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Julia Extra Band 0330

Julia Extra Band 0330

Titel: Julia Extra Band 0330 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw , Julia James , Trish Morey , Fiona Harper
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auf den nächsten Tag verschieben lassen. Er fand Julie in der Küche am Spülbecken. Im Haus war es angenehm kühl, und Nikos atmete ein paar Mal tief durch.
    „Ist das Trinkwasser?“, erkundigte er sich.
    „Ja“, antwortete sie, ohne sich umzudrehen. Sie wollte auf keinen Fall, dass er ihr zu nahe kam, deshalb schenkte sie ihm ein Glas ein und stellte es demonstrativ auf den frisch geschrubbten Tisch.
    Murmelnd bedankte er sich und stürzte das Wasser in einem Zug hinunter. Es war kalt und schmeckte überraschend gut. Anschließend beobachtete er Julie dabei, wie sie sich scheinbar endlos die Fingernägel sauber machte.
    Als es nichts mehr gab, womit sie den Augenblick der Konfrontation länger aufschieben konnte, drehte sie sich zu Nikos um, der nur wenige Schritte hinter ihr stand.
    Er sah perfekt gepflegt und angezogen aus, während sie sich wie ein zerrupftes Huhn vorkam. Dreckig, verschwitzt und erschöpft musste sie sich auf ein Gespräch mit ihm einlassen, und das missfiel Julie zutiefst. Aber ihr blieb wohl nichts anderes übrig.
    „Danke, dass du mir das Geld geliehen hast“, begann sie. „Ich werde es dir zurückgeben, sobald ich kann, aber das wird wohl eine ganze Weile dauern. Tut mir leid.“
    War das Überraschung, die da in seinen dunklen Augen aufflackerte? Ach, sie wollte es eigentlich gar nicht wissen. Aber das gleichgültige Zucken seiner Achseln entging ihr nicht.
    „Ist nicht so wichtig. Dich aus der Gosse Londons zu holen, hat eine wesentlich größere Bedeutung.“
    Julie biss die Zähne zusammen. „Ich zahle dir alles zurück“, wiederholte sie tonlos. Doch wann oder wie sie das bewerkstelligen sollte, das wusste sie noch nicht. Es könnte vielleicht sogar Jahre dauern.
    Wieder hob er achtlos eine Schulter, und Julie spürte Wut in sich aufsteigen. Warum musste er ihr so deutlich vor Augen halten, wie wenig ihm die Summe von fünftausend Pfund bedeutete? Für ihn war es ein Tropfen auf den heißen Stein, für sie die Lösung ihrer Probleme – die Rettung!
    Dann sprach er wieder. „Wenn du mir einen Gefallen tun willst, könntest du mir etwas zu essen machen. Ich habe meinen Lunch ausfallen lassen, um herzukommen.“
    Sie erstarrte. Jetzt wollte er auch noch länger bleiben!
    „Die Vorräte entsprechen nicht gerade dem kulinarischen Niveau, das du gewöhnt bist“, warnte sie ihn.
    „Deinem wohl auch nicht?“, fragte Nikos belustigt. „Damit hast du wohl nicht gerechnet? Bist du etwa davon ausgegangen, ich würde dich zwei Wochen in einem Luxusnest unterbringen?“
    „Wovon ich ausgegangen bin, ist wohl irrelevant, oder nicht?“ Ihre Stimme blieb kühl. „Außerdem finde ich es hier angenehm friedlich.“
    Sein Gesichtsausdruck veränderte sich. Friedlich? Was für eine Antwort sollte das denn sein? Aber sie hatte recht, es war in der Tat herrlich ruhig und entspannend hier. Und das war es, was Julie Granton gefiel? Prüfend sah er ihr in die Augen und bemerkte, wie gut sie eigentlich hierherpasste. Als wäre es schon immer ihr Zuhause gewesen … merkwürdig.
    Sein Hunger meldete sich erneut. „Bekomme ich denn jetzt ein spätes Mittagessen? Ein Sandwich reicht auch vollkommen aus.“ Sein Tonfall wurde ein ganzes Stück tiefer. „Du hast mir früher schon einmal ein Sandwich gemacht. Erinnerst du dich?“
    Und wie Julie sich daran erinnerte!

6. KAPITEL
    Es war Mitternacht. Zuerst waren sie essen gegangen, anschließend ins Kino und dann für einen Spaziergang die South Bank entlang. Händchen haltend hatten sie die Delfine gezählt, die in die viktorianischen Laternenpfähle eingearbeitet waren, hatten sich über alles und nichts unterhalten, bis Julies Füße schließlich in den High Heels fürchterlich schmerzten. Mit dem Taxi fuhren sie auf schnellstem Weg zu ihr nach Hause und merkten dort, dass sie schon wieder hungrig waren.
    Sie nahm Nikos mit in die Küche und bereitete ihm ein gigantisch hohes Sandwich zu mit allem, was der Kühlschrank zu bieten hatte. Es war auf dem Küchentisch umgestürzt, und sie hatten beide schallend darüber gelacht. Dann zog Nikos sie in seine Arme und küsste sie, und küsste sie wieder … und Julie wurde schwindelig vor Glück …
    „Es gibt leider nur Schinken und Käse“, verkündete sie und klang dabei sehr angespannt. Sie wollte ihm kein Brot machen, ihn überhaupt nicht in ihrer Nähe haben.
    Warum hat er diese Wirkung auf mich? überlegte sie unglücklich. Ich bin doch schließlich keine zwanzig mehr.
    Wenige Minuten

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