Julia Extra Band 0327
mit Ihrer Periode aus? Kommt sie regelmäßig?“
„Nun, eher nicht …“
„Also hatten Sie seit Ihrem Unfall keine mehr?“
„Nein.“
„Keine Sorge!“, beruhigte die Ärztin sie. „Nach allem, was Sie durchgemacht haben, sind Ihr Kreislauf und Ihr Stoffwechsel etwas durcheinandergeraten. Es wird ein wenig dauern, bis sich alles wieder eingespielt hat. Stress, Schockzustände und Verletzungen können einen ziemlich aus der Bahn werfen und den Menstruationszyklus stark beeinflussen. Nehmen Sie orale Empfängnisverhütung ein?“
„Mein Rezept ist offenbar ausgelaufen“, antwortete Emelia und dachte an das Päckchen Pillen, das sie in ihrer Handtasche gefunden hatte. „Ich war mir nicht sicher, wie ich wieder einsteigen sollte. Weil ich fand, dass ich noch warten sollte, bis ich …“
„Ich schreibe Ihnen ein Rezept, nur für den Fall“, versprach Dr. Garcia und zückte einen Block. Emelia nannte ihr den Namen ihres Medikaments.
Nachdem die Ärztin sich verabschiedet hatte, erschien Javier am Bett. „Und? Wie fühlst du dich? Werden die Schmerzen etwas besser?“
„Sie hat mir eine Spritze gegeben“, antwortete Emelia. „Und das Mittel fängt langsam an zu wirken. Ich fühle mich schon etwas schläfrig.“
„Ich werde dir ein Tablett mit Erfrischungen bringen und auf den Nachttisch stellen, falls dir irgendwann danach ist“, versprach er und ließ sie allein.
Als Emelia wieder erwachte, war es beinahe Abend. Mühsam schleppte sie sich aus dem Bett und ging unter die Dusche, um ihre Lebensgeister zu wecken. Als sie das Badezimmer wieder verließ, eingehüllt in ein großes, flauschiges Handtuch, kam Javier durch die Schlafzimmertür herein.
„Fühlst du dich besser?“, erkundigte er sich.
„Viel besser.“ Sie bemühte sich, ein Lächeln zustande zu bringen, doch es wollte ihr nicht recht gelingen. „Danke.“
„Möchtest du etwas zu Abend essen? Aldana zaubert gerade etwas.“
„Gerne. Ich ziehe mich nur noch schnell an“, verkündete sie und verschwand im begehbaren Kleiderschrank. Emelia fühlte sich so schüchtern, als würde sie sich zum ersten Date mit ihrem Ehemann treffen!
Dabei gab er sich alle Mühe, ihr die Scheu zu nehmen. Die ganze Zeit über versuchte er, ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen, aber das Wichtigste konnte er ihr nicht bieten. Emelia wollte geliebt werden, genauso sehr, wie sie ihn liebte.
Und sie wollte nicht ihr Leben damit verschwenden, darauf zu warten, dass er sich änderte. Seine harte Schale zu knacken! Wenn er nicht dieselben Dinge im Leben anstrebte wie sie, würde sie sich ohne ihn weiterentwickeln, um ihretwillen und auch um seinetwillen. Allerdings würde es ihr das Herz brechen, ihn für immer verlassen zu müssen.
„Lass dir Zeit“, rief Javier freundlich. „Ich habe noch ein paar geschäftliche Angelegenheiten zu erledigen.“
Emelia kleidete sich in ein schlichtes, schwarzes Kleid, das ihre schönen runden Brüste betonte. Die Haare hatte sie trocken geföhnt und zu einem simplen Pferdeschwanz zusammengebunden. Eine Spur Make-up und kräftiger Lipgloss ließen sie strahlend schön aussehen.
Javier fühlte gleich, wie sein Blut schneller durch die Adern rauschte, als seine hübsche, aufregende Frau vor ihm stand. Sie hatte die sinnlichste Ausstrahlung, die ihm jemals an einem anderen Menschen aufgefallen war. Und manchmal fragte er sich, ob Emelia ihre Wirkung überhaupt bewusst war.
„Du siehst zauberhaft schön aus, querida “, sagte er.
Nervös strich sie sich über den oberen Teil ihres Kleids. „Vielen Dank“, entgegnete sie leise.
Während das Essen serviert wurde, fiel Javier auf, wie feindselig und abweisend Aldana sich seiner Frau gegenüber verhielt. Natürlich konnte er die ältere Haushälterin wohl kaum aus seinen Diensten entlassen, nur weil sie sich nicht mit Emelia vertrug. Dennoch fragte er sich, ob die Dinge nicht anders liegen würden, wenn er selbst nicht ständig abwesend wäre.
Ein paar Minuten lang sah er dabei zu, wie Emelia lustlos in ihrem Essen herumstocherte, dann reichte es ihm. „Wahrscheinlich willst du, wie die meisten Frauen, gern sehr dünn sein, Emelia“, begann er streng. „Aber das ist kein Grund, sich zu Tode zu hungern. Für meinen Geschmack warst du vollkommen schön und weiblich, als wir uns kennenlernten. Es gibt für dich keinen Grund, dir etwas zu versagen. Deine Gesundheit geht vor.“
Etwas schelmisch blickte sie ihn an. „Ich war nicht mehr im Fitnessstudio, seit ich
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