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Julia Extra Band 0327

Julia Extra Band 0327

Titel: Julia Extra Band 0327 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIE LUCAS CAROLINE ANDERSON ABBY GREEN MELANIE MILBURNE
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versuchte Emelia, diesen Worten irgendeinen Sinn zu entnehmen. Warum hatte Javier an ihr gezweifelt? Innerhalb von zwei Jahren musste man doch als Partner genug Vertrauen zueinander aufbauen, um Angriffe von außen zu überstehen.
    Auf etwas anderes als absolutes Vertrauen zueinander hätte ich mich doch gar nicht eingelassen, überlegte Emelia.
    Ihr Kopf schmerzte von der Anstrengung, sich erinnern zu wollen. Pulsierende Schübe ließen ihren Schädel fast zerbersten.
    Izabella berührte sie sanft am Arm. „Du bist ziemlich blass“, bemerkte die Spanierin. „Soll ich Aldana bitten, dir irgendetwas zu holen?“
    „Ich glaube nicht, dass sie sonderlich erpicht darauf ist, mich zu verwöhnen“, sagte Emelia abwehrend und presste eine Hand an ihre Schläfe. „Sie scheint mich nicht sonderlich zu mögen.“
    „Sie mochte dich noch nie, aber das ist vermutlich nicht deine Schuld“, erwiderte Izabella schlicht. „Ihre Tochter hatte einmal etwas mit Javier. Es war nichts Ernstes, aber seitdem ist sie davon überzeugt, niemand wäre für ihn besser geeignet als ihr Sonnenschein. Wenn ich mich recht entsinne, hast du zu Anfang versucht, mit ihr auszukommen, und es dann irgendwann einfach aufgegeben.“
    Das erklärt natürlich einiges, ging es Emelia durch den Kopf. Also bin ich niemals rüde oder ungerecht mit den Angestellten umgegangen!
    Alles andere hätte sie auch stark gewundert. Eventuell war sie in Bezug auf Aldana ja mit ihrer Geduld so weit am Ende gewesen, dass sie sich irgendwann wie die verwöhnte Millionärsgattin verhielt, die ohnehin alle in ihr sahen.
    „Ich bin so froh, dass du heute hierher gekommen bist“, seufzte Emelia. „Hoffentlich können wir Freundinnen werden.“
    „Das fände ich toll“, stimmte Izabella zu und legte den Kopf schief. „Ich habe dich ja auch nicht immer gut behandelt, das muss ich zugeben. Du warst so hübsch, so gebildet und so talentiert. Und ich habe mich wie eine dumme Kuh verhalten. Ich glaube, ich war nur eifersüchtig. Und damit habe ich womöglich noch zu Javiers und deinem Unglück beigetragen.“
    „Ach, damit hattest du doch gar nichts zu tun“, wehrte Emelia ab. „Ich selbst hätte mich reifer und verständnisvoller verhalten sollen.“
    „Bitte schwärze mich bei Javier nicht an! Ich schäme mich so für mein Verhalten.“
    „Musst du nicht“, beruhigte Emelia die junge Frau. „Außerdem hast du ja nur aus Sorge um deinen Bruder so gehandelt.“
    Izabellas Blick wurde ganz milde. „Ja, er ist wirklich wundervoll und würde praktisch alles für mich tun. Es ist ein großes Geschenk, ihn zu haben.“
    „Er kann auch froh sein, dich zu haben.“ Emelia dachte an all die Jahre, die sie allein und ohne persönliche Unterstützung hatte verbringen müssen. Und dieser letzte Skandal in ihrem Leben zeigte Emelia wieder, wie einsam sie war. Niemand hatte sie vor den Medien verteidigt.
    „Kommt deine Erinnerung allmählich zurück?“, erkundigte sich Izabella hoffnungsvoll.
    „Nein, leider nicht. Obwohl ich mich wirklich anstrenge, fällt mir kaum etwas ein.“
    „Außer Spanisch.“
    Erschrocken sah Emelia hoch. Bis zu diesem Augenblick war ihr gar nicht aufgefallen, dass sie ihre Unterhaltung in Izabellas Muttersprache geführt hatten.

6. KAPITEL
    Nachdem Izabella sich verabschiedet hatte, ging Emelia wieder in den Garten hinaus und schnitt ein paar prächtige Rosen ab, die sie zu einem Strauß zusammenbinden wollte. Gerade als sie in der Küche nach einer Vase suchte, anschließend darin die Blumen arrangierte und den Strauß dann in den großen Salon tragen wollte, begegnete ihr Aldana.
    „Was machen Sie da?“, fragte die Haushälterin mürrisch.
    „Ich habe Rosen geschnitten. Bestimmt werten sie die unpersönlichen Räume in diesem Gemäuer etwas auf und verbreiten einen schönen Duft.“
    Aldana nahm ihr die Vase aus der Hand. „Señor Mélendez mag keine Rosen im Haus“, sagte sie knapp.
    „Oh, das wusste ich nicht.“ Ohne diese unmögliche Frau noch eines Blickes zu würdigen, verließ Emelia die Eingangshalle und flüchtete sich in den kleinen Salon, in dem ein Flügel stand.
    Dort ließ sie die Finger über die elfenbeinfarbenen Tasten gleiten und versuchte sich ins Gedächtnis zu rufen, welches Lied sie an dem Abend gespielt hatte, an dem sie Javier kennenlernte. Zaghaft spielte sie einige Stücke an, konnte sich jedoch einfach nicht erinnern.
    Am nächsten Tag hielt Pedro zwar das gesattelte Pferd für Emelia bereit, warnte sie

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