste Haushälterin, und ich bin dein Boss.“
    Energisch schüttelte sie den Kopf. „Ich werde nie wieder für dich arbeiten“, sagte sie mit fester Stimme. „Ich bin fertig mit dir, Rafael. Und ich will dich nie mehr wiedersehen.“ Herausfordernd sah sie ihm in die Augen. „Ich kündige.“

6. KAPITEL
    Sechzehn Monate später
    Zu Beginn der Frühjahrssaison in Key West hatte den ganzen Tag Hochbetrieb in der Bäckerei geherrscht. Es war ein warmer, sonniger Tag, das Meer glitzerte türkisblau, und ganz in der Nähe hatte ein Kreuzfahrtschiff angelegt. Louisa schätzte, dass sie mittlerweile alle Touristen vom Schiff bedient hatte. Dabei war es noch früh am Nachmittag. Geschickt sortierte sie Nachschub aus der Backstube ein und warf einen flüchtigen Blick durchs Schaufenster der Bäckerei Grey.
    Nachdem sie eine sechsköpfige Familie mit Doughnuts und Keksen versorgt hatte, wandte Louisa sich dem letzten Kunden zu, der geduldig gewartet hatte. „Guten Tag. Tut mir leid, dass sie so lange warten mussten.“
    Erst jetzt konnte sie den Mann genauer betrachten, der bisher von den Touristen verdeckt worden war. Erschrocken hielt sie den Atem an und ließ die Kuchenzange zu Boden fallen.
    Rafael lächelte amüsiert. „Hallo, Louisa. Wie geht’s dir?“
    Sie brachte kein Wort heraus.
    Vor mittlerweile fast anderthalb Jahren hatte sie diesen egoistischen Mann, der weder Frau noch Kinder wollte, in Istanbul verlassen. Und nun blickte er sie mit den gleichen Augen an wie ihr acht Monate alter Sohn. Das Baby schlief hinter ihr im Büro. Und Rafael hatte keine Ahnung von seiner Existenz!
    Instinktiv machte sie einen Schritt nach rechts, um Rafael den Blick ins Büro zu verstellen. Was hatte Rafael überhaupt in Florida zu suchen? Wusste er etwa von Noah?
    „Was willst du hier?“, stieß Louisa schließlich hervor.
    „Du freust dich ja gar nicht über unser Wiedersehen.“ Rafael rieb sich verlegen den Nacken und lächelte schuldbewusst. „Demnach hast du den Brief nicht geschickt. Dabei hatte ich das so sehr gehofft.“
    „Was für einen Brief?“ Sie bückte sich schnell nach der Kuchenzange und warf sie ins Spülbecken, damit Rafael nicht bemerkte, wie schockiert sie war. Dann hatte sie sich gefangen und wandte sich ihm wieder zu.
    „Na ja, eigentlich war es eher ein Flyer mit Werbung für deine Bäckerei. Irgendjemand hat ihn mir in mein Pariser Büro geschickt.“
    Ein eiskalter Schauer rieselte Louisa über den Rücken. Das konnte nur Katie gewesen sein. Verflixt! Na, die würde was zu hören kriegen!
    Andererseits konnte ihr Rafaels Besuch egal sein. Schließlich hatte sie nichts von ihm zu befürchten. Er war weder ihr Boss noch ihr Liebhaber. Die Bäckerei gehörte ihr und ihrer Schwester, und sie konnte Rafael jederzeit aus dem Laden werfen.
    Er hat überhaupt nichts gegen mich in der Hand, dachte Louisa.
    Oder machte sie sich etwas vor? Wenn er von Noahs Existenz wusste …
    Unauffällig versuchte sie, in seiner Miene zu lesen, und war sofort beruhigt. Rafael hatte keine Ahnung, dass er Vater geworden war, sonst hätte er ihr wohl kaum so herzlich zugelächelt.
    „Was willst du, Rafael?“ fragte sie unfreundlich.
    „Ich habe Appetit auf deine Nusskekse“, erklärte er unbekümmert. „Natürlich bezahle ich dafür.“
    Zahlen, bezahlen, heimzahlen , schoss es ihr durch den Kopf. Sie musterte Rafael abweisend. „Ich dachte, ich hätte dir deutlich zu verstehen gegeben, dass ich dich

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