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Julia Extra Band 0330

Julia Extra Band 0330

Titel: Julia Extra Band 0330 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw , Julia James , Trish Morey , Fiona Harper
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Leichtgläubigkeit. Cosmo hatte ihr mit einem heiseren Lachen klargemacht, dass sie, sollte sie sich jetzt nicht sofort freimachen und ihm zu Willen sein, ebenso gut verschwinden könne. Sein Griff um ihren Arm war hart und schmerzhaft gewesen, was Julie den größten Schrecken eingejagt hatte. Laut Cosmo gab es genug Mädchen, die zu schätzen wussten, was er zu bieten habe.
    Das Taxi hielt vor dem Eingang eines Luxushotels, und Julie wollte schon den Wagen verlassen, als Nikos’ barsche Stimme sie zurückhielt.
    „Bleib, wo du bist!“ Er ignorierte ihren finsteren Blick. „Der Fahrer bringt dich, wohin du willst. Ich bezahle ihn im Voraus.“
    Dann widmete Nikos seine Aufmerksamkeit dem dritten Fahrgast. Julie hatte keine Ahnung, wer er war, und sie wollte es auch gar nicht wissen. Ihr war nur wichtig, dass sie so schnell wie möglich Abstand zu Nikos gewinnen konnte.
    Es kostete ihn ziemlich viel Anstrengung, den fast bewusstlosen Georgias aus dem Taxi zu zerren. Als er schließlich keuchend mit dem jungen Mann im Arm auf dem Gehsteig stand, warf er einen letzten Blick auf die zitternde Julie.
    „Warum?“, fragte er heiser. „Nenn mir nur einen guten Grund für deine Entscheidung! Was immer du auch bist – Prostituierte, Escortdame oder Partygirl –, wieso treibst du dich mit diesem widerwärtigen Pack herum? Wirf mal einen langen Blick in den Spiegel, wenn du nach Hause kommst, Julie. Nimm dir ruhig etwas Zeit dafür! Und dann denk darüber nach, ob dir das gefällt, was du siehst! Frag dich mal, warum du tust, was du tust.“
    Er sprach so leise, dass nur sie es hören konnte.
    „Was glaubst du denn?“, zischte sie ihm zu. „Ich brauche das verfluchte Geld!“
    Wortlos schüttelte Nikos den Kopf und schlug die Autotür zu. Dann hob er grüßend die Hand in Richtung Taxifahrer und schleppte anschließend den taumelnden Georgias zum Hoteleingang.
    „Sie können mich ruhig an der nächsten Haltestelle rauslassen“, rief Julie dem Fahrer zu.
    „Hören Sie, Kleines“, begann der Mann beschwichtigend. „Ihre Fahrt ist großzügig bezahlt worden, und ihr Begleiter hat recht: So können Sie unmöglich allein Bahn fahren. Sie könnten überfallen und ausgeraubt werden … oder Schlimmeres.“ Er räusperte sich. „Es geht mich natürlich nichts an, aber mir wäre wohler, wenn ich Sie irgendwo hinbringen dürfte. Ich möchte morgen nichts über Sie in der Zeitung lesen müssen, okay?“
    Kleinlaut zuckte Julie die Achseln, sah aus dem Fenster und rieb sich fröstelnd die Arme.
    Mit leicht zurückgeneigtem Kopf sprach der Fahrer weiter. „Hören Sie mal, Kleines. Ich habe eine Tochter etwa in Ihrem Alter. Und mir würde es ganz und gar nicht gefallen, sie in dem, nun ja, Zustand zu sehen, in dem Sie sich gerade befinden. Und ich würde ihr genau das sagen, was ich Ihnen jetzt sage.“ Er nickte nachdrücklich und holte tief Luft. „Typen wie die …“ Mit dem Kopf wies er in die Richtung, aus der sie gerade kamen. „Diese Kerle machen Mädels nur Ärger. Schwerreiche Blender, die rücksichtslos ihre eigenen Interessen verfolgen. Von denen sollte man sich fernhalten, das würde jeder Vater seiner Tochter raten. Und wenn Sie keinen alten Herrn haben, der Ihnen den Kopf waschen kann … Tja, dann rede ich eben an seiner Stelle Klartext. Okay? Ein Vater will schließlich stolz auf sein Mädchen sein können und es vor allem in Sicherheit wissen.“
    Ganz weit aus der Ferne drangen seine Worte an Julies Ohr. Aus einem Leben, das für immer vorüber war. Das niemals wiederkommen würde. Niemals.
    Und die bittere Ironie dessen, was der Taxifahrer ihr nahegelegt hatte, brachte sie beinahe dazu, in hysterisches Gelächter auszubrechen. Oder in Tränen.
    Nikos stand am Panoramafenster und sah mit finsterem Gesichtsausdruck auf den Hyde Park hinunter. Sein Jackett hing über dem Stuhl, und die Krawatte baumelte lose um seinen Hals.
    Er war froh, seiner Vergangenheit entflohen zu sein, doch nun holten ihn seine alten Gefühle wieder ein. Dabei hatte er sie lange, lange Zeit sorgsam verdrängt. Und jetzt setzte ihm das Schicksal Julie direkt vor seine Nase.
    Mürrisch trank Nikos einen Schluck aus seinem Whiskeyglas und spürte, wie der scharfe Alkohol seine Kehle hinunterrann. Seine Erinnerungen holten ihn ein, überschwemmten ihn und rissen ihn mit sich fort. Und da war noch mehr …
    Nein, er würde es nicht erlauben! Nie wieder wollte Nikos an diesen Punkt geraten, an dem er vier Jahre zuvor gewesen war. Nie

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