Julia Extra Band 0327
jedoch ein weiteres Mal vor Javiers Unmut. Sie schlug diese Bedenken in den Wind, denn sie wollte sich nicht von einem Mann, der ihr höchstwahrscheinlich ohnehin keine ernsthaften Gefühle entgegenbrachte, einsperren lassen.
Am Nachmittag entschied sie sich, in dem Gartenpool schwimmen zu gehen, allerdings fand sie in ihrem Kleiderschrank nur aufreizend winzige Bikinis. Irritiert und beschämt entschied sie sich schließlich für ein knallrotes Modell, das praktisch nur aus drei knapp bemessenen Dreiecken bestand.
Das Wasser war von der Sonne angewärmt, aber immer noch erfrischend genug, um darin mühelos mehrere Bahnen zu schwimmen, ohne ins Schwitzen zu geraten. Im Gegenteil, die Bewegung im Wasser war herrlich entspannend.
Wie oft ich hier wohl geschwommen bin? fragte Emelia sich im Stillen. Vielleicht auch mit Javier? Haben wir uns umarmt, geküsst, unsere nackten Leiber aneinander …
Gerade als sie am Ende einer Bahn auftauchte, entdeckte sie direkt vor sich ein Paar dunkle Hosenbeine und zwei unübersehbar teure italienische Herrenschuhe.
„Dachte ich mir doch, dass ich dich hier finde“, begrüßte Javier sie. „Ich konnte früher als geplant zurückfliegen, und da fand ich …“ Mit einer Hand lockerte er seine Krawatte, während er mit der anderen schon seine Hose öffnete.
„Was machst du da?“, rief sie erschrocken.
„Ich leiste dir Gesellschaft“, erklärte er gelassen und ließ sein aufgeknöpftes Hemd über die Schultern rutschen.
Wie gebannt starrte Emelia auf seine eng anliegenden Shorts, unter denen sich seine prächtige Männlichkeit abzeichnete. „Aber du willst doch nicht etwa ohne Badehose schwimmen?“
„Was dagegen?“
Und ob! wollte sie sagen, brachte jedoch keinen Ton heraus. Schweigend sah sie dabei zu, wie Javier sich komplett entkleidete. Dabei spürte sie eine Erregung in sich wachsen, die tief in ihrem Innersten ihren Ursprung fand. Erinnerte sich ihr Körper etwa doch an die Zeit vor dem Unfall? Womit sonst ließ sich diese unerträgliche Sehnsucht erklären, die von Emelia Besitz ergriff, wenn sie die potente Gestalt ihres spanischen Gatten betrachtete? Dieses Gefühl ging weit über bloße Bewunderung hinaus!
Geschmeidig ließ Javier sich ins Wasser gleiten, und sein intensiver Blick ließ Emelia keine einzige Sekunde los, während er sich langsam auf sie zubewegte.
Ganz dicht vor ihr blieb er stehen. „Warum so schüchtern?“
Sie leckte sich das Wasser von den Lippen. „Ich weiß, so etwas haben wir bestimmt häufig getan, aber … Ich fühle mich einfach so furchtbar entblößt.“
„Deine Prüderie hast du längst abgelegt, Emelia. Wir waren ständig nackt baden. Außerdem sieht uns hier sowieso niemand. Dies ist ein Privatgrundstück, und wir beide sind verheiratet.“
Warum kann ich nicht einfach all meine Zweifel abschütteln und mein Leben genießen? dachte Emelia und gab sich die Antwort auf diese Frage gleich selbst. Es war nach den Ereignissen der letzten zwei Wochen und im Hinblick auf ihren gesundheitlichen Zustand einfach zu viel verlangt!
„Aldana erzählte mir, du hattest Besuch, als ich fort war?“, begann er beiläufig.
Ihre Miene blieb ausdruckslos. „Ja, Izabella hat vorbeigeschaut. Sie will noch Freunde in Valencia besuchen und anschließend nach Paris fliegen.“
„Hast du sie wiedererkannt?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich habe es ziemlich schnell herausgefunden. Sie ist dir sehr ähnlich, eine Verwandtschaft ist unverkennbar. Ihr habt die gleichen Haare und Augen.“
„Ich hoffe, ihr seid nicht wieder aneinandergeraten“, bemerkte Javier.
„Keine Sorge, es gab keinen Streit. Sie war freundlich, lieb und überhaupt nicht feindselig. Eine ausgesprochen hübsche, souveräne junge Dame. Du musst sehr stolz auf sie sein.“
„Worüber habt ihr euch unterhalten?“, wollte er wissen.
„Och, der übliche Mädchenkram. Wir haben lustigerweise recht viel gemeinsam.“
„Izabella kann manchmal extrem dickköpfig sein“, gab Javier zu. „Aber sie ist ja noch jung.“
Emelia drehte sich zur Treppe um, doch Javier legte eine Hand auf ihren Arm und hinderte sie am Weitergehen. „Wo willst du hin?“
„Mir ist kalt. Ich möchte unter die Dusche.“
Plötzlich lagen seine beiden Hände schwer auf ihren Schultern. „Bekomme ich denn gar keinen Begrüßungskuss von dir?“
Nichts lieber als das! schoss es ihr durch den Kopf. „Ich brauche noch etwas Zeit“, sagte sie ausweichend.
„Ich finde, je früher
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