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Julia Extra Band 0331

Julia Extra Band 0331

Titel: Julia Extra Band 0331 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan , Maggie Cox , Nina Harrington , Caitlin Crews
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verschaffte, wünschte er dennoch, er könne sie trösten und beschützen.
    Trotz allem, was sie ihm angetan hatte. Obwohl es sie anscheinend nicht kümmerte, wie sehr sie ihn verletzt hatte. Mittlerweile war er sicher, dass sie diesen Handel von Anfang an geplant hatte. Sie hatte sich sein Vertrauen erschlichen und es hemmungslos verkauft.
    „Ich habe dich nicht hintergangen. Ich liebe dich, versteh doch!“, schleuderte sie ihm voller Verzweiflung entgegen.
    Wie gern wollte er ihr glauben – selbst wenn er wusste, dass sie log.
    „Geh zur Hölle“, murmelte er. Kalt und brutal schob er sie von sich. Es war die einzige Möglichkeit, sich gegen seine Gefühle zu wehren, die in seinem Innern rebellierten. Er musste sie gehen lassen, sonst war er verloren.
    Stumm wandte er sich ab und verließ den Salon, ohne noch einmal zurückzuschauen.
    In seiner Anwesenheit hatte sie darum gekämpft, stark zu bleiben. Und selbst als er gegangen war, hatte sie lange nicht glauben können, dass er sie wirklich verlassen hatte.
    Doch nun war er seit zwei Wochen fort. Er hatte London den Rücken gekehrt, und sie wusste nicht, wo er sich aufhielt. Anrufe auf dem Handy nahm er nicht an. Wenige Stunden nach ihrem Streit hatte er einen Fahrer geschickt, der sein Gepäck abholen sollte. Dennoch hatte sie noch immer verzweifelt gehofft, er werde zurückkehren – bis zu jenem Telefonat mit ihrem Vater.
    „Du solltest nach Mazzanera kommen“, riet er ihr. „Wie es aussieht, hast du deinen Gatten in die Flucht geschlagen. Nun geht es darum, deinen Anspruch auf den Thron zu sichern.“
    Da erst sah Gabrielle ein, dass es keinen Grund gab, länger in London auszuharren. Offensichtlich hatte Luc längst alles in die Wege geleitet, um die Ehe für ungültig erklären zu lassen.
    Seit er gegangen war, fühlte sie sich, als schwebe sie in einer großen undurchdringlichen Luftblase, sie handelte mechanisch und ohne jegliche Regung.
    In dem Palazzo ihres Vaters nahm sie die tägliche Routine wieder auf, als sei sie niemals fort gewesen. Nur nachts, wenn sie sich ruhelos herumwälzte, übermannten sie Trauer und Verzweiflung. Dann wusste sie nicht, wie sie weiterleben sollte.
    Vielleicht hätte sie sich vollkommen aufgegeben, wenn ihr Vater nicht eines Tages in seiner gewohnt rücksichtslosen Art mit ihr gesprochen hätte.
    „Du hast dich als wenig nützlich für unser Land erwiesen“, erklärte er. „Dein guter Ruf ist ruiniert, und das Volk ist unruhig. Ich weiß nicht, wie ich dich noch länger schützen soll.“
    Sie starrte auf ihren Teller und es dauerte einen Moment, bis ihr klar wurde, was er gesagt hatte. Und plötzlich wusste sie, dass sie dieses Leben nicht länger führen wollte. Es war, als bekäme die Luftblase ein Loch, durch das nach und nach neue Energie strömte.
    Ihr Vater konnte ihr nichts mehr anhaben, er hatte keine Macht mehr über sie, erkannte sie. Dieser kalte herrschsüchtige Mann, der sie mit einem Fremden verheiratet hatte, bedeutete ihr nichts. Sie wollte es nicht länger hinnehmen, sich von ihm derart schlecht behandeln zu lassen.
    Entschlossen hob sie den Kopf und sah ihren Vater mit festem Blick an. Er war wie immer tadellos gekleidet, das Haar perfekt geschnitten, das markante Gesicht streng und unnachgiebig.
    Ihr ganzes Leben lang hatte sie ihn enttäuscht. Sie war nicht der machthungrige Junge, den er sich gewünscht hatte, der männliche Erbe, auf den er stolz sein konnte. Jetzt erkannte sie, dass sie seine Erwartungen nie würde erfüllen können. Denn er war ein Mann, der immer mehr wollte, dessen Ansprüchen niemand – auch kein Sohn – genügen konnte.
    Hatte sie wirklich einmal geglaubt, Luc sei wie ihr Vater? Fast hätte sie laut gelacht. Die beiden Männer waren so unterschiedlich. Fürst Guiseppe war kalt und grausam. Jeder gehorchte ihm, weil man seinen Zorn fürchtete. Luc Garnier dagegen verschaffte sich ehrlichen Respekt. Er konnte die Menschen mitreißen, weil er überzeugt von dem war, was er tat.
    Luc hatte sie nicht eingeengt, wie sie befürchtet hatte, sondern befreit. In seiner Gegenwart war sie nicht die zurückhaltende Prinzessin gewesen, sondern er hatte sie darin bestärkt, sie selbst zu sein. Er hatte es geliebt, wenn sie ihr wahres Ich gezeigt hatte.
    Luc …
    „Ich glaube kaum, dass du einen Grund hast zu lächeln“, bemerkte der Fürst spitz. Brüsk legte er die Gabel nieder. „Wenn ich daran denke, welch eine Schande du über die Familie und das Fürstentum gebracht hast,

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