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Julia Extra Band 0328

Julia Extra Band 0328

Titel: Julia Extra Band 0328 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAITLIN CREWS ABBY GREEN BARBARA HANNAY KATHRYN ROSS
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verloren? Ist es überhaupt schon einmal passiert?“
    Ungefragt erschienen Bilder in seinem Kopf. Jessa vor langer Zeit ausgestreckt auf dem Bett in seiner Wohnung in Mayfair. Ihr nackter, kurviger Körper unter ihm. Er hatte den süßen Duft ihres Parfüms in der Nase, ergötzte sich an ihrem bereitwilligen Lächeln. Ihr leises Lachen, das im Bauch begann und sich den Weg hinauf suchte und sie beide in ihren Bann zog. Ihre festen, üppigen Brüste in seinen Händen, die feuchte Hitze. Und die fast animalische, unstillbare Lust in ihm, sie zu besitzen.
    Er vermochte nicht mehr nachzuempfinden, auf wie viele Arten er sie genommen hatte. Sie hatte sich im Wachsein und im Schlaf in seine Gedanken gebrannt, und es war ihm in keiner Sekunde möglich gewesen, ihr zu entkommen. Selbst jetzt, in ihrer unmittelbaren Nähe, verfolgte sie ihn.
    Fast verzweifelt versuchte er, sich unter Kontrolle zu bekommen, und wandte den Blick für einen Moment von ihr ab. Sie verstand es als Aufforderung.
    „In der Tat“, sagte sie in das Schweigen hinein. Als ob sie in diesen Sekunden Herrin über die Wahrheit geworden wäre. „Du bist überhaupt nicht fähig, die Kontrolle zu verlieren. Zweifellos eine sehr geeignete Eigenschaft für einen König.“
    Tariq suchte ihren Blick und überraschte sie dabei, wie sie ihn mit geröteten Wangen aus ihren hellen Augen betrachtete. Sollte das eine Beleidigung sein? Er wusste es nicht. Doch er konnte sich sicher sein, dass sie es nicht als Spiel oder gar als Wettbewerb betrachtete. In dieser Arena war er es, der die Richtung vorgab, und das war beiden klar.
    „Du hast mich falsch verstanden“, murmelte er, streckte den Arm aus und ließ seine Hand über ihren Halsansatz gleiten. Er spürte die glatte Haut, das pulsierende Leben darunter, kupferfarbene Locken ringelten sich um seine Finger. Sie bewegte sich, wollte entkommen, doch es war zu spät. Er konnte ihren Herzschlag spüren, wild und unaufhaltsam. Ihr Mund öffnete sich, als sei sie benommen.
    Sie hatte eigentlich nicht die Absicht, etwas mit ihm anzufangen, das war ihm klar. Er musste an die Zeit denken, als sie von einem Tag auf den anderen verschwunden war. Bei einem Mädchen, das praktisch immer für ihn verfügbar gewesen war, war das für ihn ein schockierendes Erlebnis gewesen. Sicher hätte er den Grund damals herausgefunden, hätte das Schicksal in seiner Heimat nicht zugeschlagen. Es machte keinen Sinn, in dunklem Gewässer zu forschen, besonders wenn nicht klar war, was man dort vorfand. Jedenfalls war es bedeutsam, dass sie nie aufgehört hatte, ihn zu begehren. Er fand es in seinen Händen bestätigt, in der Wärme ihres Körpers, in der unausgesprochenen Leidenschaft in ihrem Blick.
    „Tariq …“, begann sie.
    „Bitte“, murmelte er und konnte seine eigene Stimme kaum erkennen. Und doch vollendete er den Satz. „Ich will nur mit dir reden.“
    Hatte er sich zum zahnlosen Tiger entwickelt, unmännlich und gezähmt? Doch er konnte nicht anders. Er musste es zu Ende führen, selbst auf die Gefahr hin, dass er Jessa verlor. Wenn es einen anderen Weg gäbe, hätte er ihn schon ausprobiert. Er hatte es bereits erprobt!
    „Über uns.“
    Uns. Er hatte es tatsächlich ausgesprochen. Uns.
    Das Wort geisterte durch Jessas Kopf und hinterließ Spuren. Nicht weniger als seine Hand an ihrem Hals. Was würde seine Hand anrichten, wenn er sie nicht bald wegnähme – entflammen würde sie und bei der leisesten Berührung verbrennen.
    Als ob es jemals ein Uns gegeben hätte.
    „Du musst dein eigenes Leben führen“, hatte ihre Schwester Sharon sie freundschaftlich ermahnt. Das war zwei Wochen nach diesem schrecklichen Ende in London gewesen, als Jessa begonnen hatte, sich nach York zurückzuziehen. Besser gesagt: Sie war nach York gekrochen. Das unselige Geheimnis ihrer Schwangerschaft behielt sie für sich, zunächst selbst ihrer Schwester gegenüber. Sie saßen zusammen in Jessas winzigem Schlafzimmer, als Tariqs Gesicht wegen der tragischen Ereignisse in Nur über jeden Bildschirm flimmerte, und Sharon überbrachte Jessa ihre Art von Lebensweisheit.
    „Ich weiß nicht, was es bedeuten soll“, sagte Jessa. Sie saß auf ihrem Bett aus Kinderzeiten, als Sharon die Zügel in die Hand genommen hatte, nachdem die Eltern innerhalb von achtzehn Monaten beide gestorben waren. Sharon war acht Jahre älter als Jessa. Sie und ihr Mann Barry hatten das Elternhaus und weitgehend die Elternrolle für Jessa übernommen, während sie

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