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Julia Extra Band 0330

Julia Extra Band 0330

Titel: Julia Extra Band 0330 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw , Julia James , Trish Morey , Fiona Harper
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beschlich sie dieses Einsamkeitsgefühl, das sie in den letzten Jahren oft empfunden hatte, als sie alleine in ihrem Cottage lebte.
    Doch diesmal empfand sie dabei noch etwas anderes, so eine Art Sehnsucht …
    Nach ihrem Zusammenbruch bei der Einkaufstour war Mark gleich am nächsten Tag wieder nach London verschwunden, und sie hatte ihn seit zwei Wochen nicht gesehen. Sie wollte sich lieber nicht vorstellen, was er die ganze Zeit in der Stadt machte, besonders an den Abenden.
    Der Blick aus seiner Penthousewohnung auf die Themse war sicher grandios, und die lauen Sommernächte in London waren bestimmt aufregend. Es war wahrscheinlich vollkommen unsinnig, aber sie kam nicht gegen das Gefühl an, dass Mark absichtlich so lange wegblieb. Vielleicht hatte sie ihn mit ihrem Ausbruch überfordert, und er wusste jetzt nicht, wie er mit ihr umgehen sollte. Da wäre er nicht der Erste.
    Die Rosen standen in voller Blüte, und ihr berauschender Duft umspielte Ellies Nase. Sie seufzte. Es war so schade, dass Mark das alles nicht mitbekam. Jeden Tag gab es etwas Neues im Garten zu bewundern. Aber vielleicht hatte er ja gar keinen Sinn für solche Dinge.
    Zurück im Haus checkte sie ihre E-Mails. Eine war von Mark, und statt wie üblich nur eine knappe Antwort zu geben, berichtete sie ihm von ihrem Gartenrundgang. Von den duftenden Rosen und den Glyzinien, die wie ein blauer Wasserfall die Rückwand des Hauses bedeckten, von den dunstigen Sommermorgen, die in heiße, strahlende Nachmittage übergingen. Auf diese Weise würde er wenigstens ein bisschen vom Zauber seines Landhauses erfahren.
    Gerade wollte sie ihren Laptop schließen, da kam schon seine Antwort.
Hi Ellie,
danke für deine Nachricht wegen der Reparaturarbeiten an deiner Wohnung. Du freust dich sicher schon darauf, bald einziehen zu können. Bei der Einrichtung lasse ich dir vollkommen freie Hand.
Es freut mich auch zu hören, dass die Glyzinie berauschend ist, und dass die Rosen glücklich sind!!! Ich wusste gar nicht, dass du neben deinen vielen anderen Fähigkeiten auch eine poetische Ader hast. :-)
Mark.
    Frecher Kerl! Sie konnte sich so richtig sein belustigtes Lächeln vorstellen, als er die Mail abschickte. Während sie die Antwort schrieb, lächelte sie ebenfalls.
Na, jetzt weiß ich wenigstens, dass mein Boss ein Banause ist. Von mir bekommst du so schnell keine Neuigkeiten mehr aus dem Garten.
    Natürlich konnte Mark das nicht auf sich sitzen lassen und antwortete sofort wieder. Ellie musste laut lachen, schrieb aber diesmal nicht gleich eine Antwort.
    Im Laufe der Woche setzten sie ihren lustigen E-Mail-Austausch fort. Ellie berichtete weiter von ihren Eindrücken in Larkford, von dem sommerlichen Garten, und wie wunderschön das Haus in der fahlen Morgendämmerung aussah. Immer mehr verlor sie sich in blumigen Beschreibungen, und jedes Mal antwortete Mark mit einer flapsigen Bemerkung über ihre lyrischen Ergüsse, was sie jedes Mal zum Lachen brachte. Es gefiel ihr, mit jemandem auf diese lockere Weise zu kommunizieren. Mit jemandem, der sie nicht ständig daran erinnerte, wie sie vor ihrem Unfall gewesen war, sondern sie als den Menschen, der sie jetzt war, akzeptierte.
    Mark war nicht länger ihr Boss, sondern war zum Freund und Verbündeten geworden. Ellie genügte das vollkommen, mehr wollte sie gar nicht von ihm. Nein, ganz bestimmt nicht.
    London war am späten Abend einfach atemberaubend schön. Durch die breite Fensterfront seines Apartments blickte Mark hinunter auf den Fluss, auf dem Tausende von bunten Lichtern glitzerten.
    Dann nahm er wieder das Buch zur Hand, in dem er die ganze Zeit gelesen hatte. Einführung in die Problematik von Kopfverletzungen .
    So manches war ihm jetzt klar. Ellies Abwesenheitsmomente und ihre Wortfindungsstörungen. Ihm machte das nichts aus, er fand es eher originell. Allerdings war Ellie vermutlich auch schon vor dem Unfall eine ziemlich originelle Person gewesen. Auf jeden Fall war sie eine außergewöhnliche Frau.
    Ihm fiel ein, dass er heute Abend noch gar nicht seine Mails gelesen hatte. Er freute sich schon auf Ellies täglichen Bericht aus Larkford. Ihre Beschreibungen waren so lebendig, dass er das Gefühl hatte, selbst dort zu sein.
    In ihrer letzten Mail hatte sie erwähnt, dass sie in dem angrenzenden Wäldchen ein Glockenblumenfeld entdeckt hatte. Obwohl er sich nie sonderlich für Gärten oder Spaziergänge auf dem Land interessiert hatte, bekam er plötzlich Lust, in diesem Wäldchen unter einer

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