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Julia Extra Band 0328

Julia Extra Band 0328

Titel: Julia Extra Band 0328 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green , Barbara Hannay , Kathryn Ross , Caitlin Crews
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sie, wild und ungezähmt, genau, wie er es wollte.
    Tariq hob seinen Kopf und nahm sich Zeit, ihr Gesicht einen Augenblick lang zu betrachten. Warum, fragte er sich, sollte er sich auch nur eine einzige Stunde mit dieser Frau beschäftigen? Sie war keine besondere Schönheit. Nicht so wie jene Frauen, die er von früher kannte. Ihr Gesicht würde niemals die Titelseiten der großen Magazine schmücken oder auf Kinoleinwänden erstrahlen. Trotzdem konnte er seinen Blick nicht von ihr wenden. Die Ansammlung kleiner Sommersprossen um ihre Nase, die dunklen Brauen, die ihre Augen umrahmten – in Kombination mit dem verführerischen Mund … sie war dazu gemacht, jeden Mann in hellste Aufregung zu versetzen. Sie war – er musste überlegen – wie ein Virus. Geriet in die Blutbahn und ließ sich durch die Venen treiben. Sie wuchs und gedieh. Wechselte die Form. Kein Medikament konnte diese Krankheit heilen.
    „Komm mit“, befahl er ihr und griff nach ihrem Arm, um jeden Widerstand im Keim zu ersticken. Er führte sie über die Terrasse hinein in sein Heim. Es war still. Wandlampen beleuchteten diskret den Weg durch die Hallen, vorbei an unschätzbar wertvollen Antiquitäten und unbezahlbaren Gemälden.
    „Wohin gehen wir?“, fragte Jessa. Doch nicht aus Neugierde. Sie tat, als würde sie das alles nichts angehen. Tariq kämpfte mit sich, nicht mit ihr zu grollen. Er kam beinahe um vor heißblütiger Leidenschaft, während sie nur Haltung bewahrte. Wie eine Schauspielerin auf der Bühne.
    Eigentlich hatte Tariq keine Zeit für solche Spielchen. Er stand einem ganzen Land an der Schwelle zur Zukunft vor. Das war nicht leicht, vor allem nicht in diesem Teil der Welt. Alles hatte seinen Preis. Es gab wie überall die Konservativen, die jede Neuerung verabscheuten. Oder da waren jene, die das alte Regime hassten, dem Tariq ja angehörte. Sie wollten es um jeden Preis verschwinden lassen.
    Es gab Grenzkonflikte, die gelöst werden mussten, und Stammesfehden. Tariq liebte sein wunderschönes, strenges, komplexes und konfliktreiches Land mehr, als er jemals ein menschliches Wesen geliebt hatte, einschließlich sich selbst.
    Schließlich führte er Jessa in die luxuriöse Suite im hinteren Teil des Hauses und ließ sie erst los, als er die Tür hinter ihnen geschlossen hatte. Wie würde sie sich verhalten?
    Sie machte ein paar Schritte in den Raum, den Kopf geneigt und die Hände gefaltet wie zum Gebet. Zu spät , dachte er mit einem Gefühl von Triumph. Beinahe hätte er verschmitzt gelächelt. Sein Blick folgte der sanften Biegung ihres Rückens bis zur Rundung ihrer Hüften. Ihr königsblaues Kleid schimmerte im gedämpften Licht und schien in der opulenten Umgebung noch mehr zur Geltung zu kommen. Jessa blieb stehen und wandte sich ihm zu.
    Der Raum um sie herum schien in einem Schmelzprozess begriffen. Tariq konnte nur an Hitze denken, an Feuer, Flammen und daran, wie es sich anfühlen würde, sich tief in ihr zu versenken. Und – er war neugierig, wie sie nach Atem ringend seinen Namen rufen würde.
    Doch sie schwieg. Sah ihn nur aus großen Augen an, als er die Distanz zwischen ihnen mit wenigen Schritten verkürzte. Er streckte die Hand aus und berührte ihren Körper überall dort, wo seine Augen sie vorher liebkost hatten: die weiche Biegung ihres Nackens, die Sinuskurve ihres Rückens, den faszinierenden Übergang ihrer Hüften in die Taille. Langsam hob er den Saum ihres Seidenkleids über ihre Oberschenkel, sehr langsam, um sie die Zartheit des luftigen Stoffs spüren zu lassen. Es herrschte absolute Stille im Raum.
    Mit glühenden Wangen wandte sie sich ihm zu. Sie machte eine Bewegung, als wollte sie sich vor ihm verstecken. Dann hielt sie inne, und mit einem wissenden Augenaufschlag ließ sie die Arme herabfallen.
    Da stand sie vor ihm, mit nichts als einem schwarzen BH, der ihre Brüste üppig darbot, die geradezu nach ihm schrien und um seine Hände, seine Zunge bettelten. Darunter trug sie nur ein knappes Höschen und High Heels. Verrucht sah sie aus. Zum Anbeißen.
    Mein.
    „Es sieht ganz danach aus, als hätte ich den Nachtisch vor dem Dinner“, sagte Tariq mit rauer Stimme. Mit der Fingerspitze fuhr er den zarten Grat entlang ihres Schlüsselbeins nach und beendete die Reise vorerst in der kleinen Höhle, in der ihr Puls pochte. Sie würde sein kleines Festmahl sein. Dass er Hintergedanken hatte, hieß nicht, dass er nicht seinen Spaß haben konnte.
    „Es könnte ja sein, dass auch ich gern an

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