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Julia Extra Band 0331

Julia Extra Band 0331

Titel: Julia Extra Band 0331 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan , Maggie Cox , Nina Harrington , Caitlin Crews
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war sie nicht besser als seine selbstherrliche Mutter, die immer im Rampenlicht stehen wollte – um jeden Preis. Von allen Frauen, denen er im Laufe seines Lebens begegnet war, hatte er ein solches Verhalten erwartet. Je schöner sie waren, umso weniger konnte man ihnen trauen. Hatte er das nicht eigentlich schon gewusst, seit er ein Kind war? Und doch hatte er geglaubt, Gabrielle sei anders. Aus diesem Grund hatte er sie geheiratet.
    Erst in diesem Moment wurde ihm klar, wie wichtig es für ihn gewesen war, dass sie mit Menschen wie Domenico nicht gemeinsame Sache machte. Doch das geheime Treffen der beiden hatte ihn eines Besseren belehrt. Er hatte nicht gewusst, wie sehr er ihr vertraute, bis er ihren Betrug entdeckte.
    Und er hatte nicht geahnt, wie sehr er sie liebte. Ihr Verrat brach ihm das Herz. Ihm, der bis heute gar nicht gewusst hatte, dass er eines besaß.
    Sobald Gabrielle in den Salon trat, wo Luc schon auf sie wartete, wusste sie, dass etwas geschehen war. Sie blieb stehen und sah ihn fragend an.
    Luc saß am Kamin, die langen Beine lässig von sich gestreckt, den Arm über die Lehne gelegt. In seinem schwarzen Pullover aus feinem Kaschmir und den maßgeschneiderten dunklen Hosen sah er umwerfend aus. Fast hätte sie sich von dem ersten Eindruck täuschen lassen, dass er einfach entspannt auf sie wartete. Doch etwas ließ sie stutzen. Sie spürte die Anspannung, die von ihm ausging und den Raum unmerklich verdüsterte. Als sie in seine Augen sah – dunkel und kalt – traf der Ausdruck sie wie ein Schlag. Ein Schauer der Furcht rann über ihren Rücken.
    Diesen Blick hatte sie lange schon nicht mehr gesehen. Zuletzt hatte Luc sie so angesehen, als er plötzlich in Kalifornien vor ihrer Tür gestanden hatte. Und selbst dort hatte er nicht so feindselig gewirkt wie heute. Es erschreckte sie, dass er allein mit dem Ausdruck seiner Augen eine solche Angst in ihr auslösen konnte.
    „Ist etwas geschehen?“, fragte sie hastig. Dann setzte sie sich in den Sessel ihm gegenüber und sah ihn erwartungsvoll und mit klopfendem Herzen an.
    Eine dunkle Vorahnung schien in der Luft zu liegen. Stumm sah er sie an, als könne er in ihren Augen lesen. Sein Gesicht war gramerfüllt und wie versteinert. Plötzlich war er wieder der bedrohlich wirkende unnahbare Fremde, der sie am Anfang ihrer Ehe so sehr geängstigt hatte.
    Erst jetzt wurde ihr deutlich, wie sehr er sich in den vergangenen Monaten verändert und ihr gegenüber geöffnet hatte. Er war herzlich geworden, liebevoll – bis jetzt.
    „Hattest du einen schönen Tag?“, erkundigte er sich mit jener leisen Stimme, in der immer eine Drohung mitzuschwingen schien.
    Sie wusste nicht, worauf er hinaus wollte. Doch ihr war klar, dass sie ganz vorsichtig sein musste.
    „Ja, danke“, erwiderte sie automatisch. „Ich habe ein paar Freundinnen von früher zum Lunch getroffen. Und du?“
    Es war absurd, wie höflich sie miteinander umgingen, obwohl ihre Nerven zum Zerreißen gespannt waren. Als sie bemerkte, wie sich sein Mund zu einem spöttischen Lächeln verzog, wusste sie, dass ihr Gefühl sie nicht trog.
    „Ich habe auch einen alten … Wegbegleiter getroffen. Freund wäre zu viel gesagt.“ Drohend lehnte er sich vor, und sein Tonfall gewann an Schärfe. „Tu mir den Gefallen und sei ehrlich zu mir, Gabrielle. Wo sind sie?“
    „Wer?“, gab sie verwirrt zurück.
    Warum glaubte er, sie sei nicht ehrlich zu ihm? Was wollte er?
    „Meine Freundinnen? Wir haben uns in Chelsea getroffen und …“, setzte sie zu einer Erklärung an.
    „Nicht deine Freundinnen.“
    Seine Stimme klang stählern. Beinahe wäre sie zusammengezuckt, doch sie zwang sich, ruhig zu bleiben und sich weiter mit ihm zu unterhalten.
    „Warum erzählst du mir nicht, was passiert ist?“, bat sie. „Du siehst so …“ Hilflos suchte sie nach Worten. Was sollte sie sagen? Du siehst so kalt und gefühllos aus wie damals, als ich dich kennengelernt habe – bevor ich wusste, wie zärtlich und herzlich du sein kannst. Bevor ich erkannte, dass ich dich liebe. Nein, sie wusste zwar nicht, was geschehen war. Aber diese Erklärung war ganz sicher nicht passend.
    „Kümmere dich nicht darum, wie ich aussehe“, sagte er schneidend, und sein Körper schien zu zittern vor all der Wut, die sich Bahn brechen wollte. „Viel wichtiger ist, was ich tun werde.“
    Entsetzt sah Gabrielle ihn an. Womit drohte er ihr? Und warum? Sie dachte an ihr heimliches Treffen mit Domenico. Aber selbst wenn Luc

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