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Julia Extra Band 0330

Julia Extra Band 0330

Titel: Julia Extra Band 0330 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw , Julia James , Trish Morey , Fiona Harper
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und hätte danach noch ein paar Tage Urlaub gemacht. Stattdessen musste er um die halbe Welt fliegen und eine Woche weit entfernt von Larkford verbringen – und das hieß eine Woche ohne Ellie.
    Inzwischen hatte er sich so daran gewöhnt, abends immer von London nach Hause zu fahren, dass er gar nicht mehr darauf verzichten wollte. Während der ganzen Fahrt freute er sich schon darauf. Dank Ellie war Larkford jetzt zu seinem wirklichen Zuhause geworden. Dort konnte er aufatmen, und wenn er in die Küche kam, stand Ellie am Herd und kochte irgendetwas Köstliches.
    Der Gedanke gefiel ihm, dass sie nicht nur deswegen auf ihn wartete, weil er sie bezahlte, sondern weil sie gern für ihn kochte.
    Nachdem er so viel über Gehirnverletzungen gelesen hatte, wusste er, wie schwer es für sie war, den Alltag zu bewältigen. Noch nie hatte sie nach Urlaub gefragt, nicht mal nach einem freien Tag, um nach Hause zu fahren. Er vermutete, dass sie dort gar nicht hinwollte, weil es sie zu sehr an die Vergangenheit erinnerte. Aber jetzt, wo der Haushalt wie am Schnürchen lief, hätte er ihr gerne einen Urlaub bezahlt. Er verspürte beinahe ein schlechtes Gewissen, dass er in die Karibik flog und sie in England bleiben musste.
    Nicole klappte ihren Ordner so heftig zu, dass die Papiere auf Marks Schreibtisch aufflogen. „Wenn du nicht zuhörst, gehe ich jetzt auf ein Schwätzchen zu Emma. Du findest mich am Ende des Flurs.“
    Damit verließ sie das Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Kaum war sie draußen, drehte Mark sich wieder zum Fenster um und blickte über die Stadt.
    Wie er die letzten Wochen mit Ellie genossen hatte. Seit ihrer Ankunft im Frühling hatte sie sich unglaublich zu ihrem Vorteil verändert. Sie war liebevoll, warmherzig und humorvoll. Umsichtig und clever zugleich. Abends nach dem Essen, wenn die Espressotassen abgeräumt waren und die Geschirrspülmaschine anfing zu laufen, hätte er gern noch länger mit ihr zusammengesessen. Doch sie war eben ein zurückhaltender Mensch, und auch das liebte er an ihr.
    Mark stand auf. Die gegenüberliegenden Fenster reflektierten die Nachmittagssonne, und der warme Glanz ergoss sich über die Bürogebäude am Fluss. Die plötzliche Erkenntnis, die ihm gerade gekommen war, musste Mark erst einmal verdauen.
    Er liebte Ellie.
    Sein Magen verkrampfte sich bei dem Gedanken, wie verletzlich er dadurch wurde, und welche Macht diese Frau über ihn besaß.
    Obwohl er ahnte, dass auch sie mehr für ihn empfand, durfte er sie auf keinen Fall mit seinen Gefühlen überrumpeln. Am Himmel flog mit blitzenden Tragflächen ein Flugzeug entlang und zog einen Kondensstreifen hinter sich her. „Gib mir ein Zeichen!“, flüsterte er. Doch aus der schnurgeraden Linie bildete sich kein Schriftzug Sag es ihr .
    Als er später nach Hause fuhr, grübelte er weiter nach. Was Ellie empfand, ob sie ihn auch liebte oder nicht, war völlig unabhängig von seinen Gefühlen für sie. Er würde geduldig abwarten, bis sie ihm ein Zeichen gab.
    Ein erwartungsvolles Prickeln überkam ihn, als er in die Hofeinfahrt fuhr, und mit klopfendem Herzen lief er die Stufen zur Haustür hoch. Wie immer zog ihn der Essensduft direkt in die Küche. Als er Ellie sah, klopfte sein Herz schneller.
    „Du kommst gerade recht!“, rief sie. „Das Essen ist fertig.“ Sie holte die Teller aus dem Schrank und reichte sie ihm.
    „Deine Assistentin hat vor einer Stunde angerufen.“
    Oh, er hatte ganz vergessen, sich von Nicole zu verabschieden.
    „Sie lässt dir ausrichten, dass sie morgen nur zur Arbeit kommt, wenn du wieder normal bist – was auch immer das heißt!“ Ellie blickte sich nach den Topflappen um.
    Morgen würde er Nicole einen Blumenstrauß mitbringen, und dann wäre die Sache wieder in Ordnung.
    „Was gibt’s denn zum Abendessen?“
    Ellie öffnete die Backofentür und trat einen Schritt zurück, um die Hitze herauszulassen, bevor sie eine dampfende Auflaufform aus dem Ofen holte und auf der Anrichte abstellte. „Shepherd’s Pie.“
    Vor Freude stieß Mark ein Juchzen aus und tanzte mit Ellie durch die Küche.
    Ellie kaufte gerade in der Drogerie im Dorf ein, als ihr Handy klingelte. Als sie sah, dass es Mark war, fing sofort ihr Herz an zu klopfen.
    „Hallo?“
    „Ich bin’s. Bist du sehr beschäftigt?“
    „Ich bin beim Einkaufen, aber in ein paar Minuten bin ich fertig. Soll ich gleich nach Hause kommen?“
    „Ja. Es gibt da so eine Art Notfall.“
    Ohne weitere Erklärung legte er auf.

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