Julia Extra Band 0330
eigentlich typisch für den über alles erhabenen Mr Caruana, einsame Entscheidungen zu treffen. Damit hätte sie eigentlich rechnen müssen.
Ergeben nahm sie sich vor, Meg anzuweisen, ihr einige notwendige Dinge nachzuschicken, und dann das Beste aus der Situation zu machen. Es gab Schlimmeres, als seinen Arbeitsplatz ins Paradies verlegen zu müssen.
Also richtete Sophie sich geschäftig ihren neuen Arbeitsplatz ein und machte sich eine Liste mit den Dingen, die sie zuerst erledigen musste. Ganz oben standen natürlich die Einladungen zur Hochzeit, die dringend verschickt werden mussten, und die baldige Bestätigung der unterzubringenden Gäste.
Das Streichquartett, das sie bereits engagiert hatte, konnte eingeflogen werden, eine neue Hochzeitstorte musste geordert werden, und Monica wünschte sich weiße Tauben zur Feier.
Der vertraute Adrenalinschub überfiel Sophie, als sie ihre Planung immer weiter konkretisierte. Diesen Teil ihrer Arbeit liebte sie besonders, Puzzleteile zusammenzufügen und Stück für Stück den perfekten Tag zu gestalten.
Aber das Konzept war lediglich die Spitze des Eisbergs. Es gab höllisch viel zu tun, und ihr stand nur wenig Zeit zur Verfügung.
Zufrieden sah sie sich in ihrem neuen Reich um. Wenn diese Feier perfekt wurde, würde Daniel bestimmt einsehen, dass seine Schwester die richtige Wahl getroffen hatte.
Und Sophie konnte für ihren Teil einen Tapetenwechsel ganz gut gebrauchen, wenn sie ehrlich war.
Eine Stunde später saß Sophie frisch geduscht an ihrem Schreibtisch und richtete den Computer mit Dateien von ihrem USB-Stick ein, als plötzlich Daniel an die Tür klopfte.
Mit unbewegter Miene trat er ein. „Richtest du dich schon ein?“
Er trug anstelle seiner Badehose mittlerweile ein Leinenhemd und eine Cargohose, und trotzdem gelang es ihm mühelos, Sophies Körper in erotische Schwingungen zu versetzen. Lässig und sexy. Vielleicht war es auch der leichte Bartschatten, der ihn wie einen Piraten aussehen ließ und auf Sophie unheimlich anziehend wirkte. Sie vergaß augenblicklich, woran sie gerade arbeitete.
„Es gibt jede Menge zu tun, um diese Veranstaltung aufzuziehen“, sagte sie ausweichend. „Und die Zeit ist knapp.“
Er zog eine Augenbraue hoch und steckte die Hände in die Taschen. „Kann ich mir vorstellen. Daher hielt ich es auch für das Beste, wenn du die Sachen von hier aus steuerst. Ich bin froh, dass du es genauso siehst.“
Sie setzte sich kerzengerade hin. „Es geht hier nicht um meine Zustimmung. Ich mache nur das Beste aus der Situation.“
Lachend ging er zum Fenster hinüber. „Ich muss morgen früh für ein Meeting nach Townsville und werde vermutlich erst spät wieder zurück sein. Kommst du allein klar?“
Beinahe hätte sie Daniel versichert, viel besser voranzukommen, solange er sie nicht durch seine beunruhigende Präsenz ablenkte. Aber sie hielt sich noch rechtzeitig zurück. „Ich habe genug zu erledigen. Da werde ich kaum mitbekommen, ob du da bist oder nicht.“
Sophie hätte schwören können, eine Regung in seiner Miene zu erkennen, aber vielleicht war es auch nur Einbildung.
„Ich habe eine Boutique angewiesen, dir ein paar Kleidungsstücke zu schicken.“
Mit einer abfälligen Handbewegung wies sie sein Angebot zurück. „Danke, aber das erledigt meine Assistentin.“
„Das braucht sie nicht zu tun.“
„Ganz im Gegenteil“, setzte Sophie etwas energischer nach. „Ich weiß selbst am besten, was ich brauche. Und ich lasse die Sachen an dein Büro schicken.“
Bereitwillig nickte er. „Gut. Ich habe den Hubschrauber drüben, aber ich werde dann alles Nötige sofort hierher weiterleiten.“
„Da gibt es noch etwas“, begann sie geschäftig. „Ich muss Gäste aus Cairns auf die Insel holen. Können wir das mit dem Heli erledigen oder soll ich etwas anderes organisieren?“
Er nahm die Hände aus den Taschen und sah leicht irritiert aus. „Was immer du willst. Ach, und bevor ich es vergesse: Millie sagt, das Dinner ist fertig. Wir essen draußen auf der Terrasse.“
Bereitwillig folgte Sophie ihm nach unten.
Spät am nächsten Tag legte Sophie den Hörer auf und rieb sich erschöpft den Nacken. Es war schon fünf Uhr, und seit dem Frühstück hatte sie ununterbrochen gearbeitet. Es war absolut erstaunlich, wie viel man schaffen konnte, wenn man nicht ständig von irgendetwas abgelenkt wurde. In ihrem eigenen Büro klingelte mindestens alle zehn Minuten das Telefon.
Das von Daniel initiierte
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